Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Messer, Gabel, Schere, Mord: Mitchell& Markbys Vierter Fall

Messer, Gabel, Schere, Mord: Mitchell& Markbys Vierter Fall

Titel: Messer, Gabel, Schere, Mord: Mitchell& Markbys Vierter Fall
Autoren: Granger Ann
Vom Netzwerk:
meinen Gepflogenheiten, so etwas zu tun. Ich bin ein Mann, der zu seinem Wort steht!«
    »Nein, ich wollte nicht andeuten, dass Sie … ich meine, ich habe Ihnen eine schreckliche Szene gemacht, und Robin hat versucht, das Hotel niederzubrennen! Es tut mir alles so schrecklich leid! Wenn Sie trotzdem immer noch bereit sind, mir das neue Gelände zu verpachten, dann ist das unglaublich großzügig von Ihnen! Ich bin so dankbar! Werden Sie das Hotel wieder aufbauen?«
    »Ja. Ich habe bereits eine Firma beauftragt. Es ist ein Rückschlag, aber es ist nicht Ihre Schuld. Ich fange wieder von vorn an.«
    »Das ist sehr mutig von Ihnen«, sagte Zoë einfach. Eric starrte sie an. Dann sagte er sehr leise:
    »Ich bin nicht der einzige mutige Mensch. Auch Sie haben sehr viel Mut. Zoë, als ich ein junger Mann war, in Ihrem Alter …« Er hielt inne und zuckte resigniert die Schultern.
    »Ich habe mein Leben einem Sport gewidmet und meine gesamte Zeit damit verbracht, meine Fähigkeiten und meine Technik zu perfektionieren. Ich habe nicht darüber nachgedacht, was ich in zwanzig Jahren machen würde, wenn meine sportliche Karriere vorbei wäre und ich in Situationen geraten würde, die ganz andere Fähigkeiten erfordern. Fähigkeiten, die zu lernen ich niemals Gelegenheit hatte. Sie heute zu lernen, im mittleren Alter, fällt mir schwer. Auf dem Eis war ich schnell und clever, doch bei Ihnen bin ich unsicher und plump. Alte Hunde lernen keine neuen Tricks, und ich bezweifle inzwischen, dass ich sie jemals lernen werde! Aber Sie, Sie haben so viel Zeit für andere verschrobene alte Kreaturen – vielleicht könnten Sie in Ihrem Herzen Zeit finden, auch zu dieser hier freundlich zu sein? Das Hotel ist nicht die einzige Sache, in der ich gerne neu anfangen würde. Wenn es noch möglich ist.« Zoë trat von einem Fuß auf den anderen und zog mit dem Stiel der Mistgabel eine Linie in den Schmutz.
    »Ja. Ich … ich möchte das auch.«
    »Und um Ihnen zu zeigen, dass ich willens bin, meine Vorstellungen zurechtzurücken, bin ich heute zum Arbeiten gekommen.«
    »Was?« Sie riss die Augen auf. Eric nahm ihr die Mistgabel aus der Hand.
    »Ich werde diese Arbeit beenden. Zeigen Sie mir nur, wo ich anfangen soll.«
    »Es stinkt ziemlich heftig«, warnte ihn Zoë.
    »Eines der Tiere hat eine Magenverstimmung.« Erics Gesicht strahlte grimmige Entschlossenheit aus.
    »Ich werde es dennoch tun.« Er erblasste ein wenig, als sie ihn in die Scheune führte, doch dann stach er die Mistgabel in das Stroh und begann entschlossen zu schaufeln. Eric arbeitete den ganzen Morgen. Er säuberte die Ställe. Er ölte nicht nur die Angeln des Gatters, sondern nahm das gesamte Gatter ab und hängte es neu auf mit den Worten, dass es immer wieder zu quietschen anfangen würde, wenn man es im alten Zustand beließe. Er schweißte außerdem den Griff der Pumpe und fegte den Hof. Der Hof, dachte Zoë, war niemals so sauber gewesen. Er strahlte – selbst in seinem baufälligen Zustand – die Aura eines schweizerischen Bauernhofs aus. Die Eimer standen alle in einer Reihe, und selbst die Tiere schienen die neue Hand am Ruder zu spüren. Als Eric zur Koppel ging, kamen alle an den Zaun und reihten sich auf, um geduldig und mit aufgerichteten Ohren zu warten. Mit Ausnahme von Maud natürlich, die ihm das Hinterteil zukehrte.
    »Ich sollte Ihnen wenigstens etwas zu essen anbieten«, sagte Zoë zaghaft, als er schließlich mit der Arbeit aufgehört hatte und zu ihr kam.
    »Ich könnte uns ein paar Sandwiches machen.«
    »Nein, danke, wirklich nicht. Ich vertrage keine Sandwiches. Sie liegen mir zu schwer im Magen. Nein, ich würde mich sehr freuen, wenn ich Sie irgendwohin zum Essen einladen dürfte.«
    »Ich bin ganz schmutzig.«
    »Ja. Aber Sie könnten sich ein wenig zurechtmachen, oder? Leider kann ich Sie nicht in mein Restaurant einladen, weil Harding es angezündet hat. Doch im nächsten Ort gibt es ein kleines Pub, wo man sehr gute leichte Mahlzeiten servieren soll. Und man benötigt keine schicke Garderobe. Sie muss nur sauber sein. Es ist ein sehr stilles Lokal.«
    »Ich würde mich freuen!«, sagte Zoë und lächelte.
    »Ein stilles Lokal wäre ganz wunderbar!«
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher