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Messer, Gabel, Schere, Mord: Mitchell& Markbys Vierter Fall

Messer, Gabel, Schere, Mord: Mitchell& Markbys Vierter Fall

Titel: Messer, Gabel, Schere, Mord: Mitchell& Markbys Vierter Fall
Autoren: Granger Ann
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sein Königreich bereits erreicht. Jetzt, nachdem er gesehen hatte, dass alles war, wie es sein sollte, und die Küche nicht in Flammen stand, kamen Richter endlich auch die anderen Menschen in den Sinn. Vielleicht musste er sich einen Weg durch eine Barriere freihauen, um jemanden zu retten, deswegen nahm er einen großen Fleischhammer mit Metallspitze von einem Haken und rannte damit in den Korridor zurück, wo er mit seinem Arbeitgeber zusammenprallte.

    »Raus, Ulli!«, brüllte Schuhmacher im Befehlston.
    »Los, raus, verdammt! Mach, dass du aus dem Gebäude kommst, und überzeug dich davon, dass das Personal vollzählig und in Sicherheit ist!«
    Richter stolperte durch den Hinterausgang in den Garten. Er hielt noch immer seinen Fleischhammer gepackt. Jetzt konnte er auch sehen, dass nur der Ostflügel des Hotels in Flammen stand. Ganz in der Nähe drängten sich die Gäste, die im Westflügel geschlafen hatten und die zusammen mit dem Personal, das ebenfalls dort stand, sicher durch den Notausgang auf dieser Seite des Gebäudes entkommen waren. Lediglich die beiden Ladys aus dem ersten Stock im Ostflügel fehlten, die eine, deren Mann am Nachmittag mit dem Polizisten weggefahren war, und die andere, die Freundin des Polizisten. Ulli fürchtete, dass Schuhmacher in den Ostflügel zurückgekehrt sein könnte, um nach ihnen zu suchen. Doch getreu seinen Befehlen zählte er rasch das Personal durch und überzeugte sich, dass tatsächlich niemand fehlte.
    Unruhig richtete er den Blick zurück auf die Flammen, die an den Fenstern des Ostflügels leckten. Entsetzen über die abscheuliche Tat erfüllte seine Seele. Er bezweifelte nicht einen Augenblick, dass dies das Werk eines Kriminellen war. Erfüllt von wilder Wut und erhellt vom Feuerschein, stand er auf dem Rasen, eine kleine, breite, muskulöse Gestalt in einem zerzausten Morgenmantel, die einen Fleischhammer schwang wie Thor persönlich, während er die Schurken und Halunken verfluchte, die für die Tat verantwortlich waren.

    »Verdammte Historische Gesellschaft! Verdammte fette Hope Mapple! Verdammte elende Feiglinge! Teufel, jawohl, das sind sie! Alle miteinander! Ich finde dich, wer auch immer das hier getan hat! Ich finde dich, und ich bringe dich mit meinen eigenen Händen zur Strecke, jawohl! Ich bringe dich um!«
    An dieser Stelle erhaschte er aus dem Augenwinkel eine Bewegung in den nahe gelegenen Büschen. Er spähte angestrengt in den rot erleuchteten Dunst und grollte misstrauisch:
    »Wer ist da?«
    Die dunkle Gestalt, die wie Ulli das Feuer beobachtet hatte, antwortete nicht. Stattdessen wandte sie sich ab und rannte durch das Gebüsch davon.
    Ulli zögerte nicht eine Sekunde. Er stürzte mit hoch erhobenem Fleischhammer hinter dem Flüchtenden her und brüllte drohend:
    »Bleib auf der Stelle stehen! Komm sofort zurück!«
    Es war nicht weiter überraschend, dass die flüchtige Gestalt voraus nicht gehorchte. Sie sauste in wildem Galopp davon, mit nichts als Flucht im Sinn – bis sie sich mit dem Fuß in einer freiliegenden Wurzel verfing. Sie stolperte und stürzte auf Hände und Knie. Ulli stieß einen gellenden Triumphschrei aus und stürzte sich auf die gekrümmte Gestalt. Er packte sie bei den Haaren und riss ihren Kopf herum. Das rötliche Licht des Brandes war hell genug und ermöglichte ihm, ein Gesicht zu erkennen, das er so sicher wie die Hölle schon einmal gesehen hatte.

    »Ah! Du bist das! Du gehörst zu dieser verdammten Historischen Gesellschaft, ich erinnere mich!«, brüllte er.
    »Du wolltest das Hotel abbrennen! Du wolltest meine Küche niederbrennen! Ich bringe dich um, Kerl! Du kannst dich gleich zu dieser anderen Frau legen, dieser Frau aus unserem Keller!«
    Er schwang den Fleischhammer hoch über den Kopf, und der auf den Knien hockende, hilflose Robin Harding stieß einen schrillen Schrei voller Todesangst aus – der im Geräusch von Feuersirenen unterging.
    Die Löschzüge aus Bamford waren eingetroffen. KAPITEL 24 Meredith stand vor den geometrischen, weißen Umrissen des Hospitals und blickte mit einiger Besorgnis zu den Fenstern hinauf. Der Wind zupfte an ihrem Haar, und eine leere, zerknüllte Zigarettenpackung rollte ein Stück weit über den Parkplatz. Es war ein kühler, wolkenverhangener Tag. Im Verlauf des Morgens hatte die Sonne von Zeit zu Zeit zwischen den Wolken hervorgestochen, doch inzwischen hatte sie ihre Bemühungen für den Tag eingestellt und sich schmollend hinter einem undurchdringlichen Schleier
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