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Menschen wie Götter

Menschen wie Götter

Titel: Menschen wie Götter
Autoren: Sergej Snegow
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während ich im Konservierungsraum sitze und die Geschichte unserer Fahrt aus dem Kern diktiere, um wiederzugeben, mit welcher Ungeduld wir alle auf die Wende aus der Anderszeit in unsere Zeit warteten. Wir hatten bereits die erste Wende in die Zeit hinter uns, die sich perpendikulär zu unserer verhält, auch die zweite in der Anderszeit, die uns in die parallel zu der unseren verlaufende Gegenzeit brachte, näherten uns der dritten Wende auf die zweite Senkrechte, und damit unserer Zeit. Und alle Wenden waren vollzogen, ohne die gefährliche Null zu passieren. Nach der letzten Wende würden wir unserer Vergangenheit nachjagen, denn sie würde vor uns sein, in unserer Zukunft! Und sobald wir den Anschluß an unsere Zeit hatten, verließen wir die Anderszeit - dann schloß sich der Ring der Gegenzeit!
    Ich wartete auf die Rückkehr in unsere Zeit, dachte aber an etwas anderes. Die Ramiren ließen uns offensichtlich hinaus. Und das war merkwürdig. Ich wollte die Ursache ergründen. Wir, und wenn nicht wir, so unsere Nachkommenwürden mit diesem finsteren Volk noch zusammentreffen. Ich glaubte nicht, daß sie gleichgültig waren. Tags zuvor hatte ich Romero zu mir eingeladen und ihm gesagt, was mich quälte.
    „Pawel“, sagte ich, „mir gefällt Ihre Theorie betreffend Holzfäller und Ameisen nicht.“
    „Gut, meinetwegen nicht Ameisen“, stimmte er zu. „Dann nehmen wir eben Schmetterlinge, die zum nächtlichen Lagerfeuer der Holzfäller geflogen sind.
    Paßt Ihnen dieser Vergleich, mein weiser Freund?“
    „Auch die Schmetterlinge passen mir nicht.“
    „Wie wollen Sie uns denn sehen, Eli?“
    „Als Kaninchen, Pawel.“
    „Als Kaninchen? Habe ich Sie richtig verstanden?“
    „Ja, Kaninchen. Versuchskaninchen, so wurden jene armen Tiere genannt, an denen unsere Vorfahren medizinische Experimente anstellten.“
    „Sie sind der Meinung, wir wären ein Versuchsobjekt der Ramiren? Sie experimentierten mit uns?“
    „Jedenfalls bemühen sie sich, uns für ihre Experimente zu benutzen.“
    Er sagte nachdenklich: „Ein interessanter Gedanke, Eli, aber er muß bewiesen werden.“
    Das tat ich. „Die Ramiren haben das erste zum Kern entsandte Geschwader sofort vernichtet“, erklärte ich. „Allans und Leonids Schiffe störten die Ramiren irgendwie und wurden deshalb durch den todbringenden Strahl bestraft, allerdings war er schwächer als der, der die , Stier’ ereilte, nur die Besatzungen kamen um, die Schiffe blieben erhalten. Die jämmerlichen Ameisen wurden beiseite gefegt, von den Raupenketten der Bulldozer zerquetscht, auch so läßt sich Ihr Vergleich verwenden, Pawel. Doch bei der zweiten Expedition zum Kern verhielten sich die Ramiren anders. Mit uns machten sie ebenfalls nicht viele Umstände, als die ,Stier’ die von ihnen geschaffene Struktur in der Ansammlung der Untergehenden Welten verletzte, aber sie dachten nicht daran, mit der ,Schlangenträger’ und mit der , Steinbock’ ab zurechnen. Sie begannen, sich für uns zu interessieren, uns zu beobachten. Sie schleusten Oan bei uns ein - Spion, Späher und Verbindungsapparat-, seine Funktion ist auch ohne beleidigende Bezeichnungen klar. Wahrscheinlich hatten wir ihr Interesse erregt, weil es uns gelungen war, Oan zu retten, und uns das Problem der Zeittransformation bewegte. Für sie stiegen wir im Rang.“
    „Von Ameisen zu Kaninchenmeinen Sie das?“
    „Pawel, ich habe Ihnen einmal gesagt, daß ich mich bemühe, das Koordinatensystem meines Denkens zum Denksystem der Ramiren umzubilden. Ich will die Welt mit den Augen unserer Gegner sehen, sofern sie wie wir mit Augen sehen, was sehr zweifelhaft ist.
    Stellen Sie sich vor, wir, die Menschheit, wären eine Million Jahre älter, und während dieser tausend Jahrtausende hätten wir uns unaufhörlich vervollkommnet ... “
    „Eine geradezu unvorstellbare Macht und Stärke!“
    „Ja, Pawel. Schon jetzt sind wir in der Lage, Planeten umzugestalten, zu schaffen und zu vernichten.
    Was wird nach einer Jahrmillion intensiver Entwicklung sein? Werden wir nicht den Wunsch haben, nicht nur in einzelnen Sternsystemen aufzuräumen, auch nicht nur in Sternhaufen, sondern in der Galaxis überhaupt? Die Galaxis ist krank. Die Hauptmasse ihrer Sterne befindet sich im Kern, und der ist instabil. Er ist einer Explosion nahe. Sind uns nicht die Quasare bekannt, die sternähnlichen Galaxien, die eine Katastrophe durchgemacht haben, in der alle Formen von Leben und Vernunft vernichtet wurden, sofern sie dort
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