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Mensch versteh mich doch

Mensch versteh mich doch

Titel: Mensch versteh mich doch
Autoren: Sabine Thiele
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ein Leckerli fallen lassen oder es dem Hund hinhalten.
    • Klappt das gut, können Sie im nächsten Schritt auch Freiwillige unter den Mitbewohnern hinzubitten, die ebenfalls im Treppenhaus umhergehen und Ihrem Hund bei. Begegnungen kommentarlos und ohne ihn anzuschauen ein Leckerchen hinhalten sollen.
    • Haben Sie dieses Training konsequent und über einen längeren Zeitraum mit guten Erfolgen durchgeführt, reicht später in der Regel ein sicher funktionierendes „Schau“-Kommando, damit sich Ihr Hund bei Begegnungen auf Sie konzentriert. Jedes richtig ausgeführte „Schau“ sollten Sie mit einem Leckerchen belohnen.
Bestenfalls haben Ihre Mitbewohner den Hund nun ins Herz geschlossen und geben ihm gern weiter Belohnungen für freundliches Verhalten.
    Seltsames
    Seltsames
    Manchmal ist es ziemlich schwierig, die Ursache für ein Verhalten zu ergründen. Selbst der erfahrene Profi weiß vielleicht trotz eingehender Analyse nicht weiter. Sie selbst haben verschiedenste Trainingsansätze ausprobiert, doch nichts hat funktioniert. Was nun?
    Versuchen Sie in solchen Situationen auch die abwegigsten Dinge in Betracht zu ziehen –vielleicht ist genau das, was Ihnen völlig unlogisch und unsinnig erscheint, die Lösung.
    Hier ein Beispiel für so ein Rätsel mit überraschender Lösung: Ein Hund, dessen Fressplatz in der Küche war, möchte diesen Raum von einem Tag auf den anderen nicht mehr betreten. Er zittert, duckt sich und winselt. Sicher ist, dass er eine negative Erfahrung in der Küche gemacht hat, doch der Besitzer hat überhaupt nichts Ungewöhnliches mitbekommen. Er geht nun alle Möglichkeiten durch: Ist ein Topfdeckel auf die Fliesen gefallen und das Geräusch hat den Hund erschreckt? Ist beim Kochen ein Stück heißes Fleisch auf den Boden gefallen und der Hund hat sich daran die Zunge verbrannt? War Besuch in der Küche, der sich ungewöhnlich verhalten hat? Ist jemand dem Hund auf die Pfote getreten? Nichts davon scheint das Problem verursacht zu haben. Was der Besitzer noch bemerkt, ist eine kaputte Steckdose. Er lässt sie vom Elektriker reparieren – und jetzt bessert sich das Verhalten des Hundes plötzlich. Die Erklärung: Jedes Mal, wenn an der Steckdose ein Gerät angeschlossen wurde, erklang ein für menschliche Ohren unhörbares Geräusch, das dem Hund äußerst unangenehm war. Deswegen mied er diesen Raum.
    Und auch bei diesem Beispiel ist ein bisschen Spürsinn gefragt: Stellen Sie sich vor, Ihr Hund wurde operiert und erwacht danach langsam zu Hause in seinem Körbchen. Am darauffolgenden Tag verteidigt er sein Körbchen vehement, was er vorher noch nie getan hat. In diesem Fall müssen Sie noch mal genau nachdenken und wirklich jede Möglichkeit in Betracht ziehen. Haben Sie den noch halb schlafenden Hund an seiner Wunde berührt, um nachzusehen, wie groß diese ist? Eventuell haben Sie ihm damit wehgetan, ohne es selbst zu bemerken, und er möchte deshalb nicht mehr, dass Sie näher kommen. Oder es ist in dem Raum etwas Unangenehmes vorgefallen, während der Hund noch vor sich hin dämmerte – und sei es nur ein ungewöhnlich hoher Lärmpegel.
    Denken Sie daran: Nicht alles, was uns auf den ersten Blick unlogisch erscheint, ist es auch!

    Wichtig
    Wenn Sie sich mit plötzlich eintretendem seltsamem Verhalten Ihres Hundes konfrontiert sehen, beginnen Sie nicht unüberlegt mit irgendeinem Training. Forschen Sie zuerst nach dem Grund. Es gibt immer eine Ursache, auch wenn wir sie nicht gleich erkennen. Denken Sie unbedingt in alle Richtungen und nehmen Sie jede Idee ernst, selbst wenn sie Ihnen noch so abwegig erscheint.

    Bisher bedeutete der Gang in die Küche Futter, war also positiv verknüpft. Verweigert der Hund plötzlich scheinbar grundlos das Betreten dieses Raumes, ist Spürsinn gefragt, um die Ursache dafür zu ergründen. (Foto: Animals-digital.de/Th. Brodmann)

Zu guter Letzt
    Zwei, die sich verstehen. (Foto: R. Maurer)
    Zu guter Letzt

    Nach der Lektüre dieses Buches haben Sie sicher einen anderen, klareren Blick auf die kleinen und großen Sorgen im Alltag mit dem Hund bekommen. Sie kennen die Grundbedürfnisse Ihres Hundes und können sein Verhalten nun besser verstehen und einschätzen. Sie wissen, dass Hunde Angst, Aggression und alle anderen Verhaltensauffälligkeiten niemals zeigen, um uns Menschen das Leben schwer zu machen, sondern nur als natürliche und lebenswichtige Reaktionen auf potenzielle Gefahren. Viele dieser Reaktionen können wir uns langfristig
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