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Mensch versteh mich doch

Mensch versteh mich doch

Titel: Mensch versteh mich doch
Autoren: Sabine Thiele
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ein paar Schritte weiterzukommen. Wenn Ihr ausdauernder Helfer unermüdlich alle fünf Minuten die Klingel drückt, werden Sie schon bald so gut vorangekommen sein, dass Sie die Haustür mit einem relativ ruhigen Hund erreichen. • Sind Sie nach einigem Üben an der Tür angekommen, kann diese im nächsten Schritt einen kleinen Spalt geöffnet werden. Wichtig ist, dass Ihr Hund dabei ruhig neben Ihnen sitzen bleibt. Sollte er Anzeichen für Aufregung zeigen oder aufstehen wollen, schließen Sie die Tür sofort wieder. Üben Sie so lange, bis Sie die Tür ganz öffnen können, während Ihr Hund ruhig neben Ihnen sitzt. In dieser Phase kann Ihr Klingler dem Hund auch mal ein Leckerchen zuwerfen, aber nur, wenn dieser bei ganz geöffneter Haustür still sitzen bleibt. Darüber hinaus darf der Helfer dem Hund keine weitere Beachtung schenken.
    • Schritt für Schritt kann nun Ihr Klingler das Haus betreten. Er soll Ihrem Hund dabei jedes Mal ein Leckerchen geben, ihn darüber hinaus aber immer noch nicht beachten. Nach jedem Betreten des Hauses verlässt der Helfer dieses auch sofort wieder und der gesamte Übungsablauf beginnt von Neuem. Jedes Mal geht es einen Schritt weiter ins Haus. Üben Sie, bis Ihr Besucher komplett ins Haus darf (zum Beispiel in die Küche) und sich dort hinsetzen kann. Ihr Hund soll während der Anwesenheit des Besuchs im Platz bleiben und wird nicht beachtet.
    • Üben Sie diese Situation nun auch mit anderen Besuchern (Helfern). Achten Sie am Ende der Übung darauf, dass Sie zusammen mit Ihrem Hund vor Ihrem Besuch aufstehen und in die Mitte des Raumes gehen. Erst dann soll Ihr Besucher den Raum/das Haus verlassen. Der große Abstand zum Besucher erleichtert es dem Hund, ruhig zu bleiben.

    Tipp
    Manchmal wirkt es bei dem Training gegen Klingelterror Wunder, wenn man sich eine völlig neue Klingel mit ganz anderem Klingelgeräusch zulegt. Mit diesem Geräusch verbindet der Hund noch gar nichts. Ein Vorteil, der das Training deutlich vereinfachen kann.

    Ein großer Erfolg. Während der Besuch begrüßt wird, sitzt der Hund ruhig dabei. (Foto: R. Maurer)

    Wenn es draußen blitzt und donnert, suchen viele Hunde verängstigt die Nähe ihres Menschen. (Foto: Animals-digital.de/Th. Brodmann)
    Gewitterphobie
    Gewitterphobie
    Angst vor Gewitter, vor allem vor dem Donnergrollen, äußert sich bei Hunden ganz unterschiedlich. Manche laufen nach jedem Donnerschlag panisch umher und rennen dabei gegen Möbel und Wände, andere bellen oder jaulen, verkriechen sich, zittern, speicheln stark oder zeigen Beschwichtigungssignale. Viele Hunde suchen in dieser Situation die Nähe ihres Menschen, nehmen kein Futter mehr an und sind auch sonst kaum ansprechbar. Sie zu beruhigen, ist nicht möglich.
    Es bedarf viel Einfühlungsvermögen und Geduld, solchen Hunden zu helfen. Als Erstes ist ein Besuch beim Tierarzt anzuraten, denn Angstzustände können auch organische Ursachen haben. Angstgeplagten Hunden helfen therapiebegleitend oft homöopathische Präparate, Bachblüten, Beruhigungspheromone oder spezielle Bandagen nach der TTEAM®-Methode. Auch über diese Möglichkeiten weiß Ihr Tierarzt Bescheid. Ein erfahrener Hundetrainer kann Sie hierzu ebenfalls beraten.
    Zeigt Ihr Hund keine allzu stark ausgeprägten Angstsymptome, sondern sucht nur Ihre Nähe, lässt Berührungen zu und ist ansprechbar, kann auch ein konditioniertes Entspannungswort helfen (siehe → Kapitel „Konditionierte Entspannung“).
    Im Folgenden möchte ich Möglichkeiten für eine schrittweise Desensibilisierung gegen Gewittergeräusche aufzeigen. Lassen Sie sich beim Training am besten von einem Profi unterstützen. Jeder Hund ist anders und Angstreaktionen äußern sich sehr unterschiedlich. Das Training muss also immer ganz individuell gestaltet werden.
    Bedenken Sie auch: Die Desensibilisierung funktioniert nicht bei allen Hunden. In manchen Fällen ist schon viel erreicht, wenn sich die Reaktion auf den Gewitterreiz so weit abgeschwächt hat, dass der Hund nicht mehr panisch reagiert, sondern sich nur noch unwohl fühlt.

    Ein Trainingsplan:

    • Besorgen Sie im Fachhandel oder beim Tierarzt eine Geräusch-CD, auf der Gewittergeräusche gespeichert sind, und ein normales Raumspray mit einem für Ihren Hund angenehmen Duft. (Ich arbeite bei einer Gewitterphobie gern mit Tannenduft.) Auch Beruhigungspheromone können eingesetzt werden, allerdings sollte die Anwendung von einem erfahrenen Trainer begleitet werden.
    • Gehen Sie nun
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