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Mensch versteh mich doch

Mensch versteh mich doch

Titel: Mensch versteh mich doch
Autoren: Sabine Thiele
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das Ganze ruhig ein paarmal an der gleichen Stelle und lassen Sie dort am Schluss das Spielzeug ein wenig eingegraben liegen. Am folgenden Tag können Sie schon zehn Meter vor der Stelle Ihren Hund mit „Wo ist das Spieli?“ auf die Suche schicken. Er wird sich sicher erinnern und das Spielzeug finden.
Ab jetzt erhöhen Sie den Schwierigkeitsgrad, indem Sie die Entfernung jedes Mal ein wenig steigern. Wenn Sie das Spiel immer in der gleichen Umgebung spielen, wird Ihr Hund sich diesen Platz merken und sich schon auf dem Weg dorthin auf das gemeinsame Suchspiel freuen.

    Suchspiele sorgen für Abwechslung beim Spaziergang. (Foto: R. Maurer)

    Triebauslastung:

    Das bedeutet, dass Ihr Hund seinen Jagdtrieb an erlaubten Dingen ausleben darf. Dadurch sinkt das Bedürfnis, verbotenen „Dingen“ wie Rehen oder Kaninchen hinterher zujagen. Das Zauberwort heißt also sinnvolle Beschäftigung. Lassen Sie Ihren Hund auf Spaziergängen Spielzeuge apportieren oder fordern Sie seine Nase, indem Sie ihn auf die Suche nach Leckerchen oder Gegenständen schicken.
    Sehr gut geeignet ist auch das Training mit einem Futterbeutel, der an einer langen Leine befestigt ist. Sie werfen den Beutel aus und lassen Ihren Hund apportieren. Zur Belohnung darf er dann ein wenig aus dem Beutel fressen. In den Futterbeutel können Sie die gesamte Tagesration füllen. Der Hund bekommt also kein Futter mehr zu Hause, sondern muss sich sein Fressen beim Training erarbeiten. Wenn Ihr Hund noch nicht apportieren kann, sollten Sie erst mit geringen Entfernungen beginnen und diese langsam vergrößern. Oder belegen Sie zur Vorbereitung einen Apportierkurs in einer guten Hundeschule.

    Nabel-der-Welt-Training:

    Sie müssen als Mensch der Mittelpunkt für Ihren Hund sein. Die eben beschriebenen gemeinsamen Spiele tragen schon dazu bei. Zusätzlich können Sie noch jede kleine Aufmerksamkeit belohnen, sei es ein Blickkontakt oder ein Schritt in Ihre Richtung. Oder Sie verstecken sich schnell hinter einem Baum, wenn Ihr Hund gerade nicht auf Sie achtet, und freuen sich überschwänglich, wenn er Sie gesucht und gefunden hat.
    Trennungsangst
    Trennungsangst
    Schon als Welpe sollte ein Hund lernen, auch mal eine Weile allein zu bleiben. Wenn wir ihn Schritt für Schritt daran gewöhnen, ihn erst nur minutenweise und dann immer ein bisschen länger allein lassen, wird er bald auch eine längere Zeit entspannt auf uns warten. Er weiß ja, dass wir immer wieder zu ihm zurückkommen.
    Haben Sie einen erwachsenen Hund aufgenommen, der das Alleinbleiben noch nicht kennt, können Sie genauso vorgehen.
    Schwierig wird es bei Hunden, die bereits eine schlimme Trennungsangst entwickelt haben. Sei es, weil sie zu schnell zu lang allein gelassen wurden, oder weil sie sich so eng an ihren Besitzer angeschlossen haben, dass sie ihm schon im Haus immer wie ein Schatten folgen. Gerade in letzterem Fall bedeutet die Abwesenheit des Halters für den betroffenen Hund eine besondere Belastung, er kann in dieser Situation regelrecht panisch werden.

    Tipp
    Bei Trennungsangst kann unterstützend mit Bachblüten, Beruhigungspheromonen oder in schweren Fällen auch mit Beruhigungsmitteln gearbeitet werden. Ziehen Sie einen verhaltenstherapeutisch erfahrenen Tierarzt oder Tierheilpraktiker zurate.

    Wurde ein Hund von klein auf Schritt für Schritt an das Alleinsein gewöhnt, wartet er immer entspannt auf die Rückkehr seines Menschen. (Foto: Animals-digital.de/Th. Brodmann)

    Trennungsangst äußert sich unter anderem durch unaufhörliches Jaulen oder Bellen, Zittern, Herzrasen, vermehrten Speichelfluss und manchmal durch unkontrollierten Kot- oder Harnabsatz. Einige Hunde zerstören auch Haushaltsgegenstände. All diese Symptome dienen dem Stressabbau und sind nicht etwa Ausdruck von Protest oder gar Rache. Wie bereits im → Kapitel über das „schlechte Gewissen“ beschrieben, wäre Strafe für solches „Fehlverhalten“ daher völlig falsch.
    Der Abbau von Trennungsangst braucht viel Zeit. Ziel des Trainings ist, dass der Hund dauerhaft von dem Stress befreit wird, den das Alleingelassenwerden bei ihm auslöst. Dazu muss er langsam Vertrauen fassen. Er muss lernen, dass Sie ganz sicher zu ihm zurückkommen. Dieser Prozess kann sich über Wochen und Monate hinziehen. Geben Sie Ihrem Hund alle Zeit der Welt.
    Nachfolgend wird ein sinnvoller Trainingsaufbau beschrieben. Bedenken Sie aber, dass das Training individuell an den Hund und die Situation angepasst werden muss.

    Ein
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