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Mensch versteh mich doch

Mensch versteh mich doch

Titel: Mensch versteh mich doch
Autoren: Sabine Thiele
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Trainingsplan:

    • Beginnen Sie zunächst mit Übungen auf Distanz. Dazu befinden Sie sich noch in demselben Zimmer wie der Hund. Legen Sie ihn dort an einem ihm angenehmen Ort ins Platz, etwa auf seinem eigenen Kissen, und entfernen Sie sich ein Stück. Bleibt er liegen, gehen Sie wieder zu ihm und bringen ihm ein Leckerchen. Steht er auf und kommt zu Ihnen, gibt es keine Belohnung. Steigern Sie die Distanz zu Ihrem Hund allmählich, aber immer nur so viel, wie er verträgt.
    • Als Nächstes schaffen Sie zusätzlich zu dem Distanztraining täglich mehrere kurze Trennungszeiten im Haus. Das heißt, Sie gehen in ein anderes Zimmer, schließen die Tür hinter sich und lassen Ihren Hund zurück, zunächst nur für einige Sekunden und dann minutenweise immer länger, bis zu einer halben Stunde. Achten Sie auf Stresssignale bei Ihrem Hund. Sie müssen immer zu ihm zurückkommen, bevor er Stress aufbaut. Passen Sie Ihr Trainingstempo entsprechend an.

    Kurz in einen anderen Raum gehen und den Hund zurücklassen ist einer der ersten Trainingsschritte. (Foto: R. Maurer)

    • Bevor Sie nun damit beginnen, nicht nur in ein anderes Zimmer zu gehen, sondern auch das Haus zu verlassen, sollten Sie Ihren Hund gegen Rituale desensibilisieren, die er bisher mit dem Verlassenwerden verknüpft hat. Ziehen Sie also öfter mal Jacke und Schuhe an und laufen Sie damit im Haus umher oder setzen Sie sich gemütlich aufs Sofa.
Wenn Sie während der Trainingsphase tatsächlich ohne Ihren Hund aus dem Haus gehen – was wahrscheinlich möglich ist, solange jemand anders aus der Familie dableibt –, ziehen Sie Jacke und Schuhe erst vor der Haustür an. Wenn möglich verlassen Sie das Haus einmal durch eine andere Tür (beispielsweise die Terrassentür). Verbindet der Hund Ihr Weggehen auch mit dem Geräusch Ihres startenden Autos, so parken Sie es für eine Weile in mindestens 300 Metern Entfernung.
    • Gehen Sie anfangs nur für wenige Minuten aus dem Haus und steigern Sie die Zeit dann langsam. Vielen Hunden hilft es, wenn sie vor dem Alleinbleiben gut ausgelastet werden. Einem müden und zufriedenen Hund fällt es leichter, sich zu entspannen. Machen Sie also erst einen längeren gemeinsamen Spaziergang mit vielen Spielen und Übungen und lassen Sie Ihren Hund anschließend zu Hause eine halbe Stunde „abschalten“. Dann gehen Sie allein aus der Tür.
    • Vermeiden Sie unbedingt Abschieds- oder Begrüßungszeremonien. Streicheln oder Ähnliches würde der Hund in dieser Situation nur als Warnung verstehen, dass jetzt gleich etwas passiert.
Läuft bei Ihnen öfter das Radio oder der Fernseher im Hintergrund, so könnte es Ihrem Hund helfen, wenn Sie das Gerät während Ihrer Abwesenheit weiterlaufen lassen. Auch Rituale können Hunden den Abschied erleichtern. Meine Hunde bekommen immer einen gefüllten Kong®, wenn ich weggehe. Eine andere Möglichkeit ist eine mit Papier gefüllte Spielzeugkiste, in der Ihr Hund immer wieder Neues findet, sei es ein Spielzeug, einen in Papier gewickelten Kauknochen oder viele Leckerchen zum Auspacken. Zwar ist Ihre Wohnung bei Ihrer Heimkunft mit Papier übersät, aber Ihr Hund hatte eine tolle Beschäftigung. Zudem trägt Kauen und Suchen zur Entspannung bei.

    Mit einem gefüllten Kong® lässt sich das Alleinsein besser ertragen – Kauen entspannt. (Foto: Tierfotoagentur/B. Schwob)

    • Bei der Rückkehr wird Ihr Hund Sie wahrscheinlich freudig begrüßen. Ignorieren Sie das und warten Sie, bis er sich beruhigt hat. Dann können Sie eine leichte Gehorsamsübung von ihm verlangen und ihn dafür belohnen. Gehen Sie jetzt nicht gleich mit ihm Gassi und spielen Sie auch nicht sofort mit ihm. Lassen Sie vorher auf jeden Fall eine Beruhigungszeit von mindestens zehn Minuten verstreichen. So erreichen Sie, dass sich Ihr Hund mit der Zeit nicht mehr über Ihr Kommen und Gehen aufregt. Es wird für ihn etwas ganz Normales.
    • Wichtig: Die Möglichkeit eines Rückfalls besteht immer. Vor allem einschneidende Veränderungen im Leben Ihres Hundes (etwa ein Umzug) können Auslöser für erneute Trennungsangst sein. Versuchen Sie daher, Ihren Hund möglichst langfristig auf für ihn neue Situationen vorzubereiten.

    Schnell zur Tür, es hat geklingelt. Dieses Verhalten hat sich unser Hund meist von uns abgeschaut. (Foto: R. Maurer)
    Klingelterror
    Klingelterror
    Kennen Sie das auch? Es klingelt an der Tür und Ihr Hund ist noch vor Ihnen dort und bellt? Warum tut er das? Meist, weil er gelernt hat, dass
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