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Mensch versteh mich doch

Mensch versteh mich doch

Titel: Mensch versteh mich doch
Autoren: Sabine Thiele
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„Problemhund“ zu sprechen. Vielmehr sollten wir sagen: „Ich habe ein Problem mit meinem Hund.“
    Mensch und „Problemhund“ im Training
    Mensch und „Problemhund“ im Training
    Dem eigentlichen Training muss eine genaue Ursachenforschung vorangehen. Sie beginnt mit der Analyse des vom Hund gezeigten (Problem-)Verhaltens und der darauf folgenden Reaktion des Halters. Liegt ein Missverständnis vor? Hat der Hund etwas falsch verknüpft? In die Betrachtung sind unbedingt das Umfeld des Hundes, seine Lebensbedingungen sowie eventuell eingetretene Veränderungen miteinzubeziehen. Zudem sollte ein Tierarzt den Hund auf gesundheitliche Beeinträchtigungen untersuchen.
    Oftmals entstehen Probleme erst durch das Zusammenspiel vieler kleiner Details, die dem Hundehalter aus seiner Perspektive gar nicht auffallen. Gute Hundetrainer oder auch Tierärzte bemerken die entscheidenden Kleinigkeiten viel eher. Sie kennen die Hunde weniger gut und sehen sie nicht jeden Tag – das ermöglicht ihnen eine objektivere Betrachtung der Situation. Es ist daher keine Schande, professionelle Hilfe anzunehmen, sondern ein Schritt in die richtige Richtung. Von Hund und Mensch gesendete Signale deuten, neutrales Beobachten, Erstellen eines individuellen Trainingsplans und konkrete Hilfestellung beim Training sind weitere wichtige Aspekte, die der Hundehalter allein nicht umsetzen kann.
    Ziel eines jeden Trainings muss sein, das Verhalten von Hund und Mensch zu ändern und nicht etwa die Persönlichkeit des Hundes. Vor allem der Mensch ist es, der lernen muss – lernen, im Training konsequent zu sein, Einfühlungsvermögen zu zeigen, seine Körpersprache in den Griff zu bekommen und die des Hundes richtig zu deuten und vor allem viel Geduld, Ruhe und Zeit für das Training aufzubringen. Das Training mit dem Hund beinhaltet in erster Linie die Arbeit an den Symptomen. Die Ursache kann nur der Mensch beseitigen, sofern dies überhaupt möglich ist.
    Eine Erfolgsgarantie gibt es nicht, aber die Erfolgschancen steigen, je mehr Ausdauer und Einsatzbereitschaft der Mensch im Training mit seinem Hund zeigt. An Problemen muss kontinuierlich gearbeitet werden. Alle Trainingseinheiten auf dem Hundeplatz nützen nichts, wenn im Alltag nicht weiter geübt wird; an den Orten und in den Situationen, wo das Problem auftritt.

    Bei allen auftretenden Problemen empfiehlt es sich, den Rat eines erfahrenen Hundetrainers einzuholen. (Foto: Animals-digital.de/Th. Brodmann)

Wichtige Grundlagen
    Nicht jeder knurrende Hund ist offensiv aggressiv. Knurren kann auch Unsicherheit oder Angst ausdrücken. (Foto: R. Maurer)

    Wichtige Grundlagen
    In diesem Kapitel möchte ich vor allen Dingen Grundlagen vermitteln. Wissen, das Sie brauchen, um Probleme zu erkennen, richtig einordnen zu können und eventuell auch selbst schon Lösungsstrategien zu entwickeln.

    Wenn wir unserem Hund ab und zu etwas „erzählen“, ist das in Ordnung. Wir dürfen nur nicht erwarten, dass er uns versteht. (Foto: R. Maurer)
    Kommunikation heißt das Zauberwort
    Kommunikation heißt das Zauberwort
    Kennen Sie das auch? Sie erzählen Ihrem Hund im wahrsten Sinne des Wortes Geschichten. Glauben Sie, dass er Sie versteht? Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, dass ich mit meinen Hunden nicht öfter in ganzen Sätzen spreche. Das ist auch in Ordnung, solange man nicht erwartet, dass der Hund sich einen Reim darauf machen kann. Zwar spüren Hunde unsere Stimmung, ob wir schlecht oder gut gelaunt sind, aber unsere Sprache ist für sie eine Fremdsprache. Sprechen wir in ganzen Sätzen, versteht unser Hund höchstens seinen Namen und die Kommandos, die er gelernt hat, also etwa so viel wie: „Blablabla ... Sitz ... blablabla ... Bello ... blablabla.“
    Mensch und Hund kommunizieren auf unterschiedliche Weise. Wir Menschen verständigen uns in erster Linie durch Worte; die Körpersprache spielt eine untergeordnete Rolle. Bei Hunden ist es umgekehrt. Sie nutzen hauptsächlich ihre Körpersprache und eher selten Lautäußerungen. Hinzu kommt, dass dieselben körpersprachlichen Signale für uns oft etwas ganz anderes bedeuten als für unsere Hunde. Da sind Kommunikationsschwierigkeiten und Missverständnisse programmiert.
    Nehmen wir ein einfaches Beispiel: Wenn wir jemanden freundlich begrüßen, gehen wir direkt auf ihn zu, sehen ihm in die Augen und schütteln ihm die Hand. Hunde würden in derselben Situation niemals direkt aufeinander zugehen und sich auch nicht in die Augen
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