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Meine Waffe ist das Wort: Mit einem Vorwort von Desmond Tutu (German Edition)

Meine Waffe ist das Wort: Mit einem Vorwort von Desmond Tutu (German Edition)

Titel: Meine Waffe ist das Wort: Mit einem Vorwort von Desmond Tutu (German Edition)
Autoren: Nelson Mandela
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Stärke entwickelt, eine ganz außergewöhnliche Widerstandsfähigkeit.
    Bei einem erneuten Besuch auf Robben Island am 11. Februar 1994
    Die Zelle ist ein idealer Ort, um sich selbst kennenzulernen, auf regelmäßige und klare Weise den eigenen Geist, die eigenen Gefühle zu erforschen.
    Aus einem Brief an Winnie Mandela, die damals im Kroonstad-Gefängnis saß, geschrieben auf Robben Island am 1. Februar 1975
    Dass wir da einfach alleine dasitzen und nachdenken konnten, schenkte uns die Möglichkeit, uns zu ändern.
    Aus einem Dokumentarfilm der Bbc, 1996

VOM BRIEFESCHREIBEN IM GEFÄNGNIS
    Wenn eine Autobiografie heimlich im Gefängnis geschrieben wird, ist größte Vorsicht nötig. Man ist dort umgeben von politischen Genossen, die selbst unter dem Druck und der Spannung des Gefängnislebens leiden und die in täglichem Kontakt mit Offizieren stehen, denen es Spaß macht, politische Gefangene zu verfolgen.
    Aus einem unveröffentlichten autobiografischen Manuskript, geschrieben auf Robben Island 1975
    Das Schreiben ist ein angesehenes Handwerk, das einen direkt in den Mittelpunkt der Welt stellt. Um dort an der Spitze zu bleiben, muss man richtig hart arbeiten. Man muss ein gutes, originelles Thema wählen und dann nach Einfachheit im Ausdruck streben und nach dem einen Wort, das nicht durch ein besseres ersetzt werden kann.
    Brief an Zindzi Mandela, geschrieben auf Robben Island am 4. September 1977
    Einen Brief im Gefängnis zu schreiben kann eine frustrierende Erfahrung sein, die einen allerhand kostet. Manche Briefe werden in die Gefängniszentrale nach Pretoria geschickt, wo sie erst »abgesegnet« werden müssen. Dieser Prozess dauert elend lange, manchmal Monate. Wenn man dann nach schier endlosem Warten eine Antwort erhält, ist es normalerweise ein kurzes »nicht genehmigt«. Im Allgemeinen werden für diese Entscheidung keine Gründe genannt.
    Aus einem Brief an Professor Samuel Dash, geschrieben im Pollsmoor-Gefängnis im südafrikanischen Cape Town am 12. Mai 1986

DAS FALSCHE BILD
    Ich hatte mir vorgenommen, die Mängel Südafrikas beseitigen zu helfen, dabei aber vergessen, dass der erste Schritt dahin war, die Schwächen jenes Südafrikaners zu überwinden, den ich am besten kannte: mich selbst.
    Aus einem unveröffentlichten autobiografischen Manuskript, geschrieben auf Robben Island 1975
    Eine Sache, die mir im Gefängnis wirklich Sorgen bereitete, war das falsche Bild, das – von mir unbeabsichtigt – in der Außenwelt entstand: Ich wurde mehr und mehr als Heiliger betrachtet. Das war ich nie, nicht einmal, wenn man eine sehr irdische Sicht der Dinge zugrunde legt: der Heilige als Sünder, der sein Bestes versucht.
    Aus der unveröffentlichten Fortsetzung seiner Autobiografie, ca. 1998
    Die Menschen erwarten von mir Dinge, die meine Fähigkeiten weit übersteigen.
    Aus einem Interview mit John Battersby im südafrikanischen Johannesburg, erschienen im Christian Science Monitor am 10. Februar 2000
    Es ist überhaupt nicht angemessen, ein menschliches Wesen quasi zu vergöttlichen.
    Zuhause in Soweto im Februar 1990
    Wenn ich auf einige meiner frühen Schriften und Reden zurückblicke, bin ich entsetzt, wie pedantisch, künstlich und wenig originell sie wirken. Überall ist der Wunsch spürbar, andere zu beeindrucken.
    Aus einem Brief an Winnie Mandela, geschrieben auf Robben Island am 20. Juni 1970
    Ich glaube manchmal, die Schöpfung wollte an mir ein Exempel statuieren und der Welt zeigen, wie ein absoluter Durchschnittstyp auszusehen hat.
    Aus einem Brief an Fatima Meer, geschrieben auf Robben Island am 1. März 1971

EINE FAKTISCH VERWITWETE FRAU
    Mein Hauptproblem, seit ich unser Haus verlassen habe, ist, dass Du nicht mehr neben mir schläfst und ich nicht mehr neben Dir aufwache. Dass der Tag vergeht, ohne dass ich Dich gesehen oder Deine Stimme gehört habe. Die Briefe, die ich Dir schreibe und die Du mir schickst, sind Balsam auf den Wunden unserer Trennung.
    Aus einem Brief an Winnie Mandela, geschrieben auf Robben Island am 26. Oktober 1976
    Es war eine nützliche Erfahrung für mich zu sehen, wie mächtige Organisationen und hochgestellte Figuren jedweder Couleur sich zusammentaten, um eine faktisch verwitwete Frau kaputtzumachen. Wie man so tief sinken kann, mir Gerüchte nahebringen zu wollen, die das klare Bild meines besten Freundes auf Erden beschmutzen sollen, ist mir ein absolutes Rätsel.
    Aus einem Brief an Winnie Mandela, geschrieben auf Robben Island am 19. August
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