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Meine Tochter Peperl

Meine Tochter Peperl

Titel: Meine Tochter Peperl
Autoren: Josefine Mutzenbacher
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nicht«, beteuert die Peperl, »und ich heiße ebenso.«
    »Die Josephine hat doch kein Kind gehabt«, erklärt einer der Herren. »Ich müßt es doch wissen, denn ich hab doch drei Monate mit ihr ein Verhältnis gehabt.«
    »Am End bist gar du der Vater, Ernstl!«
    Die drei Herren brüllen vor Vergnügen. Sie amüsieren sich ganz ausgezeichnet. Der mit Ernstl angeredete Herr macht ein verlegenes Gesicht. Dann aber stimmt er in das Lachen mit ein, hebt die Peperl auf den Schoß und betrachtet ihre schönen Beine.
    »Wenn ich dein Vater war, war auch nichts dabei.«
    Er reicht ihr ein Glas Sekt. »Prost Peperl, du sollst leben!« sagt Graf Aristides, einer von den vier.
    Peperl trinkt mit einem Zug das Glas leer und greift sich hustend zwischen die Beine.
    »Was ist denn«, fragt der Ernstl, »hast dich verschluckt?«
    »Nein, nur es brennt so!«
    »Na wo denn?«
    »Bitte, vom Hals hinunter bis zur Fut.«
    »Bis in die Fut ... wie hat sie gesagt?« Graf Aristides wird sichtlich lebhafter.
    »Bis in die Fut brennt es ihr, das ist großartig gesagt, Kinder. Sie ist wahrlich die Tochter der berühmten Josephine Mutzenbacher. Mit der selben schlichten Einfachheit hätt auch sie geantwortet. Das muß gefeiert werden. Nun meine Herren, alles aufstehen! Auf die Schultern mit dem Mädel, dem die Fut brennt.«
    Unter großem Hallo und Gelächter der Umsitzenden nehmen zwei Herren die Peperl auf die Schultern und tragen sie nach vorn zum Podium. Die Musiker intonieren eben die Strophe vom >Lakai<.
    Frau Wirtin hat auch einen Lakai, der hat
    nur ein einzig Ei, das andre ging ihm
    flöten bei einer Massenvögelei wurd es ihm
    abgetreten.
    »Tusch, Tusch!«
    Graf Aristides schreit, aber die Musiker singen und spielen die Strophe erst fertig, ehe sie den verlangten Tusch spielen. Der ganze Saal ist aufmerksam geworden. Alles drängt nach vorne, um die Ansprache, die nun Aristides hält, genau zu hören.
    »Meine sehr verehrten Freunde der Lahnwirtin! Unser lieber Präsident ha uns heute eine ganz besondere Sensation vermittelt. Seht euch alle das süße Mäderl an, das wir da auf den Schultern tragen. Wißt ihr wer das ist? Nein, ihr könnt es nicht wissen! Aber ich will eure Neugier nicht länger auf die Folter spannen. Ich will euch sagen, dieses talentierte Mäderl ist die Tochter der... ja — der Josephine Mutzenbacher! Der Mutzenbacher, die einst von ganz Wien geliebt und geschätzt wurde und die so mancher von uns gekannt hat. Einen Tusch für Josephine Mutzenbacher die Zweite!«
    Einen Moment starren die Herren das stolz errötende Peperl an, dann bricht eine Flut von begeisterten Ausrufen los.
    »Hoch soll sie leben! Die Mutzenbacher soll leben!«
    Zwanzig, dreißig Hände strecken sich der Peperl entgegen. Ernstl hat Mühe, daß ihm das Mädel nicht entrissen wird.
    »Gebt das Mäderl her, ihr Neidhammel«, ruft ein eleganter Glatzkopf. »Der Aristides muß immer die besten Bissen haben, das ist Schiebung! Die Mutzenbacher ist für alle da!«
    Peperl lächelt glücklich. Nun ist der Moment da. Nun steht sie im Mittelpunkt des Interesses! Mit einem Seitenblick auf die Mali stellt sie fest, daß die sich maßlos giftet. Da sie ihre beste Freundin ist, hat sie auch einen reinen Genuß dabei. Gewandt gleitet sie den Herren von der Schulter und mischt sich kokett lächelnd in die Menge der Frackträger, die sich nur so um sie reißen. Von allen
    Seiten wird sie angestarrt. Kosende Männerfinger streicheln ihre Brüstchen. Sektgläser hält man ihr an die Lippen und sie nippt ein wenig hier, ein wenig dort. Fein, denkt sie, und spürt schon wieder, wie sich ihre Fut rührt.
    Ein schrilles Klingelzeichen gellt durch den Saal. Der Vorhang der Bühne rauscht auseinander.
    Ernstl erwischt mit geschicktem Griff die Peperl und zieht sie auf seinen Schoß.
    Peperl schiebt die Schenkel ein wenig auseinander und spürt seinen steifen Schwanz an ihrem Arsch pochen. Ernstl aber knöpft schnell die Hose auf und schiebt ihr den brennendheißen Schwanz geschickt in die Fut. Niemand hat was bemerkt, denn alle Augen sind auf die Bühne gerichtet. Dort steht im Licht der Scheinwerfer ein spli 1 '.»mackter, wunderbar gebauter junger Mann, dessen Hände a : dem Rücken an eine Säule gefesselt sind. Traurig und ergeben hängt ihm die Nudel herunter. Nun tanzen sechs splitternackte, ebenfalls prachtvoll gebaute junge Mädchen aus der Kulisse. Sie fassen sich an den Händen und ziehen um den Jüngling einen Kreis. »Ei, ei, was blüht so heimlich
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