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Meine Tochter Peperl

Meine Tochter Peperl

Titel: Meine Tochter Peperl
Autoren: Josefine Mutzenbacher
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richtigen Schweif, bis die junge Frau erschöpfte Worte vor sich hinmurmelt und selig seufzt: »Ach, das war schön.«
    »Jetzt werden Sie uns doch glauben, daß wir nicht zum Spionieren herkommen sind«, sagt die Peperl schelmisch.
    »Nein, jetzt nimmer. Also, was wollte wirklich, Maderln?«
    »Huren wollen wir halt werden!«
    »Und was kann ich dabei tun?«
    »Sie sollen uns sagen, wie man eine richtige Hur wird, die Geld verdient.«
    »Und warum gerade ich?«
    »Weil Sie selber eine Hure sind!«
    »Wer hat euch denn das gesagt? Das weiß doch niemand im Bezirk!«
    »Meine Tante hat es heut zum Onkel gesagt, und der ist auch gleich zu Ihnen gegangen!«
    »Ach ja richtig, das war ja dein Onkel, der Herr...!«
    »Ja, der mit dem Zwetschkerl von einer Nudel, der Sie umsonst hat pudern wollen.«
    Frau Wewerka lacht, und die Mädel stimmen mit ein. In dieser heiteren Stimmung kredenzt die hübsche Frau den Kindern eine Schale Kaffee und ein großes Stück Kuchen und gewinnt sich damit vollkommen ihre Herzen. Den Schlafrock nachlässig geöffnet und so all ihre Reize zeigend, liegt die Frau Wewerka auf dem Diwan. Die beiden Mädchen sitzen mit baumelnden Beinen auf dem Tisch und beißen jede herzhaft in ein zweites Stück Kuchen.
    »Also, was soll ich euch erzählen, Mädln?«
    »Uns interessiert alles, wir verstehen nichts, als die Fut hinzuhalten und gerade das tun wir gern.«
    »Na, na, Ihr versteht schon ein bisserl mehr!« Frau Wewerka lächelt anerkennend. »Schlecken jedenfalls könnt ihr wunderbar, das muß ich zugeben.«
    »Wissens, Frau Wewerka«, erklärt die Peperl, »bei uns ist das so. Wir haben die Ware, aber wir könnens nicht anbringen.«
    »Papperlapapp, so eine Madlfut bringt man immer an den Mann.«
    »Ums Anbringen wärs ja nicht«, mischt sich die Mali ein, »das hat die Peperl nicht so richtig gesagt. Die Burschen in unserer Gasse täten sich alle Haxen nach unserer Fut ausreißen, aber die haben ja kein Geld. Die Peppi und ich pudern gern und lassen selten eine Nudel aus, aber wir sehen nicht ein, warum wir uns verschenken sollen, wenn man es doch auch gut verkaufen kann. Wenn einer eine anständige Nudel hat, dann lassen wir ihn drüber, denn schmecken tut es uns immer. Wenn wir dann aber noch ein Geld dazu bekommen, dann ist das schon ein besserer Kaffee.«
    »Hörst Mali, du redest wie ein Heiligenkalender, so gescheit«, sagt Peperl bewundert, »das hab ich ja gar nicht gewußt, aber ich muß sagen, du hast recht. Na alsdann, jetzt Wissens alles Frau Wewerka, und daß wir keine faden Nocken sind, das haben wir Ihnen glaub ich, bewiesen.«
    »Ja, das habt ihr wirklich. Wenn ich nur wüßt, wie ich euch raten soll. Am Strich direkt könnt ihr nicht gehen, denn wenn euch die Polizei erwischt, dann sitzt ihr in der Tinte.«
    »Ja, wieso denn?« wundert sich die Peperl. »Wir tun doch nichts Schlechtes, wir wollen ja doch nur ficken.«
    »Schauts, zum freien Vögeln gehört eine behördliche Genehmigung. Die bekommt ihr aber nicht. Aber wartet, ich glaub ich weiß etwas. Macht es euch was aus, wenn gleich ein ganzer Haufen Mannsbilder da ist und einer ist eine größere Sau als der andere?«
    »Das ist uns ganz wurscht, je mehr Männer um so besser«, meint die Pepi, »nur her mit den Männern. Aber zahlen müssen sie uns schon. Und zwar anständig!«
    »Gut, dann mach ich aus euch eine Sensation! Ich laß euch bei einem Herrenabend auftreten. Gleich heut werde ich noch mit dem Grafen Barsch reden. Er ist nämlich der Veranstalter dieser
    Monsterschweinerei.«
    »Ja, und was bekommen wir dann dafür?« erkundigen sich die Mädels gleich geschäftstüchtig.
    »No, ich denk ein Hunderter wird schon herausspringen. Aber für die Vermittlung müßt ihr mir 10 Prozent zahlen. Ist euch das recht?«
    »Das war also für jede von uns 10 Schilling für Sie und uns bleiben dann achtzig Schilling.«
    »Nein, ihr kleinen dummen Lustlochbesitzerinnen. Eine jede von euch muß einen Hunderter bekommen. Das war ja noch schöner, wenn man nur einen Fünfziger für die engen Futen verlangen würde.«
    Die Augen der Kinder leuchten auf, und die Pepi streckt gleich der Wewerka die Hand hin. Die Kupplerin schlägt ein.
    »Aber das eine will ich euch gleich sagen. Es handelt sich da um keine einfache Fickerei oder Schleckerei. Diese geilen Hurenböcke verlangen noch ganz andere Schweinereien.«
    »Aber gevögelt werden wir doch werden?« erkundigt sich schon ganz aufgeregt und nur noch an diese Schweinerei denkend, die
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