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Meine Brüder, die Liebe und ich - Higgins, K: Meine Brüder, die Liebe und ich

Meine Brüder, die Liebe und ich - Higgins, K: Meine Brüder, die Liebe und ich

Titel: Meine Brüder, die Liebe und ich - Higgins, K: Meine Brüder, die Liebe und ich
Autoren: Kristan Higgins
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fährt sie zu Trevor gewandt fort und ignoriert mich. „Ich bin neu hier.“
    „Nett, Sie kennenzulernen, Lindsey“, erwidert Trevor. Ich schweige, da ich von diesem Gespräch sowieso ausgeschlossen bin. Auf der Leinwand schlägt Derek Jeter den Ball weit über den Kopf des First Baseman, sodass er die erste Base sicher erreichen und sogar bis zur zweiten weiterlaufenkann. Wahrscheinlich merkt er, wie schlecht es mir geht, und tut alles, um mich aufzumuntern. Oh, nun schafft er es sogar bis zur dritten Base! Jetzt ist alles klar: Derek Jeter liebt mich!
    Die Bedienung steckt Trevor einen Zettel zu, zweifellos ihre Telefonnummer. Vielleicht auch ihre Körbchengröße und die Wunschnamen ihrer ungeborenen Kinder. Bin ich etwa unsichtbar, verdammt? Wie kann eine Frau von eins einundachtzig Komma fünf unsichtbar sein? Und was, wenn Trevor und ich zusammen wären? Das sind wir zwar nicht, aber es hätte doch sein können!
    Trevor besitzt immerhin den Anstand, verlegen dreinzublicken, und ich bin versöhnt. Ist ja schon gut. Ich verstehe. Trevor ist, wenn auch nicht im klassischen Sinne, gut aussehend, der Typ Mann, bei dem Frauen einfach schwach werden, genau wie bei Schokoladenkuchen mit extra dicker Schokoglasur. Er ist ein ausgesprochen anziehender und verführerischer Mann. Hach, verdammt!
    Ich esse noch ein paar Nachos und leere meinen Zombie. Vielleicht sollte ich einfach so frech sein wie Sexbombenbedienung Lindsey. Sie steht eineinhalb Minuten am Tisch, und schon hat ein netter, gut aussehender Feuerwehrmann ihre Nummer.
    „Tut mir leid“, sagt Trevor.
    „Was tut dir leid?“, entgegne ich wie beiläufig und spähe wieder in den Restaurantteil des Lokals. Das New-York-Times-Model sitzt immer noch da. Wow, sieht der gut aus! Durch seine markanten Gesichtszüge wirkt er allerdings sehr reserviert und nicht so spontan einnehmend wie Trevor.
    Wie von Zauberhand erscheint vor mir ein weiterer Zombie-Humpen. Nein, keine Zauberhand. Im Gegensatz zur Bedienung hat Stu mich nämlich sehr wohl wahrgenommen. Der gute alte Stu. Zu schade, dass er verheiratet und um die sechzig ist. Sonst würde ich ihn nämlich abknutschen. Dankbarnippe ich an dem starken Cocktail, zucke kurz zusammen, als meine Geschmacksnerven protestieren, und schlucke. Ich habe den Alkohol bitter nötig. Schließlich passiert es nicht jeden Abend, dass ich beinahe ersticke und auch noch abserviert werde.
    „Was hat dein Blödmann von einem Freund denn gesagt?“, will Trevor wissen und stibitzt ein paar Nachos.
    Ich überlege. Mein Cocktail ermuntert mich, die Wahrheit zu sprechen. „Er hat gesagt, ich sei ihm nicht attraktiv genug.“
    Trevor hält mit dem Kauen inne. „Was für ein Arschloch!“
    Ich lächle. Ein erneuter Treuebeweis. „Danke.“ Ich nehme ein saucenfreies Nacho, zerbrösele es und lege mit den Krümeln Muster auf die Tischdecke. Das ist besser als hochzusehen, denn dann beginnt der Raum sich zu drehen. Zombie der Zweite schlägt vor, Trevor auszuhorchen. Schließlich ist er, was Frauen betrifft, ein Experte. Außerdem, so fährt Zombie fort, kennen wir uns schon so lange, dass Trevor ehrlich sein darf. „Trevor, sag mir die Wahrheit. Bin ich … hübsch?“
    Verwundert hebt Trevor die Brauen. „Natürlich bist du … na gut, vielleicht ist hübsch nicht das richtige Wort. Bemerkenswert . Wie wäre es damit?“
    Ich verziehe das Gesicht. „Das klingt bescheuert. ‚Bemerkenswert‘ – wie in ‚Das war ein bemerkenswerter Pass auf den Zweiten Baseman‘ oder ‚Nach seinem erzwungenen Rücktritt hielt der Trainer eine bemerkenswerte Rede‘ oder …“
    Trevor grinst. „Du solltest lieber auf Wasser umsteigen, meinst du nicht auch?“
    „Komm schon, sag es mir.“
    „Was denn, Chastity?“
    „Immerhin hast du mit mir geschlafen. Da musst du mich doch attraktiv gefunden haben.“
    Trevor erstarrt, das Bierglas noch in der Hand.
    „Am Columbus-Day-Wochenende, weißt du noch?“, fahre ich fort. „In meinem ersten Jahr am College. Du …“
    „Natürlich weiß ich das noch, Chastity“, sagt Trevor leise. „Ich war nur nicht darauf vorbereitet, dass wir dieses Thema ansprechen. Das ist … wie lange … zwölf Jahre her? Vielleicht warnst du mich das nächste Mal rechtzeitig vor.“
    „Nun sei doch nicht so zimperlich.“ Ich nehme noch einen Schluck. „Und?“ Ich gebe mich ganz locker, aber mein Gesicht fühlt sich heiß an. Zombie zwei meint, ich solle mir keine Sorgen machen.
    „Was und?“, fragt Trevor
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