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Meine Brüder, die Liebe und ich - Higgins, K: Meine Brüder, die Liebe und ich

Meine Brüder, die Liebe und ich - Higgins, K: Meine Brüder, die Liebe und ich

Titel: Meine Brüder, die Liebe und ich - Higgins, K: Meine Brüder, die Liebe und ich
Autoren: Kristan Higgins
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sie fallen lassen, und sie kreischen und hopsen und warten ungeduldig darauf, dass sie an der Reihe sind bei ihrer geliebten Tante Chassie. Ich winke meiner Mutter zu und lächle meine Brüder an. Als Mark fragt, wo Trevor hingegangen ist, schüttle ich nur den Kopf und zucke mit den Schultern. Dann tanze ich mit Harry, dem ich über den breiten Scheitel spucken könnte.
    „Ich möchte dir sagen, wie glücklich ich bin“, sagt er. „Deine Mutter ist eine tolle Frau. Ich werde mich gut um sie kümmern.“
    „Wehe, wenn nicht“, murmele ich, dann korrigiere ichmich und sage: „Ich weiß, dass du das tun wirst, Harry. Entschuldige.“ Er verzeiht mir lächelnd.
    Gerade als ich mich hinsetzen und etwas essen will, kommt meine Mutter. „Würdest du wohl kurz die Ansprache halten, mein Schatz?“, bittet sie mich. „Harrys Bruder ist zu schüchtern.“
    „Sicher“, antworte ich automatisch. Dad, der mir gegenübersitzt, nickt. Mom eilt zum DJ, dann zurück zu Harry.
    „Und nuu-un“, sagt der DJ, der besser Zirkusdirektor hätte werden sollen, „wird die Tochter der Braut, Chastity O’Neill, ein paar Worte an das glückliche Paar richten.“ Ich gehe auf die Tanzfläche, nehme das Mikrofon entgegen und drehe mich zu den Gästen.
    Auf einmal fällt mir nichts mehr ein.
    „Tja, also“, sage ich. „Gut.“ Ich schlucke. „Hallo.“
    Lucky, wie immer der Erste, der sich danebenbenimmt, schlägt die Hände vors Gesicht. Tara sieht ihn böse an, blickt dann aber schnell zu Boden und versucht, ihr Lachen zu unterdrücken. Nach ihr kichern Mark, dann Elaina und Matt und ein paar der Kinder los. Ich muss grinsen, und plötzlich scheint der Bann gebrochen. Es wird schon irgendwie gehen , sagt mein Herz.
    „Hört auf, Jungs. Entschuldige, Mom.“ Ich schneide eine Grimasse und hole tief Luft. „Ich denke, es gibt viele Arten von Liebe“, hebe ich an.
    „Chastity.“
    Ich erstarre.
    Hinten im Saal steht Trevor.
    „Chastity“, wiederholt er und kommt Schritt um Schritt auf mich zu.
    Es ist vollkommen still im Saal; die einzigen Geräusche stammen von den Leuten vom Partyservice, die in der Küche herumklappern. Irgendetwas stimmt nicht mit mir, denke ich verschwommen, während ich Trevor beobachte, wie er immernäher kommt. Meine Beine fangen an zu zittern, meine Augen brennen, mein Herz rast. Vielleicht muss ich mich übergeben?
    „Chastity“, sagt er leise. „Ich kann keine weitere Minute ohne dich leben.“
    Das Mikrofon fällt mit lautem Krachen zu Boden, als ich die Hände vor den Mund hebe. Tränen laufen mir aus den Augen, und ich bekomme kaum noch Luft. Es herrscht immer noch absolute Stille im Saal.
    „Ich habe dich immer geliebt, Chastity, vom ersten Tag an, als du mich nach Michelles Tod zu euch nach Hause eingeladen hast. Und ich habe schreckliche Angst, dass du mich verlassen könntest oder aufhörst, mich zu lieben, oder, noch schlimmer, dass dir irgendetwas zustößt. Aber ich kann nicht mehr ohne dich sein.“ Er nimmt meine Hände, die heftig zittern, und schluckt schwer. „Heute habe ich dabei zugesehen, wie Mike die Frau zum Altar führte, die er liebt. Ich kann das nicht, Chas. Ich dachte, ich könnte es, ich dachte, es wäre besser, wenn du mit jemand anderem zusammen bist, aber ich habe mich geirrt. Und ich schwöre, ich werde dich lieben, solange ich lebe, und nichts wird mir wichtiger sein als du. Bitte, Chastity. Vergib mir und heirate mich und schenk mir einen Haufen Kinder, und ich werde …“
    Seine restlichen Worte gehen unter, weil ich ihn küsse. Ich weine und lache und küsse ihn, und Trevor drückt mich ganz fest. Auch er hat feuchte Augen. Dann löst er sich von mir und schiebt mir einen Ring an den Finger. „Ich musste bis nach Jurgenskill fahren“, sagt er, „hier waren alle Geschäfte geschlossen.“ Ich schlinge meine Arme um ihn, und eigentlich ist es mir vollkommen egal, was für ein Ring es ist; von mir aus könnte es auch ein Stück Bindfaden sein. Ich kann nichts anderes tun, als Trevor festzuhalten und zu weinen.
    „Ach, du meine Güte“, sagt mein Vater schließlich in die Stille hinein. „Wo kam das denn jetzt bloß her?“
    „Das wurde aber auch langsam Zeit!“, ruft Mark.
    „Genau!“, bestätigt Jack.
    „Wem sagst du das!“, fällt Matt ein.
    „Ach, ihr habt das auch gewusst?“, fragt Lucky. „Denn ich weiß es schon seit Jahren.“
    „Darf ich euer Blumenmädchen sein?“, fragt Claire nach.
    Doch ich höre kaum, was sie sagen, weil Trevor
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