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Meine allererste Scheidung

Meine allererste Scheidung

Titel: Meine allererste Scheidung
Autoren: Sheryn George
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Zeichen.
    Aufs Stichwort hob Kennedy die linke Hand und schickte Caitlin ein kleines, entschiedenes Nicken. Alles war bereit.
    »Meine Damen und Herren«, begann Caitlin und trat in das Licht, das sich über die Bühne ergoss. Sie lächelte; plötzlich war alle Aufregung verschwunden. Sie war eine warmherzige, witzige, zauberhafte Frau, die mühelos die Aufmerksamkeit der riesigen Menge bekam.
    »Wir sind Ihnen sehr dankbar, dass Sie alle einen Abend zu Hause vor dem Fernseher sausen lassen«, sie hielt inne und zog eine Augenbraue hoch, »um mit uns hier zu sein – und fernzusehen.« Sie grinste ansteckend.
    Alle waren jetzt aufgeregt; Caitlin konnte es auf ihren Gesichtern sehen. Die Werbekunden hatten ihre Scheckhefte praktisch gezückt, noch bevor die Show überhaupt angefangen hatte!
    »Eine neue Show ist immer ein Ereignis – eine Investition von Kreativität, Ideen und natürlich Geld … vieles davon aus Ihren Taschen«, sagte Caitlin mit einem kecken Lächeln. Ein anerkennendes Gelächter lief durch das Lagerhaus.
    Das ist es, trieb Caitlin sich an. Sei ein bisschen frech, aber niemals beleidigend.
    »Es mag sich um einen voyeuristischen Mischmasch von Reality-Stilen handeln … ich glaube, das waren Ihre Worte, Kevin, als ich diese Show zum ersten Mal ins Gespräch brachte. Ja, und er hatte recht«, lachte Caitlin, als alle sich umdrehten, um zu sehen, wie der Chef des Senders diesen öffentlichen Rippenstoß aufnahm. »Er hat einige gute Argumente vorgebracht, und nach einigen Diskussionen haben wir alle gewonnen. Das Ergebnis ist eine sehr, sehr heiße Show für Sie alle.«
    Oben auf der Bühne holte sie tief Luft und legte einen anderen Gang ein: Zeit für Aufrichtigkeit.
    »Aber es geht nicht nur um heiße Typen und schöne Gesichter: In Wirklichkeit geht es um die Schwächen anderer Menschen; die Wirkung, die es hat, wenn sie ihr Herz riskieren; mit ihnen mitzufühlen; ihre Zurückweisung zu fürchten; sich zu wünschen, dass sie geliebt werden. Es hat bei mir einige Fragen in Bezug auf Liebe und Beziehungen aufgeworfen. Warum zur Hölle tun wir uns das an?«
    Der größte Teil des Publikums lachte. Ein paar Leute zuckten zusammen. Caitlin bemerkte, dass eine der Klatschkolumnistinnen der meistverkauften Sonntagszeitung mit schiefem Grinsen nickte, während sie sich Notizen machte. Sie schaute zu Max hinüber, der sie anlächelte. Seine Augen leuchteten, und er spornte sie an, ebenso gefesselt wie alle anderen.
    »Nun, warum verabreden wir uns mit anderen? Und verlieben uns? Und setzen unser Herz diesen Risiken aus? Wir alle sehnen uns nach einem Gefährten; das liegt in der menschlichen Natur. Und dank unserer Teilnehmer und unserer überaus mutigen Stars werden wir allen dort draußen helfen zu verstehen, was ihn oder sie antreibt … die Wissenschaft hinter unserem Sozialverhalten … und währenddessen unterhalten wir Sie.«
    Der Bildschirm hinter Caitlin erwachte zum Leben, das Publikum begann zu applaudieren, und sie überließ die Bühne der Show. Perfekt, dachte sie. Sie applaudieren vielleicht ihren eigenen Werbungen, überlegte sie lachend, aber trotzdem, die Energie im Raum fühlte sich großartig an. Ein erwartungsvolles Summen lag in der Luft, genau das Richtige, um Date Squad zu präsentieren …
    Caitlin trat neben Kennedy, und sie klatschten grinsend ihre Hände aneinander.
    »Wie war ich?«, flüsterte Cait.
    Kennedy lächelte weiter, verdrehte die Augen und sagte: »Du warst großartig.« Max trat neben Caitlin und zog sie weg, und Kennedy lächelte noch immer. Das Lächeln auf ihrem Gesicht verrutschte keinen Augenblick, nicht einmal als Caitlin und Max ihre Plätze in der ersten Reihe gefunden hatten und sie in den Kulissen allein zurückblieb, um zu beobachten, wie sich eine weitere Erfolgsgeschichte entfaltete.

3
    Schätzungsweise neununddreißig Minuten und zweiunddreißig Sekunden später (die genaue Länge der Premiere, abzüglich Werbespots, in denen es um einen sprechenden Tampon ging, um ein wunderbares Produkt zur Haarpflege, coole Autos und Pizzas frei Haus) wurde Date Squad zum Renner erklärt. Zumindest vom Publikum, das sich hier im Lagerhaus drängte, stellte Caitlin fest, die im Übrigen so tat, als genösse sie einen Drink, und das wieder auflebende Nervenflattern dämpfte, indem sie mit einigen Mitarbeitern plauderte. Einen Test bestanden. Einer lag noch vor ihr, dachte sie stirnrunzelnd. Die Spannung würde nicht einmal ansatzweise nachlassen, bevor die
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