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Meine allererste Scheidung

Meine allererste Scheidung

Titel: Meine allererste Scheidung
Autoren: Sheryn George
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mich anschließend angerufen und war vollkommen glücklich. Und wir haben darüber geredet, wann jeder von uns die Kinder bekommt. Und bald«, sie holte tief Luft, »werde ich mich mit Kennedy treffen und mit ihr reden.«
    Myra kniff die Augen zusammen. »Du klingst wie im Fieberwahn.«
    »Warten wir’s ab«, erwiderte Cait. »Wir müssen miteinander auskommen, weil es eigentlich keine Alternative gibt.«
    »Er glaubt, dass du ihn nicht wirklich hasst«, murmelte Madeleine.
    »Vielleicht will er auch einfach mit dir auskommen«, meinte Sarah hoffnungsvoll und sich der Gefahr bewusst, dass sie möglicherweise gleich mit leeren Wodkagläsern bombardiert würde.
    Myra funkelte sie wild an.
    Madeleine sog scharf die Luft ein, als sei sie geohrfeigt worden.
    Nadia wirkte verwirrt.
    »Was ist los mit euch? Wäre es so schlimm, wenn wir miteinander auskommen würden?«, fragte Caitlin.
    »Was?«, fragte Myra entsetzt.
    Caitlin sagte nichts.
    »Du … du hasst ihn doch, nicht wahr?«, fragte ihre Mutter flehentlich.
    »Du musst ihn hassen, nach allem, was er dir angetan hat.«
    »Wisst ihr, jeder hasst ihn. Die Kinder hassen ihn, meine Freundinnen hassen ihn – selbst Nadia der Engel hasst ihn«, bemerkte Caitlin.
    »Ja – obwohl er sehr attraktiv ist«, warf Nadia ein. (Myra schlug ihr auf den Arm.) »Au!«
    Caitlin lächelte nur. »Er ist attraktiv. Als ich mich heute Abend bemühte, ihn aus meinem Leben zu tilgen, konnte ich sehr wohl seine Vorzüge sehen. Ich vermisse das, was ich glaubte, mit ihm zu haben«, fügte sie ein wenig traurig hinzu.
    »Dann hasst du ihn!«, krähte Madeleine laut triumphierend.
    »Mum, du liebst es offensichtlich, ihn zu hassen. Allein der Gedanke daran gibt dir einen Kick. Dad hasst ihn wirklich. Und ihr seid beide so berauscht davon, dass ihr jetzt darüber reden dürft. Nachdem also alle ihn für mich so sehr hassen«, sagte sie und holte tief Luft, »macht es irgendwie keinen rechten Sinn mehr, dass ich mir auch noch die Mühe mache.«
    »Oh, mein Gott«, hauchte Sarah ehrfürchtig. »Du hast die Erleuchtung erreicht.«
    »Was?«
    »Das Gegenteil von Liebe ist nicht Hass. Es ist Ungebundenheit.«
    »Oh. Das klingt verdammt langweilig.«
    »Es bedeutet, dass man sich anderweitig wieder binden kann«.
    »Hmmm.«
    »Vielleicht ist das ja was«, sagte Sarah und hielt ihr einen Umschlag unter die Nase.
    »Was ist das, und warum fuchtelst du damit so vor mir herum?«, fragte Caitlin argwöhnisch.
    »Ich habe ihn nicht gelesen, falls du das meinst.«
    »Aber du hast ihn nach Schwingungen ausspioniert, nicht wahr?«
    »Ja. Er ist von dem Cowboy-Mann.«
    »Dem Cow… oh.« Sie lief rot an und entriss ihrer Freundin den Umschlag.
    »Warum hast du ihn mir nicht früher gegeben?«, fragte sie scharf und versuchte, ihre Stimme unter Kontrolle zu halten.
    »Ich wollte versuchen, ihn dir allein zu geben. Das ist alles.«
    »Oh, mein Gott. Ist das ein Brief von dem Mann vom Wild Women’s Weekend? «
    »Endlich«, hauchte Myra verzückt. Wahre Liebe!
    Ohne eine Spur von Sarkasmus, Ironie oder Zweifel drehten sie sich alle zu Caitlin um. Sie sah sie an und fragte sich, was um alles auf der Welt sie tun sollte. Es war schließlich nur ein Brief.
    Oder etwa nicht?
    »Nun«, sagte Madeleine herrisch. »Willst du ihn nicht aufmachen?«
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