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Meine allererste Scheidung

Meine allererste Scheidung

Titel: Meine allererste Scheidung
Autoren: Sheryn George
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dich entweder in der Nähe behalten und genau beobachten oder so tun, als wolltest du allein sein. Du bist zu attraktiv, als dass sie dich bei sich haben wollen, also setze ich mein Geld auf die zweite Möglichkeit.«
    »Vielleicht sehen sie tatsächlich eine Gefahr in dir. Du könntest ihre sexhungrigen Ehemänner erregen«, überlegte Nadia laut. (Sie konnte ein Lied davon singen. Sie war so atemberaubend schön, dass die meisten Männer in ihrer Gegenwart nur noch zusammenhangloses Zeug stammelten. Was bedeutete, dass die meisten ihrer Ehefrauen Schaum vor dem Mund bekamen vor Sorge, wann immer sie in der Nähe ihrer Partner auftauchte.)
    »Vielleicht sind sie einfach miese Zicken«, erklärte Myra hitzig, »selbstsüchtige Zicken, die sich einen Dreck um deine Gefühle kümmern.«
    »Ja!«, rief das Quartett.
    »Also. Die Einigung«, verlangte Myra, sobald der Jubel sich gelegt hatte. Sie rückten näher zusammen und bildeten einen schützenden Ring um Cait, wie Kinder, die auf einem Spielplatz Stille Post spielten.
    »Moment mal«, blaffte Madeleine. »Drehen Sie die Musik leiser – kommen Sie schon, sie muss uns etwas unendlich Wichtiges erzählen.«
    Gehorsam drehte der Barkeeper – allzu enges Hemd, künstlerisch wirres Haar und träge, türkisfarbene Augen – die Musik leiser.
    »Ich werde ihn später so was von abschleppen«, erklärte Nadia unumwunden und feixte über das ganze Gesicht. »Oh, entschuldige, Myra. Es sei denn, du hättest das vor?«
    »Nein, schon gut, Nadia«, erwiderte Myra ungeduldig. Der Barkeeper interessierte sie nicht. Sie hatte bereits in ein paar Tagen ein Internetdate vereinbart. Und Nadia war mit ihr Unterwäsche einkaufen gegangen. Und sie hatte sich auch schon gegen Läuse behandelt. Also würde diesmal nichts schiefgehen – aber sie wollte jetzt nicht darüber reden. Außerdem war sie wahnsinnig erpicht darauf zu hören, wie Caits Vermittlungsgespräch gelaufen war.
    »Sarah?«
    »Nein! Ich bin vergeben.«
    »Oh, stimmt ja«, sagte Nadia frech. »Du hast deine lesbische Phase. Was ist mit dir, Cait?«
    »Mit mir? Wie sieht er denn aus?« Sie blickte zur Theke hinüber. »Hmmm! Nein, ich mache nur Witze – nein, danke!«
    Sarah war erleichtert. Der Brief in ihrer Tasche brannte bereits ein Loch in den Stoff. Sie wollte ihn Cait erst geben, wenn sie ihr von der Vermittlung erzählt hatte – und jetzt, da alle um sie herumstanden, schien ihr nicht der richtige Augenblick zu sein. Sie klopfte sachte auf ihre Hüfte, um sich davon zu überzeugen, dass er noch da war. Es kann noch ein Weilchen länger warten, dachte sie bei sich. Es wird nirgendwo hingehen.
    »Also schön«, rief Myra. »Jetzt haben wir uns genug um den Barkeeper gestritten. Erzähl!«
    »Okay«, sagte Caitlin, holte tief Luft und betrachtete ihre Freundinnen. Oh, und ihre Mutter.
    »Nun, ihr wisst, dass wir gesagt haben, er würde die Hälfte von allem wollen?«
    Alle wussten es, aber in einem Akt der Solidarität explodierten sie alle.
    »Das ist das Haus deiner Granny. Sie hat es dir hinterlassen.«
    »Ja, und er hat sechzehn Jahre darin gelebt. Kostenlos!«
    »BASTARD!«
    »Der erste BASTARD «, zwitscherte Nadia süß. »Halt! Warte mit der Geschichte.«
    Wie aufs Stichwort erschien der Barkeeper mit einem Tablett voller Schnapsgläser am Tisch. Eine Runde Wodka wurde abgestellt.
    »Runter damit!«, befahl Myra. Niemand hätte es gewagt, sich ihr zu widersetzen.
    »Was hast du …«, sagte Caitlin, während sie benommen den Kopf schüttelte. »Ach du meine Güte. Müssen wir jetzt jedes Mal, wenn jemand sagt …«
    »Sprich es nicht aus. Wenn es ausgesprochen ist, haben die Jungs Anweisung, binnen Sekunden eine neue Runde zu bringen.«
    »Jedes Mal?«, fragte Caitlin schwach.
    »Ja. Wann immer wir von irgendeinem schwerwiegenden bastardmäßigen Verhalten des Bastards hören, müssen wir trinken.«
    »Warum stirbt er nicht einfach! Der B…«
    »Scht! Wir müssen uns mäßigen. Hast du vorher schon getrunken, Myra? Du weißt, das verstößt gegen die Regeln.«
    »Ich konnte nicht anders.«
    »Aber dies ist Caits Auftritt«, sagte Nadia.
    Cait lächelte, umarmte Nadia und lehnte sich dann wieder zurück. Es war wie im Märchen und sie war Aschenputtel. Und statt hässlicher Stiefschwestern hatte sie wunderschöne Engelsfreundinnen.
    »Es war wirklich schockierend. Ihr wisst schon, Ehemann schläft mit Assistentin, Assistentin schwanger, Kinder die halbe Zeit weg, Mutter und Freundinnen eingezogen – neue
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