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Mein verruchter Marquess

Mein verruchter Marquess

Titel: Mein verruchter Marquess
Autoren: Gaelen Foley
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Hals, dann hob er mit der Präzision eines Uhrwerks die Flaust und versetzte dem Mann einen Hieb, sodass er zu Boden sank. Kühl und methodisch brachte er sie alle zu Fäll, einen nach dem anderen, ohne jede Spur von Trunkenheit.
    Da kam ihr plötzlich ein erstaunlicher Gedanke.
    Es war ein Trick.
    Er war überhaupt nicht betrunken! Er hatte nur so getan, um - um die Kerle von ihr wegzulocken!
    Erstaunt starrte sie ihn an.
    Das Letzte, was sie sah, ehe die Kirche ihr die Sicht versperrte, war, dass alle anderen Bandenmitglieder aus dem Pub stürmten, alle auf einmal. Mit wildem Gebrüll kamen sie ihren Kameraden zu Hilfe.
    Sie erbleichte, als sie merkte, dass sich das Blatt so plötzlich wendete, und blickte wieder nach vorn. „Schneller, William! Ach, egal - rück beiseite!"
    Sie entriss ihrem erschrockenen Diener die Zügel und fuhr, so schnell sie konnte, bis sie wieder beim geschäftigen Strand ankam und den ersten Wachmann sah.
    „Wohin soll ich gehen?", wiederholte der alte Konstabier, nachdem sie ein paar Minuten später die Situation geschildert hatte.
    „Bucket Lane! Das sagte ich doch schon!"
    „Nun, ich werde mehr Männer zusammenrufen müssen."
    „Was immer Sie tun müssen, beeilen Sie sich! Ich sage Ihnen, sein Leben ist in Gefahr!"
    „Wessen Leben?"
    „Ich habe keine Ahnung, wer er ist. Einfach ... irgendein Verrückter!"
    „Ach, verdammt", flüsterte Max, als er sah, wie der Rest der Bucket-Lane-Gang aus dem Pub kam. Es waren mindestens vierzig Mann.
    Manchmal war Kühnheit angebracht, aber ein Gentleman musste auch wissen, wann er sich zurückziehen sollte. In der Gasse hatte er ein kleines Vermögen fortgeworfen, und das Gold hatte seinen Zweck erfüllt. Aber da Miss Starling nun aus der Gefahrenzone entfernt war, musste er nichts mehr beweisen.
    Zeit zu gehen.
    Beeindruckend, wie schnell ein Mann laufen konnte, wenn er eine Horde zorniger Wilder hinter sich wusste. Zum Glück für Max war er in der Kunst der Flucht genauso gut ausgebildet wie in der des Faustkampfs. Ein bisschen Verstecken, ein bisschen Klettern, ein bisschen Springen von Dach zu Dach, dann wieder zurück auf die Straße, und dann musste er nur noch eine Droschke anhalten. Ein Gefährt, mit dem er auch hierhergekommen war.
    Eine hielt an, und er stieg ein, aber als sie anfuhr, sah Max eine Gruppe uniformierter Gesetzeshüter Richtung Bucket Lane laufen.
    Er runzelte die Stirn und wandte den Kopf, um sie durch das schmutzige Rückfenster der Kutsche zu beobachten.
    Gerade erst hatten sie sich geprügelt. Woher sollten die Männer des Gesetzes wissen ... ?
    Außer, sie hatte es ihnen gesagt.
    Er hielt inne, plötzlich erstaunt.
    Sie hatte Hilfe geholt. Verdammt. Miss Starling musste direkt zum Wachtmeister gegangen sein, um ein paar Polizisten zu rufen, die ihm halfen. Sie ... sie hatte sich um ihn gesorgt?
    Einen Moment lang starrte Max ins Leere, fühlte nicht einmal das Rütteln und Schaukeln der schlecht gearbeiteten Kutsche, die über das Pflaster rumpelte. Das verwirrte Gefühl in seinem Kopf rührte nicht von dem Schlag her, der ihn getroffen hatte. Er schüttelte den Kopf, als er voller Unbehagen begriff, dass er schon vor langer Zeit aufgehört hatte zu erwarten, dass irgendjemand sich dafür interessierte, was aus ihm wurde.
    Ohne Vorwarnung schmolz etwas in seinem Inneren, dort, wo er sich sonst immer sehr verschloss.
    Dass Miss Starling auch nur einen Gedanken an seine Sicherheit verschwenden könnte, war ihm gar nicht gekommen.
    Meine Güte, dachte er erstaunt, vielleicht habe ich hier wirklich etwas gefunden ...

    Als er gleich darauf ein wenig angeschlagen sein Haus am Hyde Park betrat, begrüßte ihn der alte Butler Dodsley mit einem kurzen Blick auf seine unordentliche Erscheinung. „Guten Tag, Sir. Soll ich den Verbandskasten holen?"
    „Nein danke, alter Junge. Eine kleine Prügelei. Tun Sir mir einen Gefallen. Falls der Konstabier anklopft, sagen Sie ihm, ich wäre den ganzen Morgen hier gewesen, ja?"
    „Haben wir wieder jemanden umgebracht?"
    „Niemals vor dem Mittagessen, Dodsley. Und es ist noch recht früh."
    „Zweifellos, Mylord."
    Max sah ihn belustigt an und begab sich dann umgehend in sein Arbeitszimmer. Dort nahm er die Akte über Daphne Starling zur Hand, die noch auf seinem Schreibtisch lag.
    Offensichtlich musste er sie wiedersehen, und zwar bald.
    Er schlug die Akte auf und wandte sich dem Plan mit den gesellschaftlichen Veranstaltungen zu, den Oliver so sorgfältig zusammengestellt hatte,
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