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Mein verruchter Marquess

Mein verruchter Marquess

Titel: Mein verruchter Marquess
Autoren: Gaelen Foley
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vorausgeplant, so wie er es auch mit jeder anderen Mission getan hätte. Jetzt konnte er unter den besten Bräuten auf Londons Heiratsmarkt wählen, und damit wanderten seine Gedanken direkt zurück zu Daphne Starling.
    „Kann ich sonst noch etwas für Sie tun, Sir?", fragte Dodsley, der ihn aufmerksam beobachtete.
    „Eine Einladung zum Ball bei den Edgecombes." Max trank noch einen Schluck und verzog das Gesicht, weil der Whisky ihm in der Kehle brannte, während der Butler die weißen Brauen hochzog. „Was ist, Dodsley?"
    „Sie, Sir? Und auf einen Ball gehen?", brachte der alte Bursche schließlich verblüfft heraus.
    „Ich weiß", meinte Max. „Mal sehen, ob diesmal jemand in Ohnmacht fällt, wenn ich hereinkomme."
    Dodsley senkte den Blick und dachte an die seltenen Auftritte seines Herrn in der Gesellschaft. Als Oberster des Personals war ihm die Brautsuche seines Herrn nicht entgangen, und es war nie nötig gewesen, dass er dem tapferen, exzentrischen Marquess gegenüber seine Gefühle ausdrückte, dem er schon so lange diente.
    Doch jetzt fiel es ihm schwer, seine Aufregung zu unterdrücken, als er begriff, dass Seine Lordschaft ernsthaftes Interesse an einer jungen Miss gefunden haben musste.
    Er konnte kaum atmen, als er vorsichtig fragte: „Dürfen wir hoffen, dass es bald eine Dame des Hauses geben könnte, Mylord?"
    „Die Tochter eines gewissen Viscount erscheint mir reizvoll", gab Max zu. „Aber noch steht nichts fest, fürchte ich." In Daphne Starlings Augen war er jetzt ein Herumtreiber, ein Trunkenbold und ein Hurenbock.
    Zweifellos passte das, was sie von ihm gesehen hatte - wie er aus dem Bordell getorkelt kam -, zu all dem, was sie bald von ihm hören würde, wenn sie seinen Namen erfuhr und in der Gesellschaft nach ihm fragte.
    Unglücklicherweise konnte er sich nicht einfach mit ihr hinsetzen und ihr die Wahrheit erzählen. Nein, ganz und gar nicht, Miss Starling, ich war nicht da, um, mich mit den Huren herumzutreiben. Ich war dort, um Sie auszuspionieren.
    Das würde seiner Sache nicht helfen.
    Welcher Sache? Er würde sie nicht zur Frau nehmen. Nein, das würde er nicht.
    Er runzelte die Stirn. „Wenigstens ganz kurz will ich diesen Ball besuchen und sehen, ob es ihr gut geht", murmelte er. „Und sie soll sehen, dass mir nichts passiert ist, damit sie sich keine Vorwürfe machen muss."
    Dodsley, der ihn ansah, hatte keine Ahnung, wovon er sprach. „Natürlich, Sir."
    „Sie wissen, wie Frauen sind. Sie machen sich Sorgen."
    „Wenn sie ein Herz haben", erwiderte der Butler.
    „Sie hat eines. Bei Gott, sie hat eines", flüsterte er kaum hörbar und starrte ins Leere, als er daran dachte, wie sie sich geweigert hatte, den Schauplatz des Kampfes zu verlassen. „Sir!", hatte sie gerufen.
    Zwei Mal. Hatte ihre eigene Sicherheit aufs Spiel gesetzt bei dem Versuch, ihm zu helfen, obwohl er gerade selbst versucht hatte, sie zu retten.
    „Nun denn." Dodsley nahm ihm das leere Glas ab und reckte das Kinn. „Ich werde Lady Edgecombe benachrichtigen, dass sie Eure Lordschaft morgen zum Ball erwarten darf. Da er erst kürzlich aus dem Ausland zurückgekehrt ist, ist es nur verständlich, dass Mylord seinen Verwandten seine Aufwartung machen will."
    „Ah - meine Verwandten. Das gefällt mir, Dodsley. Beinahe hätte ich es vergessen. Wir sind entfernte Cousins, nicht wahr?"
    „Von Seiten Ihrer Mutter, Mylord. Cousins zweiten Grades."
    Max lächelte seinen Butler an, der schon lange Jahre bei
    ihm diente. „Gut. Denn ich werde mich mächtig reinknien müssen."
    „Bei den Edgecombes, Sir?"
    „Bei dem Mädchen", erwiderte Max und verzog das Gesicht. „Ich fürchte, ich muss einiges richtigstellen."
    „Jetzt schon?", fragte Dodsley verwundert.
    Max seufzte nur.
    Daphne würde Strand erst in einer halben Stunde verlassen. Unter den Augen ihrer besorgten Diener ging sie aufgeregt hin und her und wartete auf die Männer, die ihr Nachricht von ihrem geheimnisvollen Retter bringen sollten - wenigstens um herauszufinden, ob die Bande ihn umgebracht hatte.
    Gern hätte sie seine Identität erfahren, aber als der alte Wachtmeister zurückkehrte, sagte er, dass sie keinen solchen Mann gefunden hätten, nur ein Dutzend Halunken mit blutigen Nasen, schmerzenden Rippen und einigen bösen blauen Flecken.
    Die anderen Polizisten hatten ein paar der Männer wegen ungebührlichen Benehmens verhaftet und ihre Gefangenen mitgenommen, aber wie es in der Bucket Lane üblich war, hatte keiner etwas
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