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Mein verruchter Marquess

Mein verruchter Marquess

Titel: Mein verruchter Marquess
Autoren: Gaelen Foley
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Dinge gleichzeitig zu tun.
    Sie war klein, dunkelhaarig und Anfang Fünfzig, aber das anstrengende Leben als Frau eines Marineoffiziers, das sie geführt hatte, ehe sie Daphnes Vater heiratete, war in ihren angespannten Zügen zu erkennen, dem trotzig aufgeworfenen Mund und dem reizbaren Temperament, das sich in ihrem stets rastlosen, besorgten Blick spiegelte.
    Daphne fragte sich zuweilen, ob ein Teil von Captain Peckworths Kampfgeist in seiner Witwe weiterlebte, denn sie schätzte es, Befehle zu geben, und ein falsches Wort konnte leicht als Kriegserklärung verstanden werden.

    Manchmal tat sie Daphne leid, denn es war offensichtlich, dass Penelope sich nie ganz in ihre neue, sehr viel höhere Stellung als Viscountess eingefunden hatte. Manche Mitglieder der Gesellschaft sahen sie als unwürdig an, aber für Lord Starling hatte ihre niedere Herkunft nie eine Rolle gespielt.
    Die beiden konnten kaum unterschiedlicher sein. Ihr Vater war gelassen, Penelope angespannt.
    Durch und durch, bis in die Fingerspitzen, ein englischer Gentleman, waren Viscount Starling sein alter Titel und sein enormes Vermögen so selbstverständlich, dass er sich von Rang und Reichtum eines anderen noch nie hatte beeindrucken lassen, oder umgekehrt vom Fehlen derselben. Er sah die Menschen so, wie sie waren, und hatte Daphne gelehrt, dasselbe zu tun.
    „Wirklich, George, ich werde niemals verstehen, warum du nicht darauf bestanden hast, dass sie Lord Albert heiratet. Denk an die Vorteile, die er unserer Familie gebracht hätte. Er ist ein zweitgeborener Sohn - wenn der ältere Bruder stirbt, wäre sie Duchess geworden."
    „Um Himmels willen, Penelope! Der junge Holyfield mag nicht wie ein Duke wirken, aber immerhin ist er jung und gesund."
    „Er ist am Leben, ja, aber gesund würde ich ihn nicht nennen. Vielmehr ist er eine arme, schwache kleine Marionette. Ich möchte schwören, dass er schwindsüchtig ist. Gewiss würde Lord Albert einen besseren Duke abgeben als sein älterer Bruder. Ach, aber es ist zu spät, darüber zu sinnieren. Diese Gelegenheit ist vertan."
    „Die Gelegenheit, dass meine Tochter vom Tode eines armen Kerls profitieren könnte?", fragte Lord Starling trocken angesichts des dramatischen Tonfalls seiner Frau. „Komm schon, Penelope. Daphne hat den arroganten Lackaffen von Anfang an durchschaut, und nun, da Lord Albert sein wahres Gesicht gezeigt und all diese Gerüchte über meine Tochter verbreitet hat, preise ich ihre Weisheit umso mehr."
    „Diese Gerüchte - ach, George! Du denkst doch nicht daran, ihn zu fordern?", fragte Penelope plötzlich entgeistert.
    Daphne erstarrte.
    „Frau, sei keine Närrin!", wehrte er ab. „Dafür bin ich viel zu alt. Außerdem hat sich kein Starling jemals für dumme Duelle hergegeben."
    „Gut. Ich hoffe nur, du wirst nicht eines Tages bereuen, dass du ihr so viele Freiheiten gelassen hast."
    „Freiheiten? Meiner Daphne? Das Mädchen hat keinen einzigen wilden Zug an sich. Daphne ist eine Dame, durch und durch."
    „Was soll das heißen?", fuhr Penelope ihn an. „Du verachtest mich, weil ich nie auf einer Schule für höhere Töchter war?"
    „Nein, nein ... "
    „Nur weil ich nicht von so hoher Abkunft bin, bedeutet das nicht, dass meine Töchter oder ich weniger wert ... "
    „Meine Liebe, so war das nicht gemeint!"
    „Nun, wenn du mit der Bezeichnung Dame auf ihren kostspieligen Lebenswandel anspielst, dann muss ich dir recht geben. Wir können sie uns nicht leisten, George! Wir müssen dem Mädchen einen reichen Ehemann suchen, der all diese Ballkleider bezahlt. Und dann ihre Wohltätigkeit! Die Hälfte unseres Geldes verschenkt sie an die Armen!"
    „Na, na, du übertreibst schon wieder. Außerdem ist es nur Gold."
    „Nur Gold?", rief sie entgeistert. „Ach, du weißt nicht, was Armut ist, George." Plötzlich schluchzte sie auf, und es klang überraschend echt. „Ich weiß, wir werden noch im Armenhaus enden."
    „Aber, aber, meine Liebe, du musst doch nicht weinen." Durch den Türspalt sah Daphne, wir ihr grauhaariger Vater zu seiner Frau trat und sie liebevoll umarmte. „Ich weiß, du hast gelitten nach dem Tod von Captain Peckworth, aber diese Tage sind lange vorbei, und ich schwöre dir, dass ihr in Sicherheit seid, du und die Mädchen.
    Komm. Ich sagte dir, du musst dir keine Sorgen machen. Aktien steigen und fallen, bald wird alles wieder gut sein."
    „Ja, das weiß ich, aber meine Nerven halten das nicht aus, George. Wirklich nicht."
    „Ich werde nach
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