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Mein verruchter Marquess

Mein verruchter Marquess

Titel: Mein verruchter Marquess
Autoren: Gaelen Foley
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leise.
    „Was interessiert dich das? Du spielst doch sowieso nicht mehr." Sarah machte sich daran, ein leichteres Stück zu spielen und hämmerte erneut auf die Tasten.
    Kopfschüttelnd ging Daphne weiter. Vielleicht hätte sie doch besser Albert heiraten sollen, wenn das bedeutete, aus diesem Irrenhaus zu entkommen. In der Eingangshalle trennte sie sich von den Willies, die nun ihren Aufgaben nachgingen.
    Daphne war noch immer erschüttert von dem gefährlichen Zusammenstoß mit den Männern und sehnte sich nach einem Moment in der Gesellschaft ihres Vaters. Er brachte sie immer dazu, sich ruhiger zu fühlen, und sie wollte ihm sagen, dass sie zurück war. In seiner Bibliothek war er nicht, daher suchte sie ihn oben und legte im Gehen Haube und Handschuhe ab.
    Als sie sich dem Herrenzimmer im oberen Stockwerk näherte, ging sie jedoch langsamer, und ihre Stimmung sank, als sie durch die angelehnte Tür hörte, wie Penelope dem Vater erneut zusetzte.
    Wieder schien es, als wäre die Tatsache, dass Daphne Albert abgewiesen hatte, der Grund für den Ehestreit. Sie verzog das Gesicht und wusste, dass sie ihrem friedliebenden Vater das Leben noch schwerer gemacht hatte.
    „Ehrlich, George, du bist zu nachsichtig mit ihr. Wann wird sie endlich erwachsen? Irgendwann müssen alle kleinen Vögel aus dem Nest fliegen."
    „Meine liebe Frau, warum regst du dich so auf? Du weißt, wie sehr ich einen friedlichen Haushalt liebe."
    „Ach, George, du musst etwas unternehmen ihretwegen."
    „Was soll ich denn unternehmen, Liebes?", fragte er vorsichtig.
    „Einen Ehemann für das Mädchen finden. Wenn du es nicht tust, werde ich dafür sorgen."
    „Das hast du schon versucht, Pen. Ich glaube nicht, dass eine Wiederholung nötig ist", gab er zurück.
    „Nun, in der Tat wird ein furchtloser Gentleman nötig sein. Bisher hat sie drei Bewerber abgewiesen."
    Ach, die anderen beiden darfst du nicht mitrechnen, dachte Daphne stirnrunzelnd und lehnte sich gegen die Wand vor dem Schlafzimmer - natürlich nicht, um zu lauschen, sondern nur, um den richtigen Moment abzupassen, sich bemerkbar zu machen.
    „George, du hast das Gerede gehört. Die Leute munkeln schon, sie wurde sitzen gelassen."
    „Du musst nicht auf den Klatsch hören, meine Liebe. Sie wird es wissen, wenn der Richtige kommt. Wir alle werden es wissen."
    „Ich hoffe, du hast recht. Sonst wird sie noch als alte Jungfer enden."
    „Unsinn. Dafür ist sie viel zu schön."
    Oh, Papa. Daphne unterdrückte ein Lächeln und lehnte den Kopf an die Wand. Sie war ihm noch immer aus tiefster Seele dankbar, dass er sie trotz Penelopes Drängen nicht gezwungen hatte, Albert zu heiraten.
    Penelope hatte Alberts Antrag an ihrer Stelle schon angenommen, aber zum Glück hatte Daphnes entschiedene Widerrede ihren Vater ausnahmsweise aus seinen Tagträumen gerissen. Wenigstens hatte er ihre Bitten erhört, nicht diesem verwöhnten Burschen übergeben zu werden.
    Der gute alte George, Lord Starling, war zu White's gegangen, seinem Club und zweiten Zuhause, wann immer er dem Drama eines rein weiblichen Haushalts entfliehen wollte, und hatte sich in aller Stille selbst einen Eindruck von Lord Albert Carew verschafft.
    Und dann war ihr Vater umgehend mit seinem eigenen Urteil zurückgekehrt. Selten nur zeigte er Stärke, aber wenn er es tat, dann war er so unverrückbar wie der Felsen von Gibraltar. „Nein. Ich werde nicht zulassen, dass meine Tochter an diesen oberflächlichen, hohlköpfigen Gecken gebunden wird. Es tut mir leid, Penelope. Er kommt nicht infrage. Nicht für mein kleines Mädchen."
    Daphne war außer sich gewesen vor Freude und hatte ihren Vater unter Tränen umarmt. Nach dieser Entscheidung hatte ihr Vater sich wieder hinter seine undurchdringlichen Mauern zurückgezogen.
    Penelope hingegen war noch boshafter geworden, nachdem sie dieses kleine Spiel verloren hatte. Seither hatte sie ihren Ehemann jeden Tag dafür büßen lassen.
    „Du solltest sie nicht so sehr bevorzugen, George", sagte sie. „Meine Töchter sind vielleicht noch nicht so hübsch wie sie, aber bald werden sie erblühen. Du hattest Glück, mich zu heiraten, ehe du Daphne völlig verwöhnen konntest", fügte sie hinzu. „Du verhätschelst sie schon jetzt viel zu sehr."
    Das tut er nicht. Verstohlen spähte Daphne durch den Türspalt und erhaschte einen Blick auf ihre Stiefmutter, die auf und ab schritt. Penelope Higgins Peckworth Starling war eine bemerkenswert energische Frau, die in der Lage war, mehrere
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