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Mein verruchter Marquess

Mein verruchter Marquess

Titel: Mein verruchter Marquess
Autoren: Gaelen Foley
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böses Grinsen zeigte sich auf ihren Gesichtern, so froh waren sie über die leichte Beute. Wie eine Herde Wölfe bewegten sie sich auf den Mann zu.
    Er schien davon nichts zu bemerken.
    „Sir!", rief Daphne plötzlich.
    Wieder packte Wilhelmina ihren Arm. „Sind Sie verrückt? Machen wir, dass wir hier wegkommen!"
    „Ja", ergänzte ihr Bruder, noch immer bleich von dem Streit, und schwang sich auf den Kutschersitz.
    „Aber wir können ihn doch nicht einfach hierlassen", rief Daphne und sah die beiden beunruhigt an. „Sie werden den armen Narren umbringen! Er ist zu betrunken, um sich verteidigen zu können!"
    „Das ist nicht unser Problem", meinte William. „Machen wir, dass wir hier wegkommen, ehe sie sich uns wieder zuwenden."
    Daphnes Herz schlug wie rasend. „Sie wollen sein Gold", überlegte sie. „Sollen sie es haben. Wir können ihm aber das Leben retten, indem wir ihn in unserer Kutsche mitnehmen. Sir!", rief sie wieder.
    „Nein, Miss! Seien Sie nicht dumm", flüsterte ihre Zofe und zog sie neben sich auf den Sitz. „Selbst wenn es uns gelingt, ihn in den Gig zu holen, können Sie nicht mit einem solchen Mann herumfahren. Ihr Ruf wäre sofort ruiniert."
    „Sie hat recht", stimmte William zu. „Er kam gerade aus einem ... einem ... "
    „Einem unaussprechlichen Etablissement", ergänzte Wilhelmina schnell und warf ihrem Bruder einen strengen Blick zu.
    „Aber wir müssen ihm helfen!"
    „Wir sind hierhergekommen, um den Kindern zu helfen, Mistress! Sie wissen, dass Sie nicht jedem helfen können.
    Bitte lassen Sie nicht zu, dass man uns umbringt."
    Daphne sah ihre verängstigte Zofe an und begriff, dass sie nicht das Leben ihrer Diener gefährden durfte.
    „Er wird zurechtkommen", erklärte William, wenn auch nicht sehr überzeugend. „Sie werden ihn nicht töten, Miss.
    Er wird ein wenig Prügel beziehen, aber er ist so betrunken, dass er nicht viel davon merken wird."
    „Vielleicht wird ihn das lehren, was geschieht, wenn man solche Orte besucht", murmelte seine Schwester.
    „Oh, seht nur!" Besorgt blickte Daphne zurück und sah, wie die Bandenmitglieder auf ihn zugingen. „Um Himmels willen, was tut er jetzt?"
    Der betrunkene Herr wich langsam zur Bordellmauer zurück, aber er trug ein so seltsames Lächeln zur Schau, dass sie schon fast befürchtete, er wäre zu betrunken, um auch nur die Gefahr zu erkennen, in der er sich befand.
    Tatsächlich sah er jedoch aus, als amüsierte er sich.
    Als er plötzlich seine Weinflasche gegen die Mauer schlug, zuckte sie zusammen, aber jetzt hielt er eine Waffe in der Hand. Er hob sie gegen die Bande, die sich näherte und lächelte dabei in einer Weise, die Daphne niemals vergessen würde.
    „Sieht aus, als könnte er auf sich selbst aufpassen", meinte William tonlos. „Außerdem steht ihm förmlich ins Gesicht geschrieben, dass er von Stand ist. Nicht einmal diese Schufte würden es wagen, den Henker herauszufordern, indem sie einen Peer umbringen."
    William hat recht, dachte sie. Nur ein Aristokrat würde am Vormittag aus einem Bordell torkeln und Passanten seine Befehle entgegenbrüllen. Offensichtlich war er verrückt.
    „Kommen Sie, Miss, wir müssen gehen, solange die Kerle abgelenkt sind. Ihr Vater würde es mir nie verzeihen, wenn Ihnen etwas zustößt."
    „Na gut." Daphne nickte William zu, mit einem Kloß in der Kehle. „Wir gehen und holen sofort den Wachtmeister.
    Los!"

    „Das müssen Sie mir nicht zwei Mal sagen." William schlug dem aufgeregten Pferd mit der Peitsche auf das Hinterteil, und sofort schoss der Gig nach vorn. Das Pferd schien ebenfalls froh zu sein, von hier fortzukommen.
    Bei dem plötzlichen Ruck flog Daphne die Haube vom Kopf, doch das Band um ihren Hals hinderte die Kopfbedeckung daran, fortzufliegen. Der Hut hing ihr über den Rücken, als ihr Wagen auf die kleine Kirche zufuhr.
    Hinter ihnen waren Rufe und ein Tumult zu hören, und während sie sich an den Seitengriffen festklammerte, drehte Daphne sich um, um nachzusehen, was vor sich ging.
    Sie hatte erwartet, dass die Bandenmitglieder sich auf den Trunkenbold gestürzt hatten, aber tatsächlich sah sie genau das Gegenteil: Der Mann aus dem Bordell verprügelte die Bande!
    Er versetzte einem der Kerle einen Hieb auf das Kinn, dann drehte er sich mit einer fließenden Bewegung herum und sprang hoch, um einen anderen gegen die Brust zu treten. Bei der Landimg rammte er einem Dritten, der versucht hatte, sich von hinten anzuschleichen, den Ellenbogen in den
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