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Mein total genialer Doppelgaenger laesst nicht locker

Mein total genialer Doppelgaenger laesst nicht locker

Titel: Mein total genialer Doppelgaenger laesst nicht locker
Autoren: M. E. Castle
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zu seiner bevorstehenden Mission. Erst nahm er die Bevölkerungszahl von Los Angeles, die Größe der Stadt und ein paar weitere Faktoren und berechnete die Wahrscheinlichkeit, dass er direkt auf Zwo treffen würde, wenn er aus dem Bus stieg. Er hatte nicht mehr so viele Nullen rechts neben dem Komma gesehen, seit er mit der Nase auf der Null der Computertastatur eingenickt war.
    Er machte auch noch ein paar andere Gleichungen nur so zum Spaß. Die Dichte der King of Hollywood -Niederlassungen in der Stadt, die höher war als die Bevölkerungsdichte einiger Staaten im Mittleren Westen. Die Wahrscheinlichkeit, mit der zu einem x-beliebigen Zeitpunkt eine Möwe auf seinem Kopf landen würde. Genau genommen wusste er dafür nicht genug über das Verhalten von Möwen, also setzte er voraus, dass Menschenköpfe für Möwen ziemlich gemütlich aussahen.
    Er hatte gerade das Klemmbrett weggelegt und das Zwo-Aufspür-Gerät zur Hand genommen, um an seinen Macken zu arbeiten, als es dreimal an die Tür klopfte.
    »Kann ich reinkommen, Fisher?«, hörte er die Stimme seiner Mutter.
    »Klar«, sagte Fisher und hechtete zurück in sein Bett. Er versuchte dabei so gelassen wie möglich zu wirken, konnte aber kaum die Beine stillhalten.
    Die Tür ging auf und seine Mutter kam herein, während Fisher noch versuchte, seine Decke zu entwirren.
    »Wie war das Orchester?«, erkundigte sich Fisher, als seine Mutter sich an sein Bett setzte.
    »Sehr gut«, sagte sie. »Ich war schon immer ein großer Fan von Strawinsky. Hör mal, Fisher … dass die Regierung mein Projekt eingestellt hat, ist eine ernste Sache.« Fisher nickte so langsam und bedächtig, wie er nur konnte. »Ich verstehe einfach nicht, wie etwas von dem BWH verschüttgehen konnte. Es ist möglich, dass ich irgendwo einen Fehler gemacht habe oder dass etwas mit meinen Geräten nicht stimmte. Aber ich muss trotzdem alle Möglichkeiten in Betracht ziehen.« Sie schaute Fisher nun direkt in die Augen.
    »Und … das wäre?«, fragte Fisher. Er hörte, wie sich FF im Schlaf bewegte, und wünschte sich, es käme jetzt angesegelt und flöge mit Fisher durchs Fenster davon.
    »Jemand könnte es genommen haben«, sagte seine Mutter. »Dr. X hatte so viele Leute, die für ihn gearbeitet haben. Es ist sogar möglich, dass deine Entführung« – ihre Stimme stockte leicht – »bloß ein Ablenkungsmanöver war, um mich und deinen Vater aus dem Haus zu locken, damit seine Spione sich einschleichen und es stehlen konnten.«
    Fisher brauchte einen Moment, um die Mischung aus Zweifel und Behutsamkeit in ihrem Gesichtsausdruck zu deuten. Sie verdächtigte ihn!
    Fisher spürte das Schuldgefühl wie Nadelstiche zwischen den Rippen, aber nicht so stark, dass er geredet hätte. Es war eine Sache, wenn er etwas von dem BWH genommen hätte, um es zu untersuchen oder um sich selbst größer zu machen. Aber da draußen lief ein zweiter Fisher herum und die Reaktion seiner beiden Eltern auf diese Tatsache wollte er sich nicht mal ansatzweise vorstellen.
    Also räusperte er sich und sagte mit fester Stimme: »Wer weiß? Dr. X war zu allem Möglichen fähig. Das habe ich bei TechX gesehen. Es tut mir nur leid, dass dein Projekt eingestellt wurde.«
    »Ist schon in Ordnung«, sagte seine Mutter seufzend und stand auf. »Seit mir die Möglichkeiten klar geworden sind, die dieses Projekt eröffnet, habe ich sowieso bereuet, es überhaupt übernommen zu haben. Und die Regierung weiß genau, wie gefährlich die Sache ist. Die Teams, die sie losgeschickt haben, um das BWH zu finden, sind angewiesen, alles, was damit geschaffen oder verändert wurde, zu zerstören. Sie haben sogar die Riesenpflanzen konfisziert und vernichtet, die ich gezüchtet habe, als ich eine Pflanzenversion des BWH getestet habe.«
    Fisher blieb der Atem im Halse stecken wie ein Knäuel Fussel.
    »Gute Nacht, Fisher«, sagte seine Mutter und ging zur Tür.
    »G…göh … Nacht«, brachte Fisher gerade noch so heraus, als sie die Tür bereits hinter sich zuzog.
    Schon zuvor hatten eine Menge Dinge auf dem Spiel gestanden. Doch jetzt stand alles auf dem Spiel. Wenn er versagte, könnte er nicht bloß verhaftet werden und im Gefängnis landen, sondern …
    … Zwo könnte getötet werden.

VIERTES KAPITEL
    »Schulbus« ist der für gewöhnlich verwendete Begriff, denn »Klapsmühle auf Rädern« gilt als unhöflich.
    Fisher Bas, Persönliche Aufzeichnungen
    Ein dickes weißes Spuckkügelchen zischte über die Köpfe hinweg wie eine
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