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Mein total genialer Doppelgaenger laesst nicht locker

Mein total genialer Doppelgaenger laesst nicht locker

Titel: Mein total genialer Doppelgaenger laesst nicht locker
Autoren: M. E. Castle
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Fishers Eltern zu fälschen, in dem sie darum baten, dass »Sean« im Bus mit nach Palo Alto fahren könnte.
    Fisher hatte versprochen, Zwo sein eigenes Leben zu verschaffen, und er hatte auch vor, sein Versprechen zu halten. Das wusste Zwo auch. Aber vorerst würden sie sich noch unauffällig verhalten und abwechselnd zur Schule gehen oder an Familienessen teilnehmen, und wenn der richtige Augenblick gekommen wäre, würden sie erst ihren Eltern die Wahrheit sagen und anschließend auch in der Schule.
    Erstmal hatte Fisher aber noch ein drängendes Anliegen in eigener Sache: Veronica. Wie würde er ihr sein seltsames und unberechenbares Verhalten in letzter Zeit erklären? Wie sollte er ihr überhaupt diese ganze Basley-Sache erklären, seine komischen Stimmungsschwankungen, sein plötzliches Verschwinden in den merkwürdigsten Augenblicken? Er wusste nicht, was er ihr dazu sagen sollte. Nur angenommen, sie würde irgendwann einmal wieder mit ihm reden, was vielleicht eine ziemlich unrealistische Erwartung war.

    »Fisher?«
    Und da war sie. Ihr Haar umspielte luftig ihre Schultern wie Herbstlaub und ihre strahlenden Augen ließen alles um sie herum trüber und grauer wirken. Sie kam wie aus dem Nichts, als hätten seine Gedanken sie herbeigerufen.
    »Hi, Veronica«, sagte Fisher und suchte krampfhaft nach einem geschmeidigen Anschlusssatz. Aber ihm wollte einfach nichts einfallen, also stand er bloß da und starrte sie an wie ein Trottel.
    Doch dann, zu seiner großen Überraschung, platzte sie heraus: »Ich wollte mich bei dir entschuldigen.« Sie senkte den Blick.
    »Du … wofür?«, fragte Fisher. Der letzte Teil war nicht mehr als ein Kieksen.
    »Es tut mir leid, wie ich mich in Los Angeles aufgeführt habe. Du weißt schon … dass ich so um Kasper Keels herumscharwenzelt bin«, erklärte sie. »Ich fürchte, das war ziemlich nervig. Ich weiß gar nicht, was in mich gefahren ist. Heute habe ich auf YouTube ein Video gesehen … Hast du gewusst, dass er immer bloß Playback gesungen hat? Eigentlich hat er eine ganz schreckliche Stimme.« Sie schüttelte den Kopf. »Was für ein Fake.«
    Fisher fühlte sich, als stehe er dort, wo sich ein Dutzend Regenbogen kreuzten.
    »Ist schon okay«, sagte er, obwohl er kaum noch sprechen konnte vor Atemnot. »Auf so was fällt man leicht rein.«
    »Na ja, ich bin auf jeden Fall froh, dass ich es durchschaut habe«, sagte Veronica. »Und ich dachte mir, ich könnte es vielleicht wiedergutmachen.«
    Nein , dachte Fisher. Sie konnte doch wohl nicht. Es war völlig undenkbar, dass sie gleich sagen würde …
    »Möchtest du vielleicht mit mir zum Herbstball gehen?«
    Fisher antwortete nicht sofort. Er konnte nicht. Er war zu sehr damit beschäftig, sich Sorgen um sein Herz zu machen, das jederzeit explodieren konnte.
    »Ob ich möchte? Möchte ich … das heißt, ich möchte, was so viel heißt wie Ja, ja, ich möchte mit dir auf den Herbstball gehen.« Fisher hoffte, dass sie es sich nach diesem Gebrabbel nicht noch anders überlegte.
    »Super!«, rief sie und schenkte ihm ein strahlendes Lächeln, das selbst eine Eiszeit in Schach gehalten hätte. »Tja, ich muss jetzt zurück in den Unterricht, aber wir sehen uns.« Und dann, völlig ohne Vorwarnung, zumindest ohne Vorwarnung, für deren Wahrnehmung Fishers soziale Kompetenz ausgereicht hätte, beugte sie sich vor und küsste Fisher auf die Wange, bevor sie sich umdrehte und davonging.
    Für Fisher blieb die Zeit stehen, goldene Einhörner umtanzten ihn, aus deren Hörnern Feuerwerk stob, das seine bunten Funken um ihn wirbeln ließ, während sphärische Klänge den Flur durchfluteten. So viel zu seinen Berechnungen von K . Er war noch nie glücklicher darüber gewesen, sich gründlich vertan zu haben.
    Fisher wandte sich wieder seinem Schließfach zu. Er hatte vergessen, was er dort eigentlich wollte, also beschloss er, einfach bloß dazustehen und zu lächeln, bis es ihm wieder einfallen würde, und es war ihm auch ziemlich egal, wie lange das dauern würde. Auf jeden Fall würde er sich etwas einfallen lassen müssen, denn nun war es so, dass er und Zwo zu dem Ball gehen würden, aber das konnte fürs Erste noch warten.
    Jetzt wollte er erst einmal eine Minute lang einfach nur glücklich sein.

    An diesem Abend, nachdem sich Zwo zu einem späten Spaziergang mit Amanda rausgeschlichen hatte, packte Fisher seinen Koffer aus und unterhielt sich mit CURTIS .
    »Was hätte ich denn bitte tun sollen?«, sagte die
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