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Mein schwarzer Hengst

Mein schwarzer Hengst

Titel: Mein schwarzer Hengst
Autoren: Barbara Schwarz
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als zum Krieg gehörend akzeptieren kann – Kastrieren sicher nicht. Die suchten bereits nach mir, als ich über die Grenze ging, das wusste ich. Ich bin zum Tode verurteilt. In Liberia bin ich nirgendwo sicher.“
    „Und dann kamst du nach Deutschland?“
    „Nicht sofort, das dauerte alles. Ich hatte keinen Plan, aber dann hat mich jemand einfach auf dieses Schiff gesetzt, und ein paar Tage später war ich in Hamburg. Seitdem habe ich Deutschland nicht mehr verlassen.“
    „Und du versteckst dich hier die ganze Zeit?“
    „Nein, ich hab ganz formal einen Asylantrag gestellt, als ich nach Berlin kam. Das zog sich alles hin, aber dann kam eben die Ablehnung. Und das war’s, ich bin untergetaucht. Seitdem schlafe ich mal hier, mal da. Bei Freunden, oder wenn mir ein Arbeitgeber einen Schlafplatz zur Verfügung stellt. Ich mache Schwarzarbeit, beim Bau und bei anderen Dingen. Eine Weile war ich sogar Barkeeper in einer afrikanischen Bar, aber dann gab’s eine Razzia, und die hätten mich fast erwischt.“
    „Und was passiert, wenn sie dich erwischen?“
    „Abschiebung. Nach Liberia.“
    „Aber da wirst du doch getötet!“
    „Das beweis mal. Liberia ist jetzt doch eine Demokratie, ein Rechtsstaat, da passiert so was doch nicht...“
    Wir spürten beide, dass wir nicht mehr über dieses Th ema reden wollten, es verdüsterte den Abend.
    Wir fingen an rumzuknutschen. Ich ließ Jazzradio laufen, und wir mussten jedes Mal lachen, wenn einer dieser obskuren Werbespots kam und der Hinweis, was für eine große Jazz-Tradition Aserbaidschan angeblich hatte.
    „Du hattest aber schon ab und zu Sex, oder?“ fragte ich zwischendurch leicht spöttisch. „Du kannst mir nicht erzählen, dass das da oben dein erstes Mal war!“
    „Natürlich“, lachte Marcus, „ich hab meine Erfahrungen gesammelt in Deutschland. Da war eine sehr liebe Frau, die mir eine Weile ein Zimmer in ihrem Haus überlassen hat, für gewisse... Gefälligkeiten.“
    „Uuuhhhhh...“ tönte ich. „Klingt ja hocherotisch.“
    „Es war nett“, lächelte er, „und sie hat mir gezeigt, dass Sex etwas Schönes sein kann.“
    „Besonders für sie“, musste ich bemerken.
    „Für mich auch. Und vielleicht war es, weil sie deutlich älter war, also so alt wie meine Mutter gewesen wäre. Vielleicht war sie das, eine Art Ersatzmutter. Vielleicht gefiel es mir deshalb so sehr mit ihr.“
    „Hey, Kleiner“, knurrte ich gespielt ärgerlich, „ich bin ja wohl keine Ersatzmutter, oder? So alt bin ich dann doch nicht!“
    Er küsste mich in den Nacken, und ich schnurrte wie ein Kätzchen. Seine Hand glitt runter zu meiner breiten Hüfte.
    „Ich weiß nicht, was es bei dir ist“, flüsterte er, „irgen dwas ist anders bei dir. Ich hatte auch noch andere Frauen verschiedenen Alters, aber es war nie so wie mit dir. Ich kann’s selber nicht sagen.“
    Ich streichelte ihn liebevoll und ließ meinen Zeigefinger langsam seinen anschwellenden Schaft auf- und niederwa ndern.
    „Vielleicht liegt es daran“, spekulierte ich träumerisch, „dass du für mich gekämpft hast. Du hast mich vor den A ngreifern gerettet, was du bei deiner Mutter nicht konntest. Vielleicht hat dich das irgendwie... befreit?“
    Ich hatte nur so vor mich hingeplappert, aber so wie Marcus mich jetzt ansah, wusste ich, dass ich den Kern getro ffen hatte.
    „Bitte“, flüsterte er, „bitte sag das nochmal...“
    Ich sah ihm tief in die Augen und nahm sein immer härter werdendes Glied in beide Hände.
    „Du hast mich gerettet, Marcus“, flüsterte ich, „du bist mein Beschützer. Ich liebe dich.“
    Sein Phallus war hart und riesig und schlug aus, so dass ich ihn kaum halten konnte. Marcus ergriff meine Hüfte und legte mein Gesicht in die andere Hand.
    „Ich liebe dich auch“, sagte er und küsste mich hart. „Ich liebe dich so sehr!“
    Und wir fielen übereinander her.

Zwei Nächte
     
    Es war schon lange her, dass ich eine Nacht lang nicht geschlafen hatte, ohne von Weinkrämpfen geplagt zu werden. Sie kennen ja auch diese Nächte. Das ganze Leben scheint auf einmal so wertlos, und man fragt sich, warum man nicht einfach Schluss macht. Niemand scheint für dich da zu sein, und selbst wenn, niemand kann dir wirklich helfen. Du heulst und heulst und weißt nicht, was du am nächsten Tag tun kannst, um nicht in der nächsten Nacht wieder zu heulen. Ja, wir alle kennen diese Nächte, nicht wahr?
    Aber diese Nacht war das diametrale Gegenteil. Mein Körper verlor zwar eine Menge
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