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Mein mutiges Herz

Mein mutiges Herz

Titel: Mein mutiges Herz
Autoren: KAT MARTIN
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wahre Wunder vollbracht.“
    „Wenn jemand das Pferd retten kann“, fügte Corrie hinzu, „dann ist es Samir. Bitte, Dr. Carlton, Sie müssen ihn gewähren lassen.“
    „Sie hat völlig recht, Doktor Carlton“, bestätigte Gray. „Der Mann kann Wunder bewirken.“
    „Na schön“, entgegnete der Arzt höchst widerwillig. „Aber ich übernehme keine Verantwortung mehr für das Tier.“
    Samir näherte sich dem Pferd, träufelte eine dunkle Flüssigkeit in seine Brustwunde und danach in die andere Wunde. Saber wieherte nur leise.
    Dann verbeugte sich der kleine Mann wieder vor Thor und legte die Hände aneinander. „Ich werde ein Gebet für Ihr schönes Pferd sprechen.“
    Thors Augen brannten. „Vielen Dank, Samir, mein Freund.“
    Mit dem Versprechen, morgen früh wieder nach dem Patienten zu schauen, verschwand der kleine Hindu in der Nacht, als sei er nie da gewesen. Thor beruhigte Saber, während der Arzt die Wunden mit Umsicht und Geschick vernähte. Anschließend legte er ihm einen Verband an und verstaute seine Instrumente wieder in seiner Arzttasche.
    „Ich bin Ihnen sehr dankbar für das, was Sie für uns getan haben“, sagte Thor, während er in seinen Taschen kramte, in der Hoffnung, genügend Geld bei sich zu haben, um den Arzt bezahlen zu können.
    „Machen Sie sich um die Bezahlung keine Sorgen. Ich komme morgen vorbei und schaue nach ihm.“
    Thor nickte.
    „Die nächsten Stunden sind sehr kritisch“, fuhr Dr. Carlton fort. „Wenn er morgen noch lebt …“ Er beendete den Satz nicht, weitere Worte waren nicht nötig.
    Dr. Carlton ging. Saber hing immer noch kraftlos in seiner Schlinge. Thor und Leif lösten die Seilenden von den Balken und ließen ihn sanft herab. Ohne das stützende Gestell waren seine Beine zu schwach, um ihn zu tragen. Saber sank auf das Strohlager, das man ihm bereitet hatte, und ließ den Kopf schwer fallen.
    Er blickte Thor an, und dann schlossen sich seine großen braunen Augen langsam.
    Thor drohte das Herz zu zerspringen.
    Lindsey trat zu ihm, schlang die Arme um seinen Hals, legte ihre Wange an die seine und hielt ihn einfach fest.
    Thor liebte sie mehr denn je.
    Sobald der Arzt gegangen war, tauchte die Polizei auf. Zwei uniformierte Beamte, einer jung und blond, der andere in mittleren Jahren, mit verdrießlicher Miene, offenbar reichlich resigniert nach vielen Dienstjahren des vergeblichen Kampfes gegen das Verbrechen.
    „Polizei! Was, zum Teufel, geht hier vor?“ Der junge Polizist nahm die turbulente Szene im Stall mit wachsamen Augen auf, sein Blick wanderte von dem verletzten Pferd auf dem Strohlager hinüber zu der leblosen Gestalt unter der Decke.
    „Sie schulden uns eine Erklärung“, fügte der ältere hinzu.
    Thor kam auf die Füße, trat an die Leiche und hob die Decke. „Dieser Mann ist der Mörder, den Sie suchen. Der Covent Garden Mörder.“
    „Ja, das ist richtig“, bestätigte Lindsey. „Sein Name ist Stephen Camden, Viscount Merrick. Er hat drei Frauen in Covent Garden getötet und eine Frau in Foxgrove.“
    Leif, Gray und Coralee bestätigten ihre Aussage und berichteten, dass der Viscount versucht hatte, Lindsey zu töten. Der ältere Polizist kauerte sich neben den Leichnam, untersuchte die Stichwunden, die Lindsey ihm mit der Mistgabel zugefügt hatte, und entdeckte die abgefeuerten Waffen, die neben ihm lagen.
    „Wir verständigen Constable Bertram“, sagte er. „Er leitet die Ermittlungen in den Mordfällen.“ Er deckte Merrick wieder zu. „Ich lasse einen Leichenwagen kommen, damit er fortgeschafft wird.“
    Die Beamten gingen, um ihren Vorgesetzten zu verständigen, und kehrten erst nach Stunden wieder zurück. Auch Krista, Leif, Corrie und der Earl verabschiedeten sich. Leif und Krista versprachen, Lindseys Eltern auf dem Heimweg von den Geschehnissen zu unterrichten.
    Lindsey glaubte nicht, dass sie zu Hause vermisst wurde, aber ihre Eltern wären gewiss überglücklich zu erfahren, dass ihr Sohn unschuldig war und bald aus dem Gefängnis entlassen würde.
    Stephen war tot, der Fall der Covent Garden Morde aufgeklärt.
    Am nächsten Morgen erfuhr Lindsey auch, dass Simon Beale am Leben war. Als sie frühmorgens nach Hause kam, um zu baden und die Kleidung zu wechseln, wartete ein Brief von Mr. Beale auf sie, in dem er sie wissen ließ, Lord Merrick habe offenbar sein Gespräch mit Thor belauscht und ihn darauf angesprochen. Beale, der um sein Leben bangte, war umgehend aus dem Haus des Viscounts geflohen und hatte
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