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Mein Herz schlaegt fur uns beide

Mein Herz schlaegt fur uns beide

Titel: Mein Herz schlaegt fur uns beide
Autoren: Suzie Moore
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riss sie sich als Erstes die Klappe ab und warf sie auf den Tisch in der Diele, wo sie dann unter dem Spiegel landete, in dem leuchtenden Gang, mitten zwischen den vielen silbernen Bilderrahmen.

25. Kapitel
    Später an diesem Tag kam Mum mich abholen und wir gingen durch das Dorf zurück und redeten die ganze Zeit.
    Ich erzählte ihr von dem leckeren Frühstück und dem Gartenzimmer, in dem es die schönsten Dinge gab, die ich je gesehen hatte. Ich erzählte ihr von der ganz besonderen Dose mit den magischen Sternen. Dann schaute ich zu ihr hoch und lächelte.
    Ich: Laura hätte das so gut gefallen.
    Mum: Ja, das hätte es. Ich wette, es hätte ihr sehr gefallen.
    Als wir an der Brücke vorbeigingen, fiel mir ein, was Lexi über die Tablette gesagt hatte, und zuerst wollte ich nicht, aber als wir den Hügel zu unserer Straße hinuntergingen, blieb ich stehen, holte tief Luft und sagte ganz schnell:
    Ich: Mum, warum muss ich die Fit-und-Stark-Tablette nehmen?
    Zuerst sagte Mum nichts. Sie erstarrte und ich hielt den Atem an. Dann setzte sie sich auf die Bank, und als ich mich neben sie setzte, versuchte sie, mir alles ganz genau zu erklären. Lexi hatte recht gehabt. Sie wusste einfach alles.
    Mum: Weißt du noch, wie wir vor Weihnachten beim Arzt waren?
    Natürlich wusste ich das noch. Das hatte richtig Spaß gemacht. Ich brauchte an diesem Tag nicht in die Schule. Ich war im Krankenhaus, wo wir geboren worden waren. Ich weiß noch, dass der Arzt ziemlich witzig gewesen war. Er konnte alle möglichen Tiere nachmachen, und Rory war total begeistert gewesen, als er wie eine Ente redete. Sogar Mum hatte ihn toll gefunden. Sie sagte, er sei »eine Freude fürs Auge«, und Dad zog sie auf dem ganzen Heimweg damit auf. Das Wartezimmer war riesig und es gab dort riesige Zeitschriftenstapel, einen Getränkeautomaten und einen kleinen Fernseher an der Wand. In der Ecke lag ein Haufen Spielzeug, was Rory sehr gefallen hatte, und wir hatten beide mit einem riesigen hölzernen Rechenschieber gespielt, der riesige bunte Holzkugeln zum Zählen hatte. Wir hatten sie ewig lange hin und her geschoben. Klapper, klapper, klapper. Ich bin nicht sicher, ob die Erwachsenen im Wartezimmer das auch so toll fanden. Ich weiß noch, dass wir heiße Schokolade aus dem Getränkeautomaten tranken, und dann mussten Rory und ich zum Röntgen, zur Blutabnahme, und am Ende klebten sie uns lauter Sachen auf die Brust.
    Ich: Zu der Untersuchung?
    Mum nahm meine Hand.
    Mum: Das war noch ein bisschen mehr. Es war wegen Laura. Sie wollten sehen, ob unsere Herzen denn richtig funktionieren.
    Plötzlich hatte ich Angst. Sie legte den Arm um meine Schultern.
    Mum: Mach dir keine Sorgen. Uns geht’s gut. Wir mussten das nur mit aller Sicherheit wissen. Nur manchmal schlägt dein Herz ein bisschen schneller, als es sollte.
    Und sowie sie das gesagt hatte, begriff ich. Ich begriff alles. Ich begriff, warum Mum mir immer solche seltsamen Fragen stellte und warum sie sich einmal gebückt hatte, um meinem Herzschlag zuzuhören.
    Mum: Wir müssen einfach ein bisschen vorsichtig sein. Lauras Herz war nicht so stark wie deines. Aber das wussten wir nicht. Das wusste niemand.
    Ich dachte an Laura.
    Ich: Ich muss also jeden Tag diese kleine Tablette nehmen?
    Mum: Ja.
    Ich: Werde ich denn, du weißt schon?
    Mum: Ja, du wirst gesund bleiben.
    Ich: Brauche ich deshalb in der Schule nicht mehr beim Sport mitzumachen?
    Mum nickte. Ich fand Sport ja ohnehin blöd, aber dann dachte ich an den schrecklichen Schwimmunterricht, wo ich immer getreten oder ins Gesicht gespritzt wurde und wo meine Augen immer brannten.
    Ich: Was ist mit dem Schwimmen?
    Mum schaute auf mich herab und grinste.
    Mum: Guter Versuch, aber du musst Schwimmen lernen.
    Ich: Und ich werde nicht, du weißt schon, wie Laura?
    Mum: Dein Herz ist viel stärker als ihrs.
    Obwohl das ein bisschen unheimlich klang, war ich doch froh darüber, dass meine Mum die Wahrheit gesagt hatte, und die Tabletten waren ja keine scheußliche Medizin, nicht wie dieses fiese gelbe Glibberzeug, das ich nehmen musste, als ich Grippe hatte. Deshalb machte es mir eigentlich nichts aus, die kleinen weißen Tabletten zu nehmen. Ich fühlte mich nicht krank und mir war nicht schlecht. Ich fühlte mich genau wie immer.
    Wir standen auf, gingen bis zu unserem Haus und vor der Tür blieb Mum stehen. Sie bückte sich und sah mich an.
    Mum: Verstehst du jetzt also? Ich meine, ergibt das für dich einen Sinn?
    Ich streckte die Hand aus und
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