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Mein Herz in Deinen Händen

Mein Herz in Deinen Händen

Titel: Mein Herz in Deinen Händen
Autoren: Christina Dodd
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sein. Am Ende viel zu weit gegangen zu sein.
    Jetzt, unter seinen Händen, durchströmte sie Hitze. Sie streichelte seine Arme, die von einem T-Shirt bedeckten Schultern, fand die lang vermissten Konturen und ergötzte sich an ihnen. Sie erinnerte sich an ihn, an ihr und in ihr. Sie wollte ihn, an sich und in sich.
    Sie hatte nie aufgehört, ihn zu wollen.
    Als hätte er ihr Eingeständnis gehört, wurden seine Küsse sanfter, zärtlicher …
    Er hob den Kopf.
    Er sagte: »Pepper.« Das war alles.
    Verdammt sollte er sein. Sie hatte sich verraten, bevor sie ihn überhaupt angesehen hatte.
    Sie reagierte so wie immer, wenn etwas schief ging – mit Feindseligkeit. Sie stemmte sich gegen seine Schultern. »Geh weg!«
    »Nein.« Das war alles. Einfach nur nein , mit einer ruhigen, tonlosen Stimme, die über den Mann, zu dem er geworden war, nichts verriet.
    Nur dass er sich nicht sonderlich anders anfühlte. Er war groß, ein Meter neunzig, und kräftig gebaut, mit breiten Schultern, die Pepper sich zerbrechlich fühlen ließen. Er war immer schon sehr muskulös gewesen. Im Sommer hatte er auf der Ranch seines Vaters gearbeitet und war schon mit siebzehn Jahren ein Muskelprotz gewesen, sexy und prahlerisch, der heißeste Typ in Diamond, der coolste Typ von Adams County. Der Typ, der ihr den Kopf verdreht und das Herz gebrochen hatte.
    Aber daran wollte sie nicht denken.
    Sie stemmte sich wieder gegen ihn. »Du hast mir fast das Bein gebrochen, als du über mich hergefallen bist.«
    »Nein, habe ich nicht.« Er hörte sich absolut sicher an, dunkel bedrohlich und gefährlich. Er hörte sich nicht wie der Dan an, den sie gekannt hatte. Der Dan, den sie geliebt hatte.
    Dieser Dan war feurig und wild gewesen, ein ungestümes Füllen, dazu geboren, Zäune niederzureißen und in den Sonnenuntergang zu galoppieren. Der jetzige Dan war … furchteinflößend und ruhig.
    Die Kanten des alten, aufgebogenen Linoleums von Mrs Dreiss’ Küchenboden schnitten in ihren Rücken, und sie erkannte den vertrauten Geruch ihres Zuhauses wieder – Gewürznelke, Stärke und Möbelpolitur. Nur dass jetzt, zusätzlich zu den alten Düften, ein schwacher Staubgeruch in der Luft hing.
    Pepper war alarmiert. Mrs Dreiss hätte nie zugelassen, dass sich auch nur ein Stäubchen in ihrem Haus niederließ.
    »Wie bist du hergekommen?«, fragte er.
    Doch ihre Aufmerksamkeit galt nicht ihm. Sie lauschte in die Stille des Hauses und sagte geistesabwesend: »Wie meinst du das?«
    »Mit dem Auto bist du nicht gekommen.«
    Oh, nein . Er hatte es bemerkt. Ihre Hände schnellten weg, als sei er plötzlich zu heiß. Ihre Fingernägel kratzten über den Boden. »Was kümmert dich das? Was machst du hier? Wo ist Mrs Dreiss?«
    Er löste sich von ihr. Er stand auf. Er streckte die Hand aus. Er wartete nicht, dass sie sie nahm, sondern packte sie am Arm und zog sie hoch.
    »Wo ist sie?« Pepper mochte den etwas atemlosen, ängstlichen Unterton ihrer Stimme nicht. Mochte die Gedanken nicht, die ihr durch den Kopf schossen.
    Dann machte er das Licht an.
    Pepper zwinkerte, als die schlichte Glühbirne in der Mitte der drei Meter hohen Decke plötzlich den Raum erhellte. Die große altmodische Küche mit dem kleinen Tisch in der Ecke und dem abgestoßenen weißen Spülbecken sah noch genau so aus wie damals, als sie hier gelebt hatte.
    Dan nicht. Er war immer dunkeläugig und dunkelhäutig gewesen; seine Großmutter war eine Shoshone, ihre Gene dominierten seine Familie mütterlicherseits, es war offensichtlich, dass er Indianerblut in den Adern hatte. Aber in Dans Fall war das genetische Spielchen irgendwie durcheinander geraten, mit siebzehn hatte er prachtvolle goldglänzende Haare gehabt. Mit siebzehn hatte er eine gelassene Miene und klare Gesichtszüge zur Schau getragen, die die Mädchen stottern und kichern ließen, wann immer er sie ansah.
    Jetzt war er … hart. Der jungenhafte Charme war dahin. Zynische Linien zogen sich um seinen Mund. Die schwarzen Augen sahen sie an, als werde er sich seine Antworten mit allen Mitteln holen. In seinem Gesicht regte sich kein einziger Muskel, doch ihn umgab eine Aura der Gefahr.
    Das war ein skrupelloser Mann. Ein Mann, der die Nacht in der Seele trug.
    Sie sah alles auf einen Schlag: die Konstanten und die Veränderung. Die Veränderung … Sie ging einen Schritt auf ihn zu. Sein Haar hing fast bis zum Kragen. Die Sonne hatte seine Haut zu einem gleichmäßigen Bronzeton gebräunt. Über Wange und Nase lief eine
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