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Mein feuriges Herz

Mein feuriges Herz

Titel: Mein feuriges Herz
Autoren: Martin Kat
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dachte ich, die schmutzige Geschichte sei vorüber, aber sechs Monate später tauchte sie wieder auf. Ich bin dir in jener Nacht nachgeschlichen und hörte, wie du ihr sagtest, du willst dich scheiden lassen. Das konnte ich auf keinen Fall zulassen.“
    „Statt in die Scheidung einzuwilligen, hast du Thomas Morton damit beauftragt, Laurel zu ermorden.“ Charles war nahe daran, die Fassung zu verlieren.
    Rebeccas Mund war ein schmaler Strich geworden. „Wir hatten eine Abmachung. Ich fing eine Nachricht ab, die sie dir zukommen lassen wollte und in der sie dir schrieb, sie wolle sich am Fluss mit dir treffen. Damals wusste ich noch nicht, dass sie deinen Bastard zur Welt gebracht hatte, den sie dir offenbar in jener Nacht zeigen wollte.“
    Rebecca warf Thomas einen angewiderten Blick zu. „Wenn du den Balg wie vereinbart losgeworden wärst, hätte kein Mensch etwas davon erfahren.“
    „Ich lasse mir von dir nicht die ganze Schuld zuschieben.“ Morton erhob sich zu seiner stattlichen Größe, wirkte in seinem Zorn noch wuchtiger und sehr bedrohlich. Ihm gegenüber saß die Countess of Devane wie zu Eis erstarrt, während Allison am ganzen Körper zitterte. Jason und Derek saßen sprungbereit auf ihren Stühlen, falls Morton einen Fluchtversuch wagen würde.
    „Warum hast du versucht, Coralee zu töten?“, fragte Gray unerbittlich. Er wollte die ganze Geschichte hören. Plötzlich spürte er Corries schmale Hand auf seinem Arm. Sie war ihm gefolgt, verdammt noch mal, dabei wollte er ihr diese grässliche Szene ersparen.
    „Sie gab einfach keine Ruhe“, antwortete Morton. „Ständig stellte sie bohrende Fragen und wühlte alles wieder auf. Früher oder später wäre sie auf einen Hinweis gestoßen – so wie es ja auch in London geschah.“
    Morton zog plötzlich eine Pistole aus der Innentasche seines Gehrocks. Gray spannte jede Sehne an. Er hatte nicht erwartet, dass der Schurke bewaffnet zu einer Abendgesellschaft erscheinen würde.
    Andererseits war Morton ein kaltblütiger Mörder.
    Er hielt die Waffe mit ruhiger Hand, und es gab keinen Zweifel daran, dass er feuern würde. „Nun, da alles besprochen ist, ziehe ich mich zurück.“
    „Was soll das? So einfach kommst du mir nicht davon!“, schrie Rebecca gellend und außer sich vor Zorn.
    „Wenn du glaubst, ich lasse mich für dich hängen, meine Liebe, hast du dich geirrt. Ich bin Geschäftsmann. Und was mich betrifft, so ist unsere Geschäftsbeziehung beendet.“
    Morton zielte mit der Waffe nicht auf Gray oder Charles, sondern auf Coralee. „Ich kann euch nicht alle mit einem einzigen Schuss treffen, aber Lady Tremaine stirbt in der Sekunde, sobald einer von euch einen Schritt in meine Richtung wagt.“
    Allison entfuhr ein kehliger Laut, der Mortons Blick flüchtig auf sie lenkte. Derek machte sich zum Sprung bereit, aber die Waffe blieb unverwandt auf Coralees Brust gerichtet.
    Grays Eingeweide krampften sich vor Grauen zusammen.
    „Bitte“, flehte Charles mit belegter Stimme in die Runde, „tut, was er sagt und bewegt euch nicht.“
    „Sehr vernünftig, Charles“, sagte Thomas seelenruhig. „Du warst schon immer ein vernünftiger Mann.“ Er wandte sich an die anderen. „Bleibt, wo ihr seid, und niemand kommt zu Schaden. Ich gehe, und ihr werdet mich nie wiedersehen.“
    Er bewegte sich rückwärts zur Tür, die in den Flur zur Küche führte, den Pistolenlauf immer noch auf Coralees Brust gerichtet.
    Grays Herz trommelte gegen seine Rippen. Eine falsche Bewegung, und seine Gemahlin wäre tot.
    Morton bewegte sich Schritt um Schritt nach hinten. Er hatte beinahe die Tür erreicht, als hinter ihm ein Paneel der Wandtäfelung aufschwang und ihm einen kräftigen Stoß in den Rücken versetzte, der ihn aus dem Gleichgewicht warf. Reflexartig riss Morton den Arm mit der Pistole hoch, und Gray stürzte sich geistesgegenwärtig auf ihn und ging mit ihm zu Boden. Im Fallen erhaschte er einen flüchtigen Blick auf Samir, der neben dem offenen Paneel stand.
    Ein Schuss zerriss die angespannte Stille, und Coralee schrie auf. Rebecca sank zu Boden, in einer Wolke aus roséfarbenem Tüll und blonden Locken.
    „Rebecca!“
    Gray hörte Jasons entsetzten Aufschrei, im gleichen Moment setzte er seine Faust an Mortons Kinn. Das wilde Tier in ihm hatte sich losgerissen. Er zerrte Morton am Revers hoch und schlug wieder zu. Morton wehrte sich und landete einen harten Faustschlag gegen Grays Kinn. Aber dessen maßloser Zorn machte ihn unbesiegbar. Sein
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