Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Meeresrauschen

Meeresrauschen

Titel: Meeresrauschen
Autoren: Patricia Schröder
Vom Netzwerk:
sachte mit
seinen Lippen.
    »Was ist?«, fragte ich leise. »Worüber wunderst du dich …?«
    Über das, was du mit mir machst.
    Aber ich mache ja gar nichts.
    »Doch, das tust du … indem du einfach … bist.«
    Gordy schloss die Augen und ich küsste ihn zurück. Eine
warme Welle der Zärtlichkeit durchflutete mich, und ich legte
alles, was ich in diesem Moment empfand, in diesen einen
zarten Kuss.
    Gordian seufzte leise. Seine Lider hoben sich und ein Lächeln
erhellte das Türkis seiner Iris. Liebevoll schob er mir
eine Locke aus dem Gesicht – und dann küsste er mich so,
als täte er es zum ersten Mal. Zögernd schmeckte er meine
Lippen, sanft streichelte seine Zunge über meine. Seine Hände
spielten mit meinen Haaren und tasteten sich dann langsam
meinen Rücken hinunter.
    Seine Berührungen ließen mich Kyan, die Hainixe und die unbestimmte Bedrohung, die unter der Meeresoberfläche
schwelte, vergessen. Es gab nur Gordy und mich und dieses
winzige Eiland irgendwo mitten im Atlantik.
    »Und ich dachte schon, du tust es nie wieder«, sagte ich leise,
als wir nach einer Ewigkeit unsere Lippen voneinander lösten
und ich meinen Kopf selig in seine Halsbeuge sinken ließ.
    »Ich war wirklich entschlossen …«, murmelte er. »Aber
jetzt …«
    Sein Atem wanderte über meine Stirn, und ich sog seinen
vertrauten und doch so fremden Duft ein – herb und frisch
und von einer Intensität, die mir schier die Sinne raubte.
    Aber jetzt?
    Gordian legte seine Hand in meinen Nacken und richtete
langsam seinen Oberkörper auf, sodass ich sachte von seiner
Schulter in den Sand hinunterglitt.
    »Inzwischen ist es mir ein Rätsel, wie ich es so lange ohne
dich ausgehalten habe«, wisperte er. »Vielleicht konnte ich es
nur, weil ich wusste, dass ich dich noch einmal wiedersehen
würde.«
    »Da hattest du mir etwas voraus.«
    »Ja.« Gordy beugte sich über mich. Seine Locken kitzelten
mich auf der Wange.
    »Du hast dich selbst belogen.«
    »Hmm …« Er ließ seine Stirn auf meine sinken.
Würde es dir
etwas ausmachen, das Thema zu wechseln?
    Kein Problem. Worüber möchtest du reden?
    Seine Antwort war ein Kuss. So süß und so tief, dass ich das
Gefühl hatte, unter ihm im Sand zu versinken. Ich spürte die
Wärme seiner Haut auf meinem Körper und schloss meine
Arme fest um ihn.
    Ich wünsche mir so sehr
…, hörte ich ihn flüstern.
    Seine Stimme war in meinem Kopf, in meinem Herzen und
in meiner Seele. Sie berührte jede Faser meines Seins.
    Ich auch, Gordy. Ich auch!
    Ich konnte mir keinen schöneren Ort vorstellen.

Perdido Key, Florida, 20. Mai 2012, 23:07 Uhr

    Zak drehte den Kopf in seiner engen Delfinhülle zur Seite, sodass
er zur Meeresoberfläche hinaufsehen konnte, die wie eine schwarze
Decke über ihm lag.
    Zak lächelte in sich hinein.
    Er würde es anders machen als Kyan. Wie Gordy würde auch er ein
Menschenmädchen finden, dem er nicht wehtun musste und mit dem
er für immer zusammensein konnte. Vor allem aber würde er ab jetzt
unabhängig sein und sich so frei bewegen können wie die Vögel, die er
auf Sark beobachtet hatte.
    Lautlos glitt Zak weiter zwischen den Inseln hindurch auf einen
weiten weißen Strand zu. Er wartete auf die nächste Welle und warf
sich mit einem einzigen kräftigen Flossenschlag in den Sand. Sprudelnd
wich das Wasser zurück, Zak stieg aus seiner Hülle, schlang sie
sich um die Hüften und lief, ohne sich ein einziges Mal umzusehen,
auf die Lichter in der Ferne zu.

Ich danke ganz herzlich
    und allen voran meiner Tochter Anna für die unzähligen Anregungen
und dafür, dass du trotz Abi-Stresses konzentriert
mitgelesen hast und in dem einen oder anderen Punkt so hartnäckig
geblieben bist.
    Tim, Raoul und Mikko fürs Daumendrücken, Edina und Meike fürs heimliche »Umdrapieren«, Mellie, »Oma« Inge und Ingo (in Worten: INGO – Ich fasse es noch immer nicht!)
fürs eifrige Lesen und euch allen natürlich fürs Mitfiebern.
    Meiner Agentin Silke Weniger, die mich nun schon so viele
Jahre tatkräftig unterstützt und mich mit ihrem Enthusiasmus
auch in schwierigen Phasen bei der Stange hält.
    Nicola Dröge , meiner Lektorin Nummer 1, für alles Grundlegende,
den Gesamtüberblick, die wunderbaren U-Texte und
die anregende und herzerfrischende Begleitung.
    Maren Jessen, meiner Lektorin Nummer 2, dafür, dass du
so mutig ins eiskalte Wasser gesprungen bist, in einem schier
unglaublichen Tempo den Ärmelkanal durchquert hast und
mit leichter Hand – so scheint's – eine
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher