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Medstar 01 - Unter Feuer

Medstar 01 - Unter Feuer

Titel: Medstar 01 - Unter Feuer
Autoren: Steve & Reaves Perry
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musste dagegen unternommen werden. Er musste dafür sorgen, dass irgendetwas dagegen unternommen wurde.
    Zan. Ach, Zan! Wie konntest du nur sterben?
     
    Säule blickte durch das Sichtfenster des Transporters und sah zu, wie der militant grüne Sumpf unter ihnen hinwegzog. Die Luftwäscher liefen mit voller Leistung, und dennoch schwängerte der Gestank von Pollen und Brackwasser die übelriechende Atmosphäre. Zan Yant war tot, und Jos Vondar war verletzt. Was für eine Schande! Yant war ein ausgezeichneter Künstler gewesen, und noch dazu ein höchst liebenswürdiger Zeitgenosse.
    Eine Schande, eine wahre Schande.
    Natürlich war die Nachricht, die der Spion nicht früher hatte entschlüsseln können, eine Warnung vor dem bevorstehenden Angriff gewesen. Säule seufzte. Hätte es irgendeinen Unterschied gemacht, wenn sie im Voraus von dem Angriff gewusst hätten? Vielleicht, vielleicht auch nicht. Aber es wäre schön gewesen, mental daraufvorbereitet zu sein, selbst wenn es sonst nichts gab, das sie dagegen tun konnten.
    Darauf gab es keine Antwort, und vermutlich würde es die auch niemals geben. Säule, Linse, der Spion - ganz gleich, welcher Name gerade aktuell war - sie alle lebten in einer unsteten, sich verändernden Welt, in einer Welt, in der Schwarz viel zu häufig Weiß war, in einer Welt, in der sich Loyalität auf fast alltäglicher Basis änderte, in der Freundschaften gleichermaßen ein Luxus und eine Verpflichtung waren - voller Risiken, die zu gewaltig waren, um darüber nachzudenken, ganz zu schweigen davon, sich ihnen zu stellen.
    Säule schaute finster drein. Hoffentlich noch immer objektiv genug, um zu erkennen, wenn Verfahrensfehler gemacht wurden. War dies eine dieser Zeiten? Griff die Paranoia um sich und fasste in diesem bislang prächtig objektiven Gehirn Fuß? Falls dem so war, musste dem widerstanden, dagegen angekämpft und letztendlich darüber triumphiert werden.
    Vielleicht war es an der Zeit, das Vorgehen zu beschleunigen. Immerhin würde es weder Dooku noch der Schwarzen Sonne zugutekommen, wenn ihre Hinter-den-Kulissen-Machenschaften bekannt wurden.
    Säule nickte. Auf diesem schmalen Spinnenwebstrang über einen Abgrund zu wandeln, der tiefer war als die Zeit selbst, war nicht ungefährlich. Doch wie in den meisten Fällen war Versagen auch diesmal keine Option.
     
    Barriss konnte sich nicht entsinnen, sich jemals hilfloser - nutzloser - gefühlt zu haben, seit sie ein Kind gewesen war. Sie hatte Ji gerettet, hatte sich deswegen rechtschaffen gefühlt, bloß damit er als Amokläufer wieder zurück ins dichteste Kampfgetümmel marschierte und der Tod ihn trotzdem für sich beanspruchte. Gewiss, das war seine eigene Entscheidung gewesen, aber dennoch ging ihr eine Frage nicht aus dem Sinn: Hätte sie ihn retten können? Hätte sie sich mehr Mühe gegeben, wenn er jemand gewesen wäre, den sie mochte, anstatt jemand, den sie verabscheute? Für eine Jedi sollten persönliche Befindlichkeiten eigentlich keine Rolle spielen. Als eine Jedi sollte sie in der Lage sein, ihre Gefühle zu kontrollieren und das Richtige aus den richtigen Gründen zu tun.
    Würde es ihr jemals gelingen, auf dieser Ebene zu funktionieren?
    Sie hatte es nicht geschafft, den Angriff abzuwehren, der Zan getötet hatte - sie hatte ihn nicht einmal kommen gefühlt. Und nachdem sich der Metallsplitter in seine Schädelbasis gebohrt hatte, war sie immer noch nicht imstande gewesen, ihn zu retten, obgleich sie jedes bisschen von der Kraft eingesetzt hatte, über die sie angeblich gebot.
    Sie konnte nicht einmal Jos' Kummer über den Tod seines Freundes lindern. Selbst wenn er es zulassen würde, war sie überhaupt dazu fähig? Vor ein paar Stunden hätte sie nicht daran gezweifelt. Aber jetzt...
    Jetzt zog sie plötzlich alles in Zweifel. Die Grenzenlosigkeit des Krieges schien die Möglichkeiten der wenigen verbliebenen Jedi bei Weitem zu übersteigen. Mit Sicherheit war sogar dieser kleine Teil davon schon mehr, als sie unter Kontrolle bringen konnte.
    Jos hatte es geschafft, sich hinzusetzen, und lehnte jetzt mit dem Rücken an der Wand des Transporters, während sie langsam weiterflogen. Tolk, die ihn liebte, kniete neben ihm und versorgte seine körperliche Verletzung, die nichts war, verglichen mit dem Schaden, den seine Psyche erlitten hatte. Ärzte hatten mit solchen Dingen zu tun, dafür waren sie ausgebildet, aber sie waren nicht immun gegen persönliche Gefühle. Zan Yant war ein guter Mann gewesen, ein
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