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Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie

Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie

Titel: Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie
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was wir zu sagen haben, ist allein für Eure Ohren bestimmt«, sagte Wolf.
    Der König wandte sich den Männer zu, die beidseits des Thrones standen und entließ sie. Nun erst sah er den Fremden vor ihm abschätzend an, ehe sein Blick unwiderstehlich von der Frau an dessen Seite angezogen wurde.
    Als Brianna aufblickte, wurden ihr die Knie weich.
    »Sire, mein Name ist Roger Mortimer. Ich stehe als Abgesandter Königin Isabelles und meines Vaters Roger Mortimer vor Euch.«
    Bruce starrte die junge Schönheit an, die vor ihm stand. Sie war genauso gekleidet wie Jory de Warenne, als er sich vor über zwanzig Jahren in sie verliebte.
    Sie beugte ihr Knie. »Sire, ich bin Brianna de Beauchamp.«
    Wolfs Brauen hoben sich leicht. Seine Frau hieß Brianna Mortimer.
    Große braune keltische Augen blickten in ein identisches Augenpaar, und in diesem schicksalhaften Augenblick erkannte Robert Bruce sie. »Ihr seid Jorys Kind.«
    Wolfs Blick wanderte von seiner Frau zum König und wieder zurück. Plötzlich meldete sich sein sechster Sinn, und er wusste, dass Brianna die Tochter von Robert Bruce war. Ebenso spürte er, dass es für den König ein Schock war. Verdammt, Brianna, du wusstest es die ganze Zeit über!
    Wolf erstarrte. Dieses unerwartete Wissen war für seinen Stolz ein schwerer Schlag. Wie konntest du mir dieses Geheimnis vorenthalten, Brianna? Wolf verbeugte sich mit steifer Höflichkeit. »Ich lege die Verhandlungen in Eure befähigten Hände, Mylady. Entschuldigt mich gütigst. Ohne meine störende Gegenwart könnt Ihr offener sprechen.«
    Mortimer machte auf dem Absatz kehrt und schritt aus dem Thronsaal.
    Robert erhob sich und trat auf seine Tochter zu, wobei er seinen Blick nicht von ihr nahm. »Deine Mutter sagte es mir nie.«
    Brianna schob ihr Kinn vor. »Mir auch nicht. Ich belauschte zufällig ein vertrauliches Gespräch meines Onkels Lynx de Warenne mit seiner Gemahlin Jane. Er sagte, er hätte immer schon geargwöhnt, dass Ihr mein Vater wäret. Ich ging nach Warwick und stellte meine Mutter zur Rede. Erst dann gestand sie die schmachvolle Wahrheit.«
    »Es tut mir leid, Brianna.«
    »Dazu liegt kein Grund vor«, erwiderte sie stolz. »Ich sah in Euch nie meinen Vater und werde es nie tun. Ich habe nicht den geringsten Ehrgeiz, Tochter eines Königs zu sein. Meine Mutter gab mir den besten Vater der Welt. Ich möchte keinen anderen Vater als Guy de Beauchamp, so wie sie keinen anderen Gatten möchte!«
    Bruce spürte, dass sie ihn zurückwies, doch war ihm klar, dass es ihr Schutz gegen die Kränkung war. »Die Begegnung mit dir ist mir eine Ehre.«
    »Es ist ein Auftrag meiner teuersten Freundin Königin Isabelle, der mich zu Euch führt. Zu gegebener Zeit planen sie und Roger Mortimer eine Invasion Englands, um den schwachen, dekadenten König abzusetzen. Die Königin ist bereit, Euch als König eines unabhängigen Schottland anzuerkennen, wenn Ihr feierlich gelobt, niemals gegen England Krieg zu führen.«
    Robert Bruce lächelte. »Eine pragmatische Lösung zum Vorteil aller. Manche Frauen sind gewitzter als Männer. Deine Mutter ist ebenso klug wie du. Darf ich hoffen, dass auch Isabelle zu dieser Art Frauen gehört?«
    »Was meint Ihr, wer sie lehrte, ihren Verstand zu gebrauchen? Gelobt Ihr anhaltenden Frieden?«
    »Mehr als bereitwillig ... ich sehne ihn herbei.«
    Brianna atmete rasch ein und griff nach seiner Hand.
    »Rühre mich nicht an!« Robert entzog sich ihr rasch, sah jedoch sofort die Kränkung in den Augen seiner Tochter.
    »Brianna, ich habe Lepra. Meine Zeit ist kurz bemessen. David, mein Sohn, wird als Kind König werden. Um seinetwillen wünsche ich mir Frieden zwischen Schottland und England.«
    Der Klumpen in Briannas Kehle drohte sie zu ersticken. In ihren Augen schimmerten Tränen, als sie an die schroffen Worte dachte, die sie dem rechtmäßigen König von Schottland entgegengeschleudert hatte. »Es gibt einen Weg, Eurem Sohn David anhaltenden Frieden zu sichern. Isabeiles jüngstes Kind Prinzessin Joan ist fast gleich alt. Gewiss wird Isabelle dem Angebot, ihre Tochter zur künftigen Königin von Schottland zu machen, nicht widerstehen können.«
    »Ich sehe, dass du die gewisse keltische Schläue von mir geerbt hast. Die Kinder zu vermählen gewährleistet eine Verbindung unserer Länder und wäre der erste Schritt zur Heilung der Wunden, die wir einander zufügten.«
    »Ich verspreche, dass ich bei Isabelle vorfühlen werde, Sire.«
    »Lynx sagte, du wärest mit seinem
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