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Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie

Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie

Titel: Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie
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Gegenzug dafür Frieden zwischen den beiden Ländern garantierte.
    Wolf antwortete auf den Brief seines Vaters und berichtete, dass er sich Thomas of Brothertons Erlaubnis zur Landung der Schiffe an der Küste East Anglias auf dem Gebiet des Earl of Norfolk gesichert hätte. Auch versprach er seinem Vater, dass er in geheimer Mission nach Schottland fahren und mit Bruce verhandeln würde.
    Brianna schrieb an Isabelle:
     
    Norfolk ist ein erklärter Gegner Hugh Despencers, da dieser ihm Land raubte. Ihr werdet sicher gern hören, dass er wie sein Bruder Kent von der Seite König Edwards zu Königin Isabelle wechselte.
     
    Wolf, der im Februar nach Schottland aufbrechen wollte, gab zu bedenken, dass die Reise für Brianna zu anstrengend wäre. »Es ist am besten, wenn ich mich allein auf den Weg mache.«
    »Das ist nicht am besten«, protestierte sie heftig. »Ich muss mitkommen. Wir sind Mann und Frau - wir sind Teil des anderen - wir teilen alles - unsere Gedanken, unser Handeln, unsere Risiken, unser Leben!«
    Widerstrebend willigte Wolf ein. »Wir werden ein Schiff nehmen. Edinburgh ist fast sechshundert Meilen entfernt - für einen Ritt im Winter zu weit. Vielleicht kann Rickard für uns eine geheime Passage auf einem Handelsschiff arrangieren. Er steht in Verbindung mit einem Londoner Handelsherrn.«
    »Danke. Du wirst es nicht bereuen. Bei den Verhandlungen mit Robert Bruce werde ich für dich von unschätzbarem Wert sein.« »Vielleicht hast du Recht. Zu wissen, dass wir alles in unserem Leben teilen, weckt in mir das Gefühl der Ganzheit und Vollkommenheit. Ich liebe dich, Brianna.«
    In Schottland holte Wolf im Hafen von Leith Drago und Athene aus dem Frachtraum des Schiffes. Die vier Meilen nach Edinburgh Castle legten er und Brianna im Sattel zurück, und Brianna war froh, dass sie ihren Zobelumhang trug, obwohl der Ritt nur kurz war.
    Als sie dann in die alte Festung eskortiert wurden, waren Briannas Wangen gerötet - von der frischen Luft sowie von der Aussicht, zum ersten Mal im Leben Robert Bruce, ihrem leiblichen Vater, zu begegnen. Jory hatte Bruce ihre Existenz verschwiegen, und Brianna hütete ihr Geheimnis.
    Der Zeremonienmeister fragte sie nach Namen und Begehr, worauf Wolf erklärte, dass sie Gesandte Englands in diplomatischer Mission wären und auf Audienz bei König Robert hofften. Der sture Schotte rümpfte die Nase, da Wolf keinen Namen nannte, wies ihnen jedoch mürrisch ein Gemach zu.
    Diener kamen, um den Raum zurechtzumachen und im Kamin Feuer zu entfachen. Brianna streifte ihre Reithandschuhe ab und hielt die Hände ans Feuer. »Diese Festung ist ein monströser, kahler Steinhaufen.«
    Wolf grinste. »So wie einige Burgen in Wales.«
    »Ich hoffe nur, dass man hier mit Bettdecken nicht spart.«
    Er zog die Brauen hoch. »Ich halte dich warm, Geliebte.«
    Brianna wusch sich Hände und Gesicht im kalten Wasser, das zur Verfügung stand, und zog ihr hellgrünes Samtkleid an. Sie legte die schwere Goldkette um den Hals und platzierte den Smaragd in der Senke zwischen ihren hübschen Brüsten. Wolf, der sein Lederwams auszog, schlüpfte in ein schneeweißes Batisthemd und ein schwarzes Samtwams. »Der Edelstein lenkt alle Blicke unweigerlich auf deine Brüste.«
    »Es ist das einzige Schmuckstück, das ich mitnahm. Wäre es dir lieber, wenn ich die Kette um die Taille trage?«
    »Spiel nicht die Unschuld, meine Liebe. Du weißt genau, dass ich es nicht mag, wenn der Stein deinen Venushügel ziert.«
    »Das dachte ich mir.« Brianna lächelte süß und griff zu ihrer Haarbürste. Ihr rotgoldenes Haar knisterte in der kalten, trockenen Luft, als sie es über die Schulter zurückwarf.
    Während sie auf den Zeremonienmeister warteten, standen sie umschlungen am Fenster. Vom hohen Burgfelsen bot sich ihnen ein herrlicher Blick auf die Umgebung. Zu dieser Jahreszeit war alles schwarz und weiß, wenn aber im Frühling alles grün wurde und mit Schafen und Lämmern gesprenkelt war, würde die Aussicht atemberaubend sein.
    Nach einer Wartezeit von nahezu zwei Stunden wurden sie geholt und zum Thronsaal geleitet. Brianna biss sich auf die Lippen und raffte mit zitternden Händen ihre Röcke. Die schweren Türflügel wurden geöffnet, sie schloss die Augen und betete um Mut.
    Als sie zu dem auf dem Thron sitzenden Mann geführt wurden, verlangsamte sie ihren Schritt und ließ Wolf den Vortritt.
    »Willkommen in Schottland«, begrüßte Robert Bruce sie mit tiefer und wohltönender Stimme.
    »Sire,
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