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Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie

Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie

Titel: Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie
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führte.
    Während der nächsten zwei Wochen begleitete Wolf Guy eifrig auf seinen Rundgängen auf Flamstead, um sich Wissen über Pferdezucht anzueignen und sich von den Tieren und der Arbeit mit ihnen ein Bild zu verschaffen.
    Brianna half ihrer Mutter beim Packen für die Rückkehr nach Warwick.
    »Möchtest du, dass Mary bei dir bleibt? Sicher würde sie dich gern bemuttern, Liebling.«
    »Nein, sie soll lieber Weihnachten auf Warwick genie ßen. Ich brauche keine Zofe ... ich habe Wolf zum Entkleiden.«
    Jory sah Brianna an, wie glücklich sie war, und sie spürte, dass das Liebespaar schon vor der Hochzeit intim gewesen war. »Gebt gut aufeinander Acht. Die Gefahr ist allgegenwärtig, mein Liebling.«
    Als der Earl und die Countess sich verabschiedet hatten, zogen Brianna und Wolf in das herrschaftliche Schlafgemach um, weil es geräumiger war und einen großen gemauerten Kamin besaß.
    Am Abend warf Wolf Kissen vor das lodernde Feuer und zog Brianna neben sich auf den Boden. »Es ist die erste Nacht, die wir seit unserer Hochzeit allein sind. Sie soll unvergesslich werden. Würdest du gern >Drachenzähmen< spielen?«
    Brianna warf ihm einen kecken Blick zu und fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. »Ich sollte das nicht ... aber ich tue es dennoch!«

29
     
    Der Schnee blieb bis Weihnachten liegen, und Brianna und Wolf durchstreiften fast täglich mit Shadow die Wälder Flamsteads. Meist ritten sie auf Drago und Athene, manchmal aber zogen sie die Wärme des Schlittens vor.
    »Frohe Weihnachten, Liebling.« Wolf erhaschte Brianna unter dem Mistelzweig, den sie aus dem Wald mitgebracht und erst am Tag zuvor aufgehängt hatten. Die Arme fest um seine Frau geschlungen, küsste Wolf sie zärtlich und sinnlich. Als sie Beifall von der in der Halle sitzenden Burgbesatzung bekamen, trennten sie sich lachend.
    Nach dem Frühstück verteilte Brianna die traditionellen Gaben an das Hausgesinde, dann überreichte sie Wolf ihr Geschenk. Sie hatte lange überlegt, womit sie ihm eine Freude machen konnte. Etwas Kostbares sollte es nicht sein, da er sich nicht entsprechend revanchieren konnte, und seinen Stolz wollte sie keinesfalls verletzen.
    Als Wolf das Paket auspackte, fand er darin eine Satteldecke aus Schaffell, damit sein Sattel Drago nicht wund rieb. Brianna hatte es in Mortimer-Grün eingefärbt und seine Initialen mit einem Goldfaden in eine Ecke gestickt. »Danke, Liebes. Eine große Überraschung, obwohl es keine sein sollte. Alles, was du machst, ist so umsichtig.«
    Brianna freute sich riesig, dass ihr Geschenk ihm gefiel, und dann war die Reihe an ihr, überrascht zu sein, als sie Wolfs Weihnachtsgeschenk öffnete. Es war ein kleines Messer zum Kräuterschneiden mit einem geschnitzten Jadegriff. Die weiche Lederscheide hatte eine Schlaufe, so dass sie an einem Gürtel getragen werden konnte. »Ach, wie schön! Du bist ja ein Zauberer!«
    An jenem Weihnachtsabend schmauste man auf Flamstead Gebratenes vom Wildschwein, von der Gans und vom Wild, gefolgt von Puddings, die mit Dutzenden Fässern selbstgemachten Apfelweins hinuntergespült wurden.
    Nach dem Essen unterhielt Wolf alle mit einer wehmütigen walisischen Ballade aus seiner Knabenzeit. Daraufhin ließen die Ritter ihre hölzernen Becher auf die Schragentische knallen und brachten Weihnachtslieder zu Gehör.
    Um Mitternacht, als es Zeit wurde, sich zurückzuziehen, stand Brianna ein wenig schwankend auf.
    »Du bist trunken vom Apfelwein, Engländerin. Ich fürchte, ich werde dich tragen müssen.«
    Sie schwankte auf ihn zu. »Ein raffinierter Schachzug meinerseits.«
    Als sie am nächsten Tag aufstanden, stellten sie fest, dass der Schnee über Nacht geschmolzen war. Sofort planten sie einen Besuch beim Earl of Norfolk auf dessen Burg Walton am Fluss Naze an der Küste.
    Brianna grub eine alte Truhe aus, in dem sich alte Sachen von Guy Thomas aus dessen Knabenzeit befanden. Als sie die Hose und Jacke aus Leder anzog, verdrehte Wolf die Augen.
    »Donnerwetter, du könntest einen Heiligen in Versuchung führen.«
    »Nein, das werde ich nicht. Ich werde mir Ruß ins Gesicht schmieren.«
    Wolf umfasste ihre Hinterbacken, zog sie an sich und drückte ihre Brüste an seine Brust. »Dein Gesicht meinte ich nicht.«
    Die dreißig Meilen nach Walton Castle, das direkt über dem Meer aufragte, legten sie an einem Tag zurück. Es war einer jener Wintertage, an dem die Nordsee wild und zinngrau toste, doch wirkte sie längst nicht so bedrohlich wie sonst in
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