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Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie

Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie

Titel: Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie
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Sohn Lincoln Robert verlobt und wolltest ihn nach der Rückkehr der de Warennes nach England heiraten.«
    »Euer Namensvetter ehelichte die Tochter des Earl of Arundel, die die de Warennes nach Schottland begleitete. Ich verliebte mich in Roger Mortimers Sohn Wolf. Meine Mutter sagte einmal, dass das Herz seinen eigenen Weg geht, und ich entdeckte, dass sie Recht hat.«
    »Du bist mit dem Mann vermählt, der uns eben verließ?«
    »Das bin ich.« Sie seufzte. »Uns steht wohl der erste Streit bevor. Ich versäumte ihm zu sagen, dass der König von Schottland mein Vater ist.«
    »Die Mortimers kämpften in Schottland und Irland gegen mich. Gewiss bin ich ihr größter Feind, abgesehen von Edward Plantagenet und Hugh Despencer natürlich.«
    »Das ist Vergangenheit. Jetzt brauchen die Mortimers Euch als Verbündeten. Seid versichert, dass Wolf Euch nicht mehr als Gegner sieht ... im Moment fällt mir diese Rolle zu.«
    »Mein liebes Kind, ich bedaure, dass ich zwischen euch stehe.«
    »Bedauern ist nutzlos ... die Vergangenheit lässt sich nicht ungeschehen machen.« Sie lächelte Robert Bruce zu. »Heute wagte ich mich schon einmal in die Höhle des Löwen. Jetzt gehe ich und wage es noch einmal. Ich sage Euch Adieu, Sire.«
    Als Brianna die Tür ihres Gemaches öffnete, drehte Wolf, der aus dem Fenster gesehen hatte, sich zu ihr um. Sein Rücken war kerzengerade, seine Miene finster. »Mir ist es zuwider, dem Gespött preisgegeben zu werden. Wie konntest du es seelenruhig hinnehmen, als ich sagte, das Wissen, alles in unserem Leben zu teilen, gäbe mir das Gefühl, ganz und vollkommen zu sein?«, herrschte er sie an. »Ich werde bei den Verhandlungen mit Robert Bruce für dich von unschätzbarem Wert sein«, äffte er sie nach. »Warum hast du mir dieses Geheimnis vorenthalten? Du hättest es mir vor der Hochzeit sagen müssen.«
    »So wie du mir sagtest, dass du Mortimer of Chirks Landbesitz und seine Herrenhäuser und Burgen erben würdest?«, fragte sie trotzig, nicht gewillt, sich in die Defensive drängen zu lassen.
    Wolf ignorierte geflissentlich ihre Frage. »Das Gebot der Höflichkeit erfordert, dass du es mir zumindest vor der Audienz mit Schottlands König hättest sagen müssen. Ich war völlig ahnungslos!«
    »Ich wusste nicht, dass er mich erkennen würde. Meine Mutter hat es ihm nie gesagt.« Brianna legte die Hände flehend zusammen. »Wolf, in meinem Herzen ist Guy de Beauchamp mein Vater. Nie darf er erfahren, dass ich die Wahrheit weiß. Verstehst du das nicht? Ich konnte nicht riskieren, dass Warwick womöglich herausfand, dass ich meine wahre Herkunft kenne.«
    Unbeugsamer Stolz hob seinen Kopf und blitzte aus seinen grauen Augen. »Du konntest es nicht riskieren?«, konterte er ungläubig. Wieder hielt er ihr ihre eigenen Worte vor: » Wir sind Mann und Frau - wir sind Teil voneinander - wir teilen alles - unsere Gedanken, Taten, unsere Risiken, unser Leben. Offenbar gibt es etwas, das wir nicht teilen. Wir behalten unsere tiefsten, dunklen Geheimnisse für uns.«
    »Ich verriet es nicht, weil es nicht allein mein Geheimnis war«, rief sie trotzig aus.
    Wolf griff nach seinem schweren Lederwams und ging hinaus.
    »Der Teufel soll dich holen, Wolf Mortimer!«
    Die schwarze Eichentür schlug zu, dass es nur so hallte.
    Eigensinnig und selbstgerecht klammerte Brianna sich zwei volle Stunden lang an die Meinung, dass sie diejenige war, der Unrecht angetan worden war. Ich unterschätzte den überragenden Stolz meines Mannes gewaltig! Nach zwei weiteren Stunden aber änderten sich ihre Gedankengänge. Vielleicht war es Wolfs Empfindsamkeit, die ich unterschätzte. Ich hielt ihn für stark und unbesiegbar. Ich hatte keine Ahnung, dass er einen wunden Punkt hat.
    Als er an jenem Abend nicht zurückkehrte, weinte sie sich in den Schlaf.

30
     
    Wolf Mortimer sattelte Drago und ritt aus dem Stalltrakt der Burg. Auf dem gepflasterten Weg vom Burgfelsen bergab, der seiner Steilheit wegen tückisch war, übte er sich in Zurückhaltung. Erst als er nach Norden zur Küste ritt, da die Straße nach Leith die einzige war, die er kannte, trieb er sein Pferd zu schnellerer Gangart an.
    Seine Emotionen überwältigten ihn, und er erkannte, dass er sein Temperament abkühlen lassen musste, damit er klar denken konnte. Als er sich dem Hafen näherte, nahm er seine Umgebung wahr und sah, dass es hier an verkommenen Kaschemmen mit Bordellbetrieb nicht mangelte und die Seeleute und Tagelöhner eine große Auswahl an
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