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Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie

Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie

Titel: Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie
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später standen Mutter und Tochter angetan mit Samt und Pelzcapes, blitzende Juwelen um den Hals, stolz im Burghof, als die berittenen Krieger im leichten Galopp vorübersprengten. Die Warwick-Banner mit dem goldenen Bären auf schwarzem Grund flatterten lustig in der steifen Brise. Die Damen de Beauchamp hoben die Hände und winkten, als der berüchtigte Warwick mit seinem Sohn an der Seite losritt.
    Wie habe ich nur daran zweifeln können, dass du wein wirklicher Vater bist? Möge Gott euch beide behüten und für eure rasche Heimkehr sorgen. Ihr Stolz auf den großen Mut, den sie zeigten, half mit, Briannas Ängste ein wenig zu zerstreuen. Sie hatte wie ihre Mutter ihrem Vater zuvor unter vier Augen Lebewohl gesagt. Dieser offizielle Abschied galt der gesamten Truppe.
    Hinter den Kriegern Warwicks ritt Roger Mortimer, flankiert von seinen Söhnen, und salutierte galant vor den Damen.
    Mit im Wind wehendem Haar, seinen Helm unter den Arm geklemmt, begegnete Wolf Mortimer Briannas Blick und hielt ihn fest. In seinen herausfordernden grauen Augen lag die Verheißung der nächsten Begegnung.
    Brianna umklammerte das kleine silberne Medaillon so fest, dass es sich anfühlte, als würde es ein Loch in ihre Handfläche brennen. Sie schickte ein Stoßgebet zum Himmel. Bitte, behüte seinen Wolf.

3
     
    »König Edward hat Hugh Despencer Lundy Island gegeben!« Wolf Mortimer war eben mit einer großen Truppe, die er rekrutiert hatte, nach Wigmore zurückgekehrt. Die Burg platzte nun aus allen Nähten vor Mortimer-Kriegern aus Ludlow und Chirk. Henry de Bohun, Earl of Hereford, war mit seiner eigenen Streitmacht da und mit Leuten, die Adam Orleton, der mächtige Bischof von Hereford, rekrutiert hatte. Die übrigen Grenzmark-Barone hatten eine zusätzliche Armee aufgeboten, deren Befehlshaber sich in der Großen Halle von Wigmore zusammenfanden.
    »Christus! Mit Lundy Island gewinnt Despencer die Kontrolle über den Kanal von Bristol.« Roger Mortimer war au ßer sich.
    »Das ist noch nicht alles.« Wolf übergab seinem Vater ein Schreiben.
    Mortimer überflog das Pergament. »Der König zieht Truppen zusammen und befiehlt, alle königlichen Burgen in Wales für den Krieg zu rüsten.«
    Warwick warnte: »Das tut der König auf Geheiß der Despencers. Damit stehen die Grenzmarken in offener Rebellion gegen die Krone statt gegen die Despencers allein. Das könnte einige Barone davon abhalten, deine Sache zu unterstützen, wiewohl sie den Einfluss der Despencers ablehnen.«
    »Schickte Lynx de Warenne wie versprochen Truppen?«, fragte Wolf.
    »Das tat er«, erwiderte Mortimer. »Ich habe deinem Bruder Edmund den Befehl über diese Truppen übertragen, und du wirst seine walisischen Bogenschützen zusätzlich zu deinen eigenen befehligen.«
    Der Earl of Hereford ließ seine Faust auf den Tisch niedersausen. »Diese gierigen Despencers haben das von langer Hand geplant. Jetzt ist mir klar, warum der ältere Despencer Königin Isabeiles Burg Marlborough an sich brachte.« De Bohun war nach dem Tod seines Vaters zu seiner Grafschaft Hereford sowie zu seinem Amt als Constable von England gekommen. Wiewohl Witwer von Elizabeth, der Schwester des Königs, war er in erster Linie Grenzbaron. »Mein Leben lang kämpfte ich darum, die Ländereien und Burgen der de Bohuns vor den Walisern zu schützen. Verdammt will ich sein, wenn ich zulasse, dass auch nur eine Handbreit davon an die Despencers fällt!«
    »Das Heer, das sie aufgestellt haben, wird gegen Bristol vorrücken. Ich schlage vor, dass wir unsere Streitmacht von Wigmore nach Goodrich, der Burg Herefords, verlegen, sodann dort bleiben und den Gegner den ersten Schritt tun lassen. Wenn sie eine einzige Burg einnehmen, stoßen wir mit Feuer und Schwert auf sie nieder«, erklärte Roger Mortimer.
    Ein ohrenbetäubender, von Kampflust kündender Schrei entrang sich den Kehlen aller Versammelten.
    Die starke Streitmacht des Königs marschierte nach Westen und nahm die Burg der Königin zu Devizes ein, die ein Dutzend Meilen von Marlborough Castle entfernt lag. Zu Ostern erreichte die Armee des Königs Bristol, und Edward und Hugh Despencer ließen sich in Gloucester nieder. Von dort erging die Warnung des Königs, dass die Grenzmark-Barone die Besitztümer der Despencers nicht angreifen dürften. Am letzten Märztag berief der König sie nach Gloucester.
    Als die Barone diese Aufforderung ignorierten, befahl Edward ihnen, sich in der zweiten Aprilwoche in Gloucester
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