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Meade Glenn

Meade Glenn

Titel: Meade Glenn
Autoren: Die Achse des Bosen
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mehr von dem Nervengas aus.«
    »Gott sei Dank.« Booth presste die Hände aufeinander, als spräche er ein stilles Gebet. »Was ist mit der Frau, Karla Sharif?«
    »Sie wurde im George Washington Hospital operiert.«
    »Wird sie durchkommen?«
    »Das wissen die Ärzte noch nicht, Sir. Sie ist in einem schlechten Zustand.«
    »Was haben wir bisher von ihr erfahren?«
    »Sie war kooperativ, als wir sie vor der Operation verhörten, und hat uns mit den fehlenden Informationen versorgt.« Stevens gab die Details an den Präsidenten weiter. »Der Name der Operation war: Die Katastrophe. Oder auf Arabisch: Alwaqia.«
    »Glauben Sie, es stimmt, was sie gesagt hat? Wurde sie wirklich gezwungen? Hat al-Qaida tatsächlich gedroht, ihren Sohn zu töten, wenn sie nicht spurt?«
    »Sieht ganz so aus, als hätten sie von Anfang an Zweifel geplagt, aber sie hatte keine andere Wahl. Da sie versucht hat, Rashids Wahnsinnstat zu verhindern, bittet Kursk, sein Gesuch zu berücksichtigen, Sir.«
    Der Präsident dachte nach. »Selbst wenn ihre Aussage stimmt, hatte sie die Wahl. Fürwahr eine schwierige Entscheidung, doch sie hat sich entschieden.«
    »Was geschieht mit ihr, Sir, wenn sie durchkommt?«
    Der Präsident schwieg einen Moment, ehe er antwortete. »Ihr Name darf auf gar keinen Fall in den Berichten auftauchen. Sie wird nicht erwähnt, verstanden? Wir werden später über ihr Schicksal entscheiden, wenn ich darüber nachgedacht habe.
    Dick Faulks hat vorgeschlagen, die Leichname von Gorev und Rashid zu verbrennen. Keine Steine, nichts. Ich glaube, das ist klug.«
    »Wie Sie meinen, Sir.«
    »Was ist mit der Journalistin?«
    »Sie wurde vor einer halben Stunde aus dem Gewahrsam entlassen.«
    »Hat man ihr die Wahrheit gesagt?«
    »Ja, Sir.«
    »Wie fühlt sie sich?«
    »Schwer zu sagen. Sie ist auf jeden Fall erleichtert, dass sie die Wahrheit kennt und alles vorbei ist. Wir werden später erfahren, ob sie Anklage erhebt. Vielleicht macht sie uns Ärger, aber um das Problem kümmern wir uns zu einem späteren Zeitpunkt. Wie auch um Rapp.«
    Booth machte ein ernstes Gesicht. »Wie geht es ihrem Sohn?«
    »Er ist auf dem Weg der Besserung.«
    Der Präsident nickte. »Ich habe den Sicherheitsrat einberufen, um über die aktue lle Lage zu sprechen.« Er stand auf und drehte sich zu dem Wappen hinter seinem Schreibtisch um. Der Adler starrte ihn an. Der Präsident dachte einen Augenblick nach.
    »Wissen Sie was? Ich hätte nicht geglaubt, dass wir es schaffen.
    Ich befürchtete, Abu Hasim würde siegen und diese Stadt vernichten. Und jetzt erleben wir unseren Tag der Auferstehung.«
    Der Präsident drehte sich wieder zu Stevens um. »Das ist im Augenblick alles«, sagte er mit tränennassen Augen.
    »Was ist mit Abu Hasim, Mr. President? Wir können diesen Terrorakt nicht ungestraft lassen, oder? Wird er dafür bezahlen?«
    »Ja, das wird er.«
    Nikki parkte den Wagen, und Collins ging allein durch das Friedhofstor. Der Friedhof war menschenleer. Collins schritt an den Gräbern mit den Granit- und Bronzesteinen vorbei zu der kleinen Anhöhe, die im Schatten einiger Kiefern lag. Dort hatte er seine Frau und seinen Sohn zur letzten Ruhe gebettet. Er legte die Blumen aufs Grab, sprach seine Gebete und die Worte, die er immer an sie richtete. Er sagte, dass er sie vermisse, sich nach ihnen sehne und ihr Tod großen Schmerz und unendlichen Kummer über ihn gebracht habe.
    Nichts könnte sie je ersetzen. Nichts. Sein Blick wanderte über den glatten Stein und die goldenen Buchstaben, die seine Trauer bezeugten. Ich werde euch vermissen, bis wir wieder zusammen sind.
    Er würde ihr Grab immer besuchen und ihren Tod beweinen.
    Es gab keine Heilung für seinen Schmerz, und er suchte sie auch nicht. Er wollte das heilige Andenken an seine Frau und seinen Sohn niemals vergessen. Auch in Zukunft würden seine Träume ihn plagen, aber es würde fortan weniger häufig geschehen. Er wollte in die Zukunft sehen und mit Nikki und Daniel ein neues Leben beginnen. Niemals würde er die Vergangenheit vergessen. Das wollte und konnte er nicht. Er würde sich hingegen bemühen, wieder ein normales Leben zu führen und an Körper und Seele zu gesunden. Die Erinnerung an die beiden Menschen, die er geliebt und verloren hatte, würde er immer in Ehren halten.
    Einen kurzen Augenblick blitzte vor seinen Augen ein Bild auf. Es war das unscharfe Bild eines kaltblütigen Mörders, der Sean das Leben genommen hatte. Allmählich verblasste das Bild, und zugleich
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