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McCaffrey, Anne & Scarborough, Elizabeth - Petaybee 02

McCaffrey, Anne & Scarborough, Elizabeth - Petaybee 02

Titel: McCaffrey, Anne & Scarborough, Elizabeth - Petaybee 02
Autoren: Das Herz des Eisplaneten
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Faust auf den Tisch. »Das tut doch alles nichts zur Sache, Matthew.
    Vor allem nicht, wenn Marmion sagt, daß wir hier Heilpflanzen ernten und zumindest einige Erze abbauen können… welche genau, Marmion?«
    »Das müßte noch entschieden werden«, erwiderte Marmion. »Aber Bohrungen, übermäßiger Gebrauch von Sprengstoff…«

    »Generalsekretär Ball!« Matthew brüllte es förmlich heraus. »Sie glauben doch nicht etwa an die von der Vorsitzenden Algemeine vorgebrachte abstruse Behauptung, daß dieser Planet über ein eigenes Bewußtsein verfügt?«
    »Nein. Aber ich glaube, daß es richtig ist, die Verluste zu minimieren und das meiste aus einem Planeten herauszuholen, der sehr viel mehr Umstände bereitet, als er wert ist«, versetzte Farringer.
    »Es ist eine Kugel aus Gestein, ein toter Gegenstand…« Matthew hämmerte mit der Faust auf den Tisch und sprang vor Protest auf.
    Plötzlich wurde er mit dem Gesicht nach unten auf den Tisch geschleudert. Blut spritzte ihm aus der Nase. Alle anderen im Raum hielten sich krampfhaft an ihren Stühlen fest oder wurden von dem seismischen Beben durch das Zimmer gestoßen. Die knirschenden Geräusche wurden so laut, daß die Leute sich die Ohren zuhielten, während das Gebäude wackelte und aus den Rissen im Fußboden, in den Wänden und an den Decken immer mehr Nebel einströmte.
    »Unter den Tisch!« rief Whittaker Fiske und zerrte Marmion mit sich, dicht gefolgt von anderen Komiteemitgliedern, um sich gemeinsam unter dem stabilsten Möbel im Raum zusammenzukauern.
    Bevor Matthew sich ihnen anschließen konnte, tat es Marmions überqualifizierter Sekretär, so daß nun wirklich kein Platz mehr für einen weiteren Körper blieb. Das glaubte er jedenfalls, bis er feststellte, daß die gegenüberliegende Ecke noch frei war, und so machte er einen Satz darauf zu – nur um von Braddock Makem, dem dreckigen Feigling, beiseite gestoßen zu werden.
    »Kommen Sie da sofort wieder raus, Braddock!« befahl Matthew.
    Jedenfalls versuchte er, gebieterisch zu klingen. Mit Entsetzen mußte er feststellen, daß seine normalerweise beherrschte Stimme nur noch zu einem panischen Quieken fähig zu sein schien. »Wo bleibt Ihr Sinn für Prioritäten? Ich bin hier der Kommissar.«
    Die im Zimmer aufgestellten Wachen und andere – er war sich nicht sicher, wer – versuchten offenbar die Tür einzuschlagen oder ein Fenster, so daß der Nebel noch ungehinderter durch das Durcheinander des Kommissionsraums treiben konnte. Ein lautes Krachen kündete davon, daß der Hauptbildschirm offenbar dem Erdbeben zum Opfer gefallen war.
    Matthew hörte jemanden um Hilfe rufen und stellte zu seiner Bestürzung fest, daß es seine eigene Stimme war. Egal. Das hier war ein Notfall, und seine Kollegen hatten ihn im Stich gelassen. Keine Zeit für Artigkeiten. »Hilfe!« schrie er erneut.
    »Versuchen Sie, sich bei dem Planeten zu entschuldigen, Matthew!« übertönte Marmions Geschrei das Krachen, Splittern, Knallen und die Geräusche von berstendem Holz, Plastik und Putz.
    Ha! Die konnte ihn leicht verhöhnen, von ihrem sicheren Platz unter dem Tisch aus!
    »Sagen Sie ihm, daß Sie glauben, Matthew!« dröhnte auch Whittaker. Es war das letzte, was Matthew hörte, bevor das ganze Gebäude sich aufbäumte; er spürte Feuchtigkeit im Schritt seiner Hose. Sie sickerte ihm das Bein hinunter, und als das Getöse des Tumults von einem Brüllen übertönt wurde, das seiner eigenen Kehle entstammte, und der Schnee auf dem Bildschirm seine Sehfähigkeit zu beeinträchtigen schien, folgte er der Bahn seines eigenen Harns und sackte zu Boden.
    Whittaker Fiske wäre beinahe erstickt, weil er versucht hatte, Luzon etwas zuzubrüllen und gleichzeitig zu lachen. Abrupt senkte sich der Boden auf der anderen Seite des Komiteezimmers. Der Tisch und alle, die er schützte, rutschten das Gefälle herab, ob sie wollten oder nicht.
    Whittaker, der einen Arm um das nächststehende Tischbein gehakt hatte, konnte gerade noch Marmion packen, die ihrerseits Sally an der Schulter hielt. Bai, Chas und Nexim glitten hilflos in die Tiefe. Luzon verlor den Halt, rollte seitlich gegen die stabilen Tischbeine und blieb dort liegen. Ein Gewirr uniformierter Gliedmaßen drückte ihn noch fester gegen die Tischbeine, und er begann lauthals, Warnungen und wilde Drohungen gegen jene auszustoßen, die ihn gegen das Möbel preßten, ohne es zu wollen.
    Die knirschenden Geräusche wurden immer lauter, übertönten alles andere, und dann
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