Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
McCaffrey, Anne & Scarborough, Elizabeth - Petaybee 02

McCaffrey, Anne & Scarborough, Elizabeth - Petaybee 02

Titel: McCaffrey, Anne & Scarborough, Elizabeth - Petaybee 02
Autoren: Das Herz des Eisplaneten
Vom Netzwerk:
zuwandte, der zwar immer noch ein unscharfes Bild zeigte, dafür aber nicht mehr so laut war. »Ist es jetzt besser, Farrie?«
    »Ja, ich glaube schon. Fahren Sie fort.«
    »Haben Sie vielleicht auch etwas für unbefleckte Empfängnis?«
    fragte Bai heimtückisch.
    »Von wem ist Majorin Yanaba Maddock schwanger, Marmion?!«
    Sie zuckte die Schultern. »Lassen wir uns nicht von der Aufgabe dieser Kommission ablenken, meine Herren. Majorin Maddocks Privatleben steht bei dieser Anhörung nicht zur Debatte und sollte es auch bei keiner anderen tun, solange sie ihre Befehle befolgt hat.«
    »Aha!« Matthew sprang wieder auf. »Genau das ist es ja! Sie hat ihre Befehle nicht befolgt!«
    »Aber natürlich hat sie das«, erwiderte Marmion entschieden.
    »Genau wie ihr von Oberst Giancarlo aufgetragen wurde, hat sie sich in die Gesellschaft von Kilcoole integriert und sich darangemacht, soviel über Petaybee in Erfahrung zu bringen, wie sie konnte. Und sie hat sehr viel in Erfahrung gebracht, obwohl es möglicherweise nicht das war, was ihre Vorgesetzten sich erhofft hatten.«
    »Wo ist sie denn zur Zeit?« fragte Farringer Ball und ließ dem Blick durch den Raum schweifen. »Das war doch die Uniformierte aus unserer ersten Konferenz, nicht wahr?«
    »Ich glaube, sie wurde auf Befehl des Vizevorsitzenden Luzon in Gewahrsam genommen«, antwortete Marmion und wandte sich Matthew mit einem plötzlich unversöhnlich gewordenen Ausdruck in ihrem gefaßten, schönen Gesicht zu. »Eine weitere Verletzung der Bürgerrechte von Intergal-Offizieren! Und das bitte ich zu Protokoll zu nehmen, Farringer«, fügte sie streng hinzu. »Nicht einmal ein Kommissionsmitglied der Intergal ist befugt, Offizieren ihre Bürgerrechte abzusprechen.«
    »Natürlich habe ich sie in Gewahrsam nehmen lassen!« Matthew schrie es fast heraus. »Nämlich als uneinsichtige Abtrünnige und Verbündete der Kilcoole-Gruppe. Und selbstverständlich habe ich auch alle Renegaten einer medizinischen Untersuchung unterziehen lassen…«
    »Weshalb?« Whittaker peitschte das Wort förmlich hervor.
    »Welches Recht hatten Sie, auch nur einem einzigen Bürger dieses Planeten irgendwelche Einschränkungen aufzuerlegen? Ich habe es Ihnen schon einmal gesagt, und ich werde es weiterhin sagen: Die sabotieren die Intergal nicht. Statt dessen sabotiert sich die Intergal auf Petaybee selbst.«
    »Ach, nun hören Sie doch auf!« sagte Matthew, und seine Stimme troff vor Verachtung und einer Empörung, die ihn zu seinem eigenen Erstaunen zittern ließ. Aber war es tatsächlich Empörung, die ihn zittern ließ? Denn auch alle anderen bebten und zitterten, ebenso der Tisch.
    Fiske jedoch sprach weiter, ohne Matthew zu beachten. »Die Intergal leugnet die beweisbare Tatsache, daß der pharmakologische Reichtum langfristiger Natur ist und eine hochprofitable Bewirtschaftung Petaybees ermöglicht. Was haben Ihre nutzlosen medizinischen Untersuchungen denn bewiesen, Luzon?« Es war typisch für Fiske, daß er die Frage kaum gestellt hatte, als er sie auch schon selbst beantwortete. »Ganz und gar nichts! Nur, daß es die gesündesten Menschen sind, die Ihr lahmer Stab aus Medizinern seit Jahren gesehen hat. Schön, diese Menschen weisen ein paar zusätzliche Eigenschaften auf, die ihnen bei der Anpassung an das Klima Petaybees behilflich sind. Na und? Daran ist doch nichts Geheimnisvolles.«
    »Der Vizevorsitzende Luzon war so sehr beschäftigt, daß er den Wald vor lauter Bäumen nicht gesehen hat, Farrie«, warf Marmion mit einer Andeutung von Mitgefühl für den irregeleiteten Luzon ein. »Ich bin sicher, daß wir irgendein Arrangement finden können, auch einige Erze abzubauen, sofern die Integrität Petaybees dadurch nicht verletzt wird. Offener Tagebau ist ebenso verunstaltend, wie Tiefbohrungen es…«
    »Wollen Sie etwa behaupten, daß der verdammte Planet Bergbauaktivitäten fühlt ?« unterbrach Farringer Ball und starrte Marmion mit schmalen Augen an.
    »Genau so, wie Sie einen Knochenbohrer fühlen würden, der eine Markprobe entnimmt! Ein archaisches Beispiel, gewiß, aber schließlich grenzen auch die meisten Abbaumethoden ans Archaische, ja, ans Destruktive«, bemerkte Marmion. »Ganz gewiß ist es jedenfalls so, als würde man Haut von Gliedmaßen abschälen oder Verbrennungen ersten Grades erleiden. Wie schmerzhaft das wäre, können selbst Sie sich vorstellen.«
    »Marmion de Revers Algemeine«, erwiderte Farringer Ball bombastischer denn je, »vertreten Sie allen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher