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McCaffrey, Anne & Scarborough, Elizabeth - Petaybee 02

McCaffrey, Anne & Scarborough, Elizabeth - Petaybee 02

Titel: McCaffrey, Anne & Scarborough, Elizabeth - Petaybee 02
Autoren: Das Herz des Eisplaneten
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müsse. Zwar irrte er sich, doch da er auf dem Planeten geboren und aufgewachsen war, konnte Yana kaum von ihm erwarten, daß er es verstehen würde.
    Die Bewohner Petaybees pflegten nur zusammenzukommen, um sich und einander zu unterhalten oder um ein Problem zu besprechen und einen Konsens für seine Lösung herzustellen. Bei den Firmenkonferenzen hingegen handelte es sich meist um reine Machtspiele, bei denen die anstehenden Probleme weniger wichtig waren als die Frage, wer schließlich seine Auffassung durchsetzte.
    Andererseits hatte Yana noch nie an einer Konferenz teilgenommen, bei der es um das Überleben eines intelligenten, empfindungsfähigen Planeten und seiner Bewohner ging.
    Sie tat zwei weitere tiefe Atemzüge, dann folgte sie Sean ins Gebäude und begab sich mit ihm zum Konferenzzimmer. Als die Petaybeeaner zusammen mit Yana eintraten, stand Dr. Whittaker Fiske auf, was die anderen wartenden Honoratioren dazu zwang, es ihm gleichzutun. Man hatte hier die von den Erdbeben verursachten Risse wieder versiegelt. Die Bildschirme an den Wänden hingen zwar noch immer etwas schräg in ihren Halterungen, waren aber funktionstüchig. Es waren nicht genügend Sitzplätze für alle geladenen Petaybeeaner vorhanden, doch die wichtigsten Mitspieler konnten um den wunderschönen Tisch Platz nehmen, eine Handarbeit aus einheimischen Hölzern.
    Als offizieller Vorsitzender saß Whittaker Fiske zusammen mit seinem Sohn, Hauptmann Torkel Fiske, in der Mitte. Yana, Sean Shongili, Clodagh und die petaybeeanischen Überlebenden der letzten glücklosen Erkundungsmission saßen links von den Fiskes; Francisco und Diego Metaxos sowie Steve Margolies saßen zu ihrer Rechten, zusammen mit verschiedenen anderen Würdenträgern der Firma.
    Letztere machten einen sehr viel verwirrteren Eindruck als die Gruppe der Petaybeeaner, die allesamt optimistische Entschlossenheit ausstrahlten.
    Eine knappe halbe Stunde später – die Funkverbindung zur Zentrale der Intergal auf der Erde war hergestellt worden – war der Optimismus in manchen Mienen der Abscheu und Bestürzung über die Unvernunft gewisser Firmenvertreter gewichen.
    »Und Sie besitzen wirklich die unglaubliche Frechheit«, erklärte soeben der Platzhirsch des Hauptbildschirms, Farringer Ball, seines Zeichens Generalsekretär des Aufsichtsrats der Intergal, »mir mitzuteilen, daß der Planet uns diese Forderungen vorträgt?« Sein rundliches, fleischiges Gesicht hatte eine rötliche Orangefärbung angenommen.
    Yana dachte darüber nach, daß diese Farbe wohl von einer fehlerhaften Verbindung oder von gestörten Bauteilen des Bildschirms selbst herrühren müßte. Kein Menschenfleisch konnte eine solche Tönung annehmen.
    »Ja, Ferrie, genau das will ich damit sagen«, erwiderte Whittaker Fiske und lächelte dabei sanft, wie ein gütiger Vater mit einem ungezogenen Kind. »Und ich besitze Beweise genug dafür, daß ich tatsächlich noch alle Tassen im Schrank habe, daß meine Schaltungen noch nicht zerschmolzen sind, oder was immer Sie sich sonst ausdenken mögen, um einen solchen…« Whittaker Fiske hielt kurz inne und grinste, bevor er hinzufügte: »… vermeintlichen Wahn zu erklären. Denn ein Wahn ist es ganz bestimmt nicht!« Das sagte er ohne das leiseste Lächeln und mit äußerst ernster Miene. »Wir mögen zwar bisher noch nie vor einem solchen Phänomen gestanden haben, Ferrie, aber jetzt ist es nun mal so! Das braucht man mir nicht öfter aufs Brot zu schmieren, als es ohnehin schon geschehen ist. Deshalb sollten wir uns lieber daranmachen…«
    »Wir werden uns an überhaupt nichts machen, Fiske«, explodierte Farringer Ball, und ein dicker Finger hob sich vom unteren Teil des Schirms, gefolgt von einer vor Wut zitternden Hand. »Ich werde sofort eine Entsatzkompanie losschicken, dazu einen Trupp Mediziner, um jeden einzelnen…«
    »Dann sorgen Sie aber auch dafür, daß keiner der Soldaten oder Ärzte zufällig vom Planeten Petaybee stammt«, unterbrach Torkel ihn.
    »Ha? Wie war das, Hauptmann?« Der Generalsekretär richtete seine finstere Miene ein Stück in Richtung Torkel.
    »Das dürfte ziemlich schwierig sein, Generalsekretär Ball, da die allermeisten Ihrer besten Männer und Frauen von diesem Planeten stammen.«
    »Ich höre wohl schlecht!« Farringer wandte sich von der Kamera ab, um sich an seinem Ende des Verbindungskanals an andere, von hier aus unsichtbare Zeugen der Konferenz zu wenden. »Da haben wir einen Planeten, der Befehle erteilt und
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