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McCaffrey, Anne & Scarborough, Elizabeth - Petaybee 02

McCaffrey, Anne & Scarborough, Elizabeth - Petaybee 02

Titel: McCaffrey, Anne & Scarborough, Elizabeth - Petaybee 02
Autoren: Das Herz des Eisplaneten
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Vereinigung mit ihm anzunehmen. Niemand aus der Herde war jemals Ziegendungs Vater begegnet, der in Unwissenheit und im Irrtum und in der Sklaverei des Großen Ungeheuers gestorben war.
    Ziegendung lief und lief, rannte wasserspritzend durch den Schneematsch, heiß vor Anstrengung, solange das Licht noch am Himmel leuchtete. Dann rannte sie, um nicht zu erfrieren, während die Nacht den Planeten verschlang. Die Monde gingen auf, und in ihrem Licht taumelte sie weiter. Sie rannte und rannte, immer weiter hinunter, als hielte sie auf ein zweites Tal zu. Als sie sich umblickte, sah sie im Mondlicht die Gipfel der Berge in ihrem Rücken und über sich: den Rücken des Ungeheuers, seine Schnauze, seine Zähne.
    Sie schleppte sich weiter. Hier unten wich der Schneematsch gelegentlich dem Schlamm, und ein Streifen von einem Strom, der den Berg hinunterfloß, dampfte genauso wie das Wasser am Talboden. Als Ziegendung sich ihm näherte, strahlte der Strom Wärme ab, und als sie ihn berührte, war er so heiß, als wäre er in einer Pfanne erhitzt worden und hätte sich nur leicht abgekühlt.
    Ziegendung stieg hinein. Der Strom war tiefer, als es an Anschein hatte, und besaß eine beträchtliche Unterströmung. Er stieß und trieb sie weiter, umgab sie dabei mit seiner Wärme, bis er schließlich in einer Art Tunnel verschwand und sie mit sich hineinriß.
    Sie war müde, träge von dem Wasser, und wurde gegen den Berghang gespült. Kurz bevor sie mit dem Kopf gegen einen Felsen stieß und alles schwarz wurde, dachte sie daran, daß der Hirte lehrte, daß dies jene Art von Ort war, an dem man sich besser nie erwischen lassen sollte.

2. KAPITEL
    »Nun?« fragte Bunny Rourke atemlos, als die Ältesten und die mit den Petaybeeanern befreundeten Firmenangehörigen schließlich im Gänsemarsch aus dem Gebäude kamen. Bunny überreichte jedem der Reiter die Zügel der Lockenfelle. »Wie ist es gelaufen?«
    Clodagh zuckte die Schultern. »Wie üblich. Sie haben so getan, als wären wir gar nicht da, und wenn doch, als ob wir nichts Vernünftiges beizutragen hätten. Sie schicken noch weitere Ermittler her.«
    Yana seufzte. Sie hatte zwar gewußt, daß es nicht leicht werden würde, doch im Augenblick machte ihr etwas anderes Sorgen.
    Während sie durch den Wald nach Kilcoole zurückritten, sagte sie:
    »Ich verstehe das nicht. Torkel war doch bei uns. Er hat den Planeten auch gespürt. Er weiß davon. Wenn er sich völlig verweigert hätte, müßte er doch in einem Zustand sein, wie Frank Metaxos es war.«
    »Verleugnung«, warf Diego ein. Er sprach aus eigener Beratererfahrung. »Er weiß es zwar sehr wohl, kann es sich aber nicht eingestehen. Er ist doch kein völliger Schurke. Sie beiden waren doch mal befreundet, nicht wahr, Yana?«
    »Zumindest haben wir freundschaftlichen Umgang gepflegt«, erklärte Yana. »Das habe ich jedenfalls geglaubt. Aber er ist so unvernünftig gewesen…«
    »Vielleicht trifft der Begriff irrational die Sache besser«, meinte Sean. »Er mag vielleicht nicht genauso reagiert haben wie Frank, aber ich habe doch den Eindruck, daß Fiske nicht mehr auf beiden Kufen gleitet, sofern er das überhaupt jemals getan hat. Vielleicht hat seine unfreiwillige Kontaktaufnahme mit dem Planeten doch größere Schäden bei ihm hinterlassen, als man auf den ersten Blick erkennen kann.«
    »Wenigstens kommt diese Dame her, um hier Ermittlungen anzustellen«, warf Moira Rourke mit einiger Erleichterung ein.

    »Ja, aber dieser Glatzkopf gefällt mir überhaupt nicht« konterte Clodagh.
    »Mir auch nicht«, stimmte Yana ihr zu. »Auch auf das Risiko, mich so anzuhören wie die Verschwörerin, für die Torkel mich ohnehin schon hält, würde ich euch empfehlen, daß ihr jeglichen Kontakt mit Luzon meidet und eure Erklärungen ausschließlich Madame Marmion vorbehaltet. Luzon ist bekannt dafür, daß er alles… verdreht, was man ihm erzählt.«
    Als sie sich dem Dorf näherten, wurden sie von einem Rudel Katzen begrüßt, alle in grellem Rostorange gestreift, und alle miauend und schnurrend und gefährlich um die schneeschuhgroßen Hufe der zottigen Lockenfelle streichend.
    »Was für ein Begrüßungskomitee!« sagte Yana, als Marduk –
    jedenfalls hoffte sie, daß er es war – hinter ihr aufsprang und kurz seinen Kopf an ihren Rücken rieb, bevor er wieder hinunterhopste.
    »Hast du sie gerufen, Clodagh?«
    Clodagh schüttelte den Kopf. »Nein, aber bevor wir loszogen, habe ich mir Sorgen darüber gemacht, wie sehr den
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