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MAYA LINDON: Und die Macht der Magie (German Edition)

MAYA LINDON: Und die Macht der Magie (German Edition)

Titel: MAYA LINDON: Und die Macht der Magie (German Edition)
Autoren: Christina Atzeni
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Jacke fest.
    Aus dem Augenwinkel sah ich, wie jemanden ohne Cape auf uns zugelaufen kam.
    „ Dissolvo!“, rief er.
    Meine steifen Glieder lösten sich und ich konnte mich wieder bewegen. Ich atmete sofort erleichtert auf. Es war Marc, der direkt auf Mom zu rannte. Sie stand mit gesenktem Kopf und hängenden Armen vor Dalas Körper. Ich schaute auf Chris, der auf dem Boden lag. Nina begann hysterisch zu schreien und schob mich aus der Ecke. Sie lief zu Chris und viel vor ihm auf die Knie. Ich blickte zu Marc, der mich mit großen, traurigen Augen ansah. Er sagte kein einziges Wort und verschwand im gleißenden Licht, Nebel und Feuer. Ich kniete mich ebenfalls neben Chris und sah Nina an. Sie war völlig verheult und sah mitgenommen aus. Sie setzte sich an Chris Kopf und platzierte ihn sachte in ihrem Schoss.
    Ich beugte mich vor, legte mein Ohr auf seine Brust.
    „ Nina, ich kann nichts hören“, stellte ich entsetzt fest. Ich fühlte nach seinem Puls, aber da war nichts. Mein Hals schnürte sich zu. Nina beugte sich über seinen Kopf, verharrte ein Moment und schaute mich dann wieder an. Tränen flossen ihr über das Gesicht. Es war, als würde mir jemand das Herz zusammenquetschen. Durch meine Adern strömte kochend heißes Blut und ich hatte das Gefühl, gleich ohnmächtig zu werden. Die Geräusche um mich herum versiegten und ich nahm rein gar nichts mehr wahr. Ich streichelte Chris über die Wange und bückte mich ganz nah an sein Ohr.
    „ Es tut mir leid, Chris. Es tut mir so schrecklich leid. Das wollte ich nicht!“
    Ich hatte meine Emotionen nicht mehr unter Kontrolle und begann zu schluchzen. Ein Taubheitsgefühl machte sich über meinen gesamten Körper breit. Wie konnte es so weit kommen? Nina ergriff meine Hand und ich spürte, wie sie am ganzen Körper zitterte. Trauer, Schuld, Selbstmitleid, Wut und Hass – die Gefühle überwältigten mich. Ich sah zu Mom, die mich bedrückt anblickte. Auch sie hatte Tränen in den Augen. Wenn Chris tatsächlich tot war, dann hatte Mom gerade dafür gesorgt, dass Dala das gleiche Schicksal ereilte. Sofort kam mir das Gespräch mit Mom vom Vorabend in den Sinn und ich konnte alles, was sie versucht hatte, mir zu erklären, plötzlich glasklar verstehen. Ich warf meinen Kopf in den Nacken und schrie meine Wut, meinen Hass, meine Trauer hinaus.
    Ich spürte, wie mich jemand von hinten in den Arm nahm und meinen Kopf sanft an seine Brust druckte. Hysterisch schluchzend öffnete ich die Lider und blickte in Moms Gesicht. Sie weinte. Ihre Tränen kullerten ihr über die Wangen. Ihre Augen waren wieder völlig normal. Ich schaute mich um. Alle Zirkelmitglieder hatten sich um uns herum aufgestellt. An Chris‘ Füßen hockte Marc in sich zusammengekauert. Sein Gesicht konnte ich nicht sehen. Seitlich neben mir kniete Nina und starrte mit großen Augen ins Leere. Sie stand unter Schock. Ich sah, wie Jim zu ihr ging und sich ihrer annahm.
    „ Warum steht ihr alle hier nur rum?“, meine Stimme bebte.
    Mom saß in der Hocke hinter mir und hielt mich immer noch fest in ihren Armen.
    „ Pst, Kleines, der Schmerz vergeht“, sagte sie leise.
    Ihre Umarmung und ihre Worte konnten mich nicht beruhigen.
    „ Hexen, Hexer, Magie und jeglicher Hokuspokus, wollt ihr mir tatsächlich erzählen, ihr könnt hier nichts machen?“, schrie ich sie alle an, auch wenn meine Stimme immer wieder wegbrach. Ich wollte das alles hier nicht wahrhaben. So durfte das nicht enden.
    „ Was nützt euch eure ganze Magie, wenn ihr in wirklich wichtigen Situationen nichts unternehmen könnt?“
    Ich schaute jeden Einzelnen an. Keiner von ihnen sagte etwas. Manche neigten ihr Gesicht, andere wichen meinem Blick aus. Marc hob seinen Kopf und sah mir direkt in die Augen. Er war innerlich genauso zerrissen wie ich, das konnte ich in seinem Gesicht erkennen, aber dennoch wesentlich gefasster. Er schüttelte kaum merklich den Kopf und senkte ihn in der nächsten Sekunde wieder. Ich spürte, wie die Hilfslosigkeit mich von innen auffraß und nur Leere hinterließ. Meine Wut ebbte langsam ab und ich fühlte nur noch Trauer und Schmerz. Mein Körper entkrampfte sich und ich sackte in mir zusammen. Mom stand auf und reichte mir ihre Hand. Ich nahm sie und zog mich an ihr hoch. Ich schaute auf Chris‘ Körper, der leblos auf dem kalten Steinboden lag. Plötzlich vernahm ich ein Raunen. Die Menge ging zur Seite und bildete einen Durchgang. Auch Marc drehte sich um. Mom stellte sich schützend vor mich, so dass
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