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Max Erzählbände - 02 - Max und der voll fies gemeine Klau

Max Erzählbände - 02 - Max und der voll fies gemeine Klau

Titel: Max Erzählbände - 02 - Max und der voll fies gemeine Klau
Autoren: Christian Tielmann
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beim Suchen. Der Rest der Klasse war längst in der Turnhalle, während die beiden unter den Bänken der Umkleidekabine nachsahen. Sie durchwühlten Nicos Schultasche und seinen Turnbeutel, aber sie fanden die Socke nicht. Schließlich schaltete Max seine Minitaschenlampe ein und hob die Sachen hoch, die neben Nicos Platz lagen. Das war die Jeans von Lukas.
    „Was ist das denn?“
    „Die Socke?“, fragte Nico.
    Aber Max schüttelte den Kopf. Er traute seinen Augen kaum. Unter der Jeans lag der Beutel für die Sportsachen von Lukas. Und in diesem Turnbeutel hatte Max im Schein seiner Taschenlampe etwas Rotes entdeckt. Es war eine kleine rote Metallkiste. Eine Metallkiste, die ihm ziemlich bekannt vorkam.
    „Die Kassette!“, sagte nun auch Nico. „Das gibt's doch gar nicht! Also hat Lukas die Kasse geklaut?“
    Max murmelte: „Sieht ganz so aus!“
    Nico zog die Kassette aus dem Beutel.
    „Warte! Nicht anfassen!“, sagte Max. „Da können Fingerabdrücke drauf sein.“
    Aber es war schon zu spät. Nico hatte die Kassette hervorgeholt. Das Schloss war aufgebrochen. Max öffnete den zerbeulten Deckel – die Kassette war leer.
     

     
    „Max, Nico, wo zum Kuckuck bleibt ihr?“
    Plötzlich stand Herr Kramer hinter ihnen. Der Sportlehrer war eigentlich ganz nett. Nur dass Max und Nico regelmäßig zehn Minuten später als alle anderen mit dem Umziehen fertig wurden, passte ihm nicht. Das hatte er sogar schon beim Elternsprechtag den Eltern der beiden gesagt. Aber Max und Nico konnten sich einfach nicht schnell umziehen. Und an diesem Mittwochmorgen hatten sie sowieso Wichtigeres zu tun, als weiter nach der fehlenden Socke zu suchen.
    Sogar der ungeduldige Herr Kramer schwieg plötzlich, als er die Geldkassette sah.
    „Ist das etwa die Kassette, die Frau Geisburg sucht? Wo habt ihr die gefunden?“, fragte er dann.
    Nico deutete auf den Turnbeutel von Lukas.
    „Lukas?“ Herr Kramer seufzte. Dann beugte er sich runter zu Max und Nico. Er sah ihnen in die Augen. „Okay, Leute. Ihr sagt bitte nichts zu Lukas! Ich regle das nachher mit Frau Geisburg, verstanden?“
    Max wollte etwas dagegen sagen, aber Herr Kramer guckte ihn so verflixt streng an, dass er lieber nickte.
    „Wird Lukas jetzt verhaftet?“, fragte Nico.
    Herr Kramer schüttelte den Kopf. „Unsinn! Der ist doch noch gar nicht strafmündig. Genug gequatscht. Ich will euch endlich schwitzen sehen! Was macht überhaupt die Socke in deiner Hosentasche, Nico? Die gehört doch wohl eher an deinen linken Fuß!“ Er deutete auf Nicos Sporthose.
    Nico zog die Socke heraus, die zur Hälfte aus seiner Hosentasche hing. „Die hat mir bis gerade noch gefehlt“, murmelte er und schlüpfte schnell hinein.
     
    Frau Geisburg war sauer. Sie war so sauer, dass sie fast platzte. Das konnten ihr alle ansehen. Aber sie riss sich zusammen, ging mit Lukas vor die Tür und ließ die Klasse eine Stillarbeit machen. Trotzdem bekamen alle mit, was sich auf dem Flur abspielte. Denn Frau Geisburg war entschieden zu wütend, um leise zu sprechen.
     

     
    „Wo ist das Geld, Lukas? Was hast du dir überhaupt dabei gedacht? Das gibt's doch gar nicht!“, schimpfte sie.
    Lukas schwieg lange. Aber plötzlich hörte Max ihn über den Flur schreien: „Ich hab das verdammte Geld nicht! Ich hab‘s auch nicht geklaut!“
    „Und wie kommt dann die Kassette in deinen Turnbeutel?“, fragte Frau Geisburg.
    „Keine Ahnung! Das müssen Sie den Mistkerl fragen, der mir die da reingesteckt hat!“
    Einen Augenblick war es sehr ruhig auf dem Flur vor der Klasse. Die Schüler der Klasse konnten es regelrecht knistern hören, so gespannt war die Stille. Dann hörten sie Frau Geisburg etwas leiser sagen: „Bleibst du dabei, Lukas? Damit kommst du nicht durch! Ich muss deine Eltern anrufen, das ist doch klar!“
    Lukas‘ Antwort darauf war ein trotziges: „Ich war‘s aber nicht!“
    „Ich glaub ihm kein Wort“, flüsterte Max Pauline zu. „Und die Geisburg auch nicht.“
    Aber Pauline legte den Kopf schief. „Ich glaub ihm.“
    „Was? Aber …“
    „Er kann's gar nicht gewesen sein!“, flüsterte Pauline. „Hast du das vergessen? Wir waren direkt hinter Lukas, als gestern die Kassette verschwunden ist. Wir sind mit ihm raus auf den Hof gerannt und haben die ganze Pause mit ihm Fußball gespielt. Der hatte keine Geldkassette unter seinem T-Shirt versteckt, das hätten wir nämlich gemerkt!“
    Frau Geisburg betrat die Klasse wieder. Hinter ihr trottete Lukas in den Raum. Er
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