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Mass Effect 02 - Der Aufstieg

Titel: Mass Effect 02 - Der Aufstieg
Autoren: Drew Karpyshyn
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jetzt Fachleuten zur Analyse überlassen. Eine Gruppe politischer Experten – ein Botschafter der Asari, ein volusischer Diplomat und ein pensionierter salarinaischer Geheimdienstler – erschienen auf dem Videoschirm und diskutierten die Chancen der verschiedenen Kandidaten, die die Menschheit für den Rat vorgesehen hatte.
    „Glaubst du, dass der Erleuchtete beeinflusst, wen wir wählen?“, fragte Grayson und deutete mit dem Kopf in Richtung des Videoschirms.
    „Vielleicht“, antwortete Pel zurückhaltend. „Wäre nicht das erste Mal, dass er sich in die Politik einmischt.“
    „Hast du dich je gefragt, warum er Menneaus Tod wollte?“ Die Frage war heraus, bevor Grayson bewusst war, dass er sie stellen wollte.
    Pel zuckte mit den Achseln. Seine Augen allerdings blickten wachsam. „Das könnte einer von hundert Gründen sein.
    Ich stelle solche Fragen nicht. Und das solltest du auch nicht.“
    „Meinst du, wir schulden ihm blinden Gehorsam?“
    „Ich meine nur, dass es geschehen ist und du nichts mehr daran ändern kannst. Leute wie wir können es uns nicht leisten, in der Vergangenheit zu leben. Das macht einen nur unaufmerksam.“
    „Ich habe alles unter Kontrolle“, versicherte ihm Grayson.
    „Sicher.“ Pel schnaufte vor Lachen und deutete in Richtung des roten Sands auf dem Tisch.
    „Warum bist du gekommen?“, fragte Grayson.
    „Der Erleuchtete hat eine neue Ladung Medikamente für das Mädchen.“
    „Sie hat einen Namen“, murmelte Grayson. „Er lautet Gillian.“
    Pel richtete sich auf und beugte sich vor. Seine Hände lagen auf den Schenkeln, während er frustriert den Kopf schüttelte. „Ich will ihren Namen nicht wissen. Namen machen die Dinge persönlich. Man kriegt Schwierigkeiten, wenn Dinge persönlich werden. Sie ist keine Person, sie ist nur ein Mittel zum Zweck. Das macht es einfacher, sollte der Erleuchtete beschließen, dass sie überflüssig ist.“
    „Das würde er nicht“, konterte Grayson. „Sie ist zu wertvoll.“
    „Im Moment“, knurrte Pel. „Aber irgendwann könnte man herausfinden, dass man viel mehr erfährt, wenn man ihr den Schädel aufschneidet und in ihrem Hirn herumwühlt. Was ist dann, Killer?“
    Das Bild von Gillians aufgeschnittenem Körper auf einem OP-Tisch erschien vor Graysons geistigem Auge, doch er ging nicht darauf ein.
    „Ich stehe voll hinter der Sache“, sagte er laut. Er wollte darüber nicht mit Pel diskutieren. „Ich tue, was nötig ist.“
    „Gut zu wissen“, antwortete Pel. „Mir hätte es nicht gefallen, wenn du weich geworden wärst.“
    „Bist du wirklich deshalb gekommen?“, wollte Grayson wissen. „Hat er dich den ganzen Weg vom Terminus-System hierher geschickt, um mich zu überprüfen?“
    „Du bist mir nicht mehr verpflichtet, Killer“, versicherte Pel ihm. „Ich bin nur auf der Durchreise. Ich hatte was auf der Erde zu erledigen, deshalb habe ich mich freiwillig gemeldet, um Nachschub zu liefern.“
    Der große Mann holte eine kleine Ampulle mit einer klaren Flüssigkeit aus seiner Manteltasche und warf sie Grayson zu, der sie mit einer Hand auffing. Es war kein Aufkleber darauf. Nichts, was darauf hingewiesen hätte, was sich darin befand. Kein Hinweis auf die Herkunft.
    Seine Arbeit war erledigt. Pel erhob sich von der Couch und wandte sich zum Gehen.
    „Wirst du von dem roten Sand berichten?“, rief Grayson hinter ihm her, als Pel gerade die Tür erreichte.
    „Das geht mich nichts an“, sagte er, ohne sich umzudrehen. „Von mir aus kannst du dir jede Nacht die Nase pudern, soweit es mich betrifft. Ich muss los, meinen Kontakt auf Omega treffen. Morgen um diese Zeit werde ich bis zum Hals in Außerirdischen stehen.“
    „Es ist Teil meiner Tarnung“, fügte Grayson zu seiner Verteidigung hinzu. „Passt zu meinem Charakter. Der besorgte Vater.“
    Pel hielt die Hand vor die Türsicherung und öffnete den Ausgang. „Was immer du auch sagst, Mann. Es ist dein Auftrag.“
    Er trat hinaus in den Korridor, und drehte sich noch einmal um. „Werde nicht nachlässig, Killer“, warnte er ihn. „Ich hasse es, den Mist von jemand anderem aufzuräumen.“
    Die Tür schloss sich, perfekt synchronisiert mit diesen letzten Worten und beraubte Grayson der Möglichkeit, noch zu antworten.
    „Der Bastard muss immer das letzte Wort haben“, murmelte er.
    Stöhnend stand er auf und stellte die Ampulle auf den kleinen Tisch neben den Beutel mit rotem Sand. Dann ging er widerstrebend ins Bett. Glücklicherweise ging es in
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