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Maskenspiel der Liebe

Maskenspiel der Liebe

Titel: Maskenspiel der Liebe
Autoren: Brenda Jackson
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zwanzig Jahren nichts mehr von ihr gehört. Willst du mir etwa erzählen, dass mein Vater und meine Mutter doch noch Kontakt haben?“
    â€žNein. Das habe ich nicht gesagt.“
    Verwirrt und nervös ergriff Olivia die Hand der Sekretärin. „Jetzt raus damit, Cathy, bitte. Du musst mir sagen, was los ist … und was meine Mutter damit zu tun hat.“
    â€žVor vielen Jahren ist deine Mutter mit einem anderen Mann durchgebrannt“, erzählte Cathy. „Einem verheirateten Mann.“
    Olivia nickte. Das wusste sie schon. Zwar war sie damals erst drei gewesen, aber Jahre später hatte sie einmal zufällig ein Gespräch ihrer Großeltern belauscht und so alles erfahren. „Und?“
    â€žDie Frau dieses Mannes hatte ein Kind.“
    â€žJa, das wusste ich auch schon“, merkte Olivia an. „Und sie war durch die Geschehnisse am Boden zerstört. Schließlich ist sie mit ihrem Kind fortgezogen.“
    â€žJa, aber was du wahrscheinlich noch nicht wusstest, ist, dass die Frau ein paar Jahre später Selbstmord begangen hat. Sie ist nie darüber hinweggekommen, dass ihr Mann sie verlassen hat.“
    Erschrocken hielt sich Olivia die Hand vor den Mund. Cathy hatte recht, das hatte sie nicht gewusst. „Das ist ja furchtbar.“
    Cathy nickte zustimmend. „Ja, aber es kommt noch viel schlimmer. Sie hat sich mit dem Auto auf die Bahngleise gestellt und auf den nächsten Zug gewartet. Und das Tragische daran ist, dass ihr Kind bei ihr war. Sie sind beide ums Leben gekommen.“
    Tränen traten Olivia in die Augen. Es war ja schon schlimm genug, dass durch die Untreue ihrer Mutter zwei Ehen zerstört worden waren. Nun hatte sie auch noch erfahren müssen, dass ihre Mutter zwei Menschen auf dem Gewissen hatte.
    â€žIch hatte es dir eigentlich nicht erzählen wollen“, bemerkte Cathy leise und reichte Olivia ein Taschentuch.
    Olivia tupfte sich die Augen ab. „Doch, es war gut, dass du es getan hast. Aber was hat das alles mit Senator Reed zu tun?“
    Jetzt war es Cathy, die die Hand ihres Gegenübers ergriff. „Die Frau, die Selbstmord begangen hat, war seine Schwester, Libby. Dein Vater fühlt sich für die schrecklichen Geschehnisse verantwortlich, weil deine Mutter sie ausgelöst hat. Frag mich nicht, ob das logisch ist, aber er sieht es so.“
    Als Olivia nach Hause kam, suchte sie ihren Skizzenblock und ihre Farben zusammen, weil sie in den Park gehen wollte. Malen hatte eine beruhigende Wirkung auf sie. Und das hatte sie heute wirklich nötig.
    Kurz nach ihrem Gespräch mit Cathy war sie nach Hause zurückgekehrt. Vorher war sie nahe daran gewesen, nach ihrem Vater zu suchen und sich in seinen Armen auszuweinen. In ihren Augen war es nicht richtig, dass er sich für etwas verantwortlich fühlte, was seine Frau vor über zwanzig Jahren getan hatte, auch wenn es zu einer Tragödie geführt hatte. Wenn Senator Reed ihren Vater mit so etwas unter Druck setzte, war das moralisch mehr als fragwürdig.
    Im Park fand sie mehrere schöne Motive und versuchte sich an ein paar Skizzen, aber immer wieder schweiften ihre Gedanken ab. Am liebsten hätte sie ihre Brüder angerufen und ihnen berichtet, was sie herausgefunden hatte. Doch dann entschied sie sich dagegen. Am kommenden Wochenende würden sie sowieso in der Stadt sein – das wäre die beste Gelegenheit, es ihnen beizubringen. Sie würden schon wissen, wie man am besten mit der Situation umgehen sollte. Olivia liebte ihren Vater, und wenn er wirklich in die Politik gehen und Senator werden wollte, würde sie ihn dabei mit ganzer Kraft unterstützen. Aber wenn er sich aus einem unbegründeten Schuldgefühl heraus zu etwas drängen und sich manipulieren ließ, dann hatte sie damit ein Problem.
    Zum ersten Mal seit vielen Jahren dachte sie wieder über die Frau nach, die sie zur Welt gebracht hatte. Diese Frau hatte ihren Vater, sie und ihre Brüder verlassen, ohne auch nur einmal zurückzublicken. Als Duan alt genug gewesen war, hatte er einmal versucht, Kontakt mit ihr aufzunehmen. Er hatte unbedingt wissen wollen, was mit dieser Frau los war. Ob sie denn überhaupt keine mütterlichen Gefühle besaß, ob es sie überhaupt nicht interessierte, wie es den drei Kindern ging, die sie zurückgelassen hatte. Was er fand, war eine Frau, die keinerlei Spur von Reue oder auch nur Bedauern zeigte. Ein eiskaltes,
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