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MASH

Titel: MASH
Autoren: Richard Hooker
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vorbei. »Sind Sie Militärärzte?« fragte er.
    »Ja.«
    »Darf ich Sie um Ihre Namen bitten?«
    »Wofür?«
    »Ich stelle eine Liste für die morgige Gesundheitskontrolle zusammen.«
    »Mit Vergnügen, Sergeant«, sagte Hawkeye. »Ich heiße Captain George Limburger und das hier ist Captain Walter Camembert.«
    Der Sergeant begann zu schreiben und Hawkeye buchstabierte hilfsbereit beide Namen.
    »Und wann steigt morgen die Untersuchung?« fragte Duke.
    »Sie werden verständigt.«
    Am nächsten Tag kam ein anderer Sergeant, um die Captains Limburger und Camembert zu suchen. Er schritt die Baracken ab und rief laut: »Limburger! Camembert?« Mehrere Offiziere erkundigten sich nach dem Preis.
    Andere fragten, ob er auch Kekse hätte. Der Sergeant wurde ärgerlich.
    Schließlich gelangte er in die Baracke, in der Duke und Hawkeye einquartiert waren, die sich eben rasiert hatten und noch keine Hemden oder Rangabzeichen trugen.
    »Was wollen Sie von den beiden?« fragte Hawkeye.
    »Ach, das übliche — sie sollen die Schwanzuntersuchung machen.«
    »Das ist doch nicht Ihr Ernst.«
    »Warum nicht?«
    »Ja, wissen Sie denn nicht, daß die beiden Kerle die berüchtigsten Schwulen des Fernostkommandos sind? Das wird die längste Fummelei, die es jemals gegeben hat.«
    Dieser Einwand leuchtete dem Sergeant ein. Er sah in einer Liste nach.
    »Kennen Sie zufällig einen Forrest oder Pierce?« fragte er.
    »Klar«, sagte Duke. »Sind gestern abgereist.«
    »Vielen Dank«, sagte der Sergeant.
    Zwei Tage später war es so weit. Ein Marinetransporter sollte sie nach Seattle bringen. Sie packten. Sie hatten noch eine Flasche Whisky übrig, und Alkohol war auf Truppenschiffen nicht gestattet.
    »Und wenn schon«, sagte Hawkeye. »Bis nach Seattle hätte das ohnehin nicht gereicht.«
    »Ich weiß etwas«, sagte Duke. »Trinken wir die Flasche aus, und den nächsten Alkohol gibt's erst wieder in Seattle. Wenn wir es so lange nüchtern aushaken, wissen wir, daß wir keine gefährlichen Alkoholiker sind.«
    »Das behauptet jeder Trinker von sich«, sagte Hawkeye, »aber ich bin einverstanden.«
    Ziemlich angeheitert kamen sie aufs Schiff. Da sie erfahren hatten, daß auch während der Überfahrt in regelmäßigen Abständen Untersuchungen auf venerische Erkrankungen durchgeführt wurden, trugen sie sich zwar unter ihren rechtmäßigen Namen ein, wechselten dann aber sofort die Identität. Das Militärarztabzeichen verschwand von ihren Uniformjacken und machte dem schlichten Kreuz eines Feldkaplans Platz.
    Sie teilten die Kabine mit vier anderen heimkehrenden Offizieren, die nicht sonderlich erfreut waren, zwei Geistliche bei sich zu haben. Die Unterhaltung verlief ziemlich gezwungen, bis Duke und Hawkeye eines Abends das Eis brachen.
    »Hat einer von den Herren zufällig Aureomycin bei sich?« fragte Hawkeye. »Der Kaplan zeigt Anzeichen einer beginnenden Erkältung. Um ganz offen zu sein, meine Herren, ich fürchte, der Kaplan ist mit Riesengepolter aus dem Zustand der Gnade geplumpst.«
    »Was soll das heißen?« fragte einer der Kabinenbewohner.
    »Der Himmel möge ihm verzeihen, aber der Kaplan hat einen Tripper.«
    Mit einem strengen Blick verbat sich Hawkeye das einsetzende Gelächter. »Seien Sie barmherzig, meine Herren. Helfen Sie uns. Mein Kollege ist ein braver Mann. Die Versuchung hat ihn einfach übermannt, und ich muß etwas tun, um die tragischen Folgen seines übermäßigen Sexualtriebes wieder gut zu machen, ehe er nach Kokoma zurückkehrt, wo er mit der Tochter des Bischofs verlobt ist. Bischöfe sind im allgemeinen gegen Gonorrhoe, und sein zukünftiger Schwiegervater hat da ganz besonders strenge Ansichten.«
    Duke blätterte inzwischen mit seligem Lächeln ein Heft mit Aktfotos durch, das er aus einem Kleidersack hatte ragen sehen.
    »Hören Sie sofort auf, sich diese Bilder anzusehen, Kaplan«, befahl Hawkeye.
    Einer ihrer Mitreisenden, ein großer, kräftiger Oberleutnant, der die gekreuzten Gewehre der Infanterie auf seinem Kragen trug und nach Fronterfahrung aussah, betrachtete die beiden nachdenklich. Als sie ihre Szene weiter auspannen, begann er zu grinsen.
    »Das sind keine Geistlichen«, rief er aus. »Das sind Duke und Hawkeye vom 4077. MASH. Sie haben meinem Bruder vor zwei Monaten das Leben gerettet. Was ist denn bloß in euch gefahren?«
    »Wir reisen inkognito«, erklärte Duke ihm. »Wir wollen uns unbedingt von den Schwanzuntersuchungen drücken, und wir meinen, als Geistliche wird uns keiner
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