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MASH

Titel: MASH
Autoren: Richard Hooker
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nicht«, sagte Hawkeye. »Ich glaube, er hat ihn Austin aus Boston gerufen.«
    »Wunderbar, dann müssen wir ihn finden.«
    Sie tranken aus und gingen in die Nacht hinaus. Fünfundvierzig Minuten stampften sie durch den Schnee, gingen sämtliche Straßen ab und riefen so laut sie nur konnten nach Trapper Johns Freund.
    »Austin aus Boston!« brüllten sie. »Oh, Austin aus Boston! Wo bist du, Austin aus Boston, Trapper Johns Freund!«
    Natürlich drangen ihre Schreie bis in den Offiziersklub, wo sich die fünf jungen Offiziere dicht um General Hammond drängten. Sie wagten nicht, eine Wache zu verlangen, die sie in ihre neuen Unterkünfte brachte, aber sie wagten es genausowenig, in den Schnee zu gehen und mutterseelenallein in der Fremde zu sterben.
    »Himmeldonnerwetter noch mal, Leute!« sagte General Harrtmond endlich, der es satt hatte, noch länger die Gluckhenne für die Neulinge zu spielen, die sich ängstlich um ihn scharten. »Gehen Sie doch endlich ins Quartier und ruhen Sie sich aus!«
    »Dort oben muß es grauenhaft sein, Sir«, sagte einer der Neuen.
    »Wo oben?« fragte General Hammond und schuf sich mit den Ellbogen Bewegungsfreiheit.
    »An der Front, Sir.«
    »Himmeldonnerwetter«, sagte der General und gab es auf. »Wissen eure Mütter, wo ihr seid?«
    »Ja, Sir«, antworteten sie im Chor.
    Hawkeye und Duke konnten Trapper Johns Freund nicht finden. Vielleicht hatte er ihr Geschrei gehört und sehr vernünftig beschlossen, nicht zu antworten. Sie kehrten also in ihre Baracken zurück und kaum hatten sie sich ausgestreckt, schliefen sie auch schon fest. Drei Stunden später wurde Hawkeye von Duke geweckt, der vollständig bekleidet war und gepackt hatte. Beides hatte keine große Mühe erfordert, da er sich weder entkleidet, noch ausgepackt hatte.
    »Aufwachen! Wir fahren nach Hause. Der Zug geht um sieben.«
    »Wie spät ist es denn?«
    »Vier Uhr.«
    »Sag, spinnst du? Laß mich schlafen.«
    »Du kannst nicht schlafen. Wir sind beide über Nacht von Schlangen gebissen worden. Trink deine Medizin.«
    Er gab Hawkeye ein Glas Whisky und eine brennende Zigarette. Während Hawkeye sich immun machte, füllte Duke seine Hüftflasche auf.
    »Die Kantine macht um halb fünf Uhr auf«, sagte er. »Wir müssen uns herzhaft stärken.«
    Kaum hatte die Kantine geöffnet, traten Duke und Hawkeye auch schon mit ihren Kleidersäcken ein und begannen mit der Stärkung. Beim Kaffee angelangt, langte Hawkeye in eine selten benützte Tasche nach einem Päckchen Zigaretten. Dabei fiel ihm ein kleiner Zettel in die Hand. Darauf stand in Trapper John McIntyres unverkennbarer Schrift: »Ohne euch ist es halb so lustig. Sollte mir was zustoßen, dann vergeßt nicht euren alten Dad und wißt, daß er es um nichts in der Welt hätte missen mögen.«
    Hawkeye reichte Duke den Zettel, der ihn las und dann seine Hüftflasche hervorzog. Sie tranken andächtig. Dann gingen sie zum Zug.
    Die Fahrt nach Pusan dauerte zwölf volle Stunden. In den ersten sechs Stunden schlief das Sumpfduo; dann las Hawkeye, und Duke sah aus dem Fenster. Einmal kam ein Sergeant der Militärpolizei durch den Zug und ersuchte Hawkeye höflich, seine Captains-Streifen abzunehmen und sie vorne an seine Mütze zu heften. Zu seiner eigenen Verwunderung tat er es auch widerspruchslos.
    »Ich muß schon sagen, für einen vielfach ausgezeichneten blutrünstigen Frontkämpfer wie dich war das ungemein friedfertig. Hast du Schiß?« sagte Duke.
    »Nein, aber ich habe nachgedacht.«
    »Tut dir jetzt der Kopf weh?«
    »Ich habe mir überlegt, daß wir beide ein Leben geführt haben, das sich die wenigsten Menschen, die wir in Zukunft treffen werden, vorstellen können. Die meisten Front- und Etappentruppen nehmen in Seoul ein
    Flugzeug. Wir werden also den Schreibtischhengsten und den Leuten vom Stab, die wie in einem amerikanischen Militärlager gelebt haben, wie Ausgeburten erscheinen. Wir sollten uns einigermaßen zivilisiert benehmen. Es könnte uns gar nichts schaden, wenn wir uns bei der erstbesten Gelegenheit sogar saubere Uniformen anzögen.«
    »Ich werde es mir überlegen«, versprach Duke.
    In Pusan wies man sie an das Durchzugslager der Offiziere und quartierte sie in einer der Wellblechbaracken ein. Die Baracke war dreimal unterteilt. Sie hatten eine der Eckabteilungen. Jede Unterteilung wurde von einem Ölofen beheizt und auf jeder Pritsche lag eine Matratze.
    »Da fällt mir etwas ein«, sagte Hawkeye, als sie ihre Unterkünfte besichtigten.
    »Und
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