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Marzipaneier (Junge Liebe)

Marzipaneier (Junge Liebe)

Titel: Marzipaneier (Junge Liebe)
Autoren: Manuel Maier
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nämlich genau, dass Cora so was auf die Nerven geht. Darum ist es einfacher, es als Bens Abschied zu tarnen. Für mein Unterbewusstsein war diese Aktion äußerst hilfreich, um es endlich zu verpeilen, dass er nicht mehr da ist. Hoffentlich im Eilzugtempo.
    Aber das Schicksal machte mir mal wieder einen dicken Strich durch die Rechnung. Natürlich musste es dazu kommen, dass Ben zur selben Zeit wie ich aufs Klo ging. Doof wie ich bin, konnte ich meine Augen nicht von seinem Schwanz abwenden. Was für ein Teil! Ich bete zum Himmel, dass er nichts gemerkt hat. Mein einziger Trost ist, dass er eventuell, wie die meisten Männer während des Pissens, an die Decke gestarrt hat. Ich glaube mich daran zu erinnern, aber ich weiß nicht, was er aus den Augenwinkeln heraus alles mitbekommen hat. Was ich da gesehen habe, hat mich so geil gemacht. Ich hätte ihn so gerne berührt. Zum Glück war ich schon fertig und trug keine Boxershorts. Sonst hätte er sofort das Resultat meiner unbändigen Fantasien gesehen. Dieses, sagen wir mal, Vorkommnis, hat mir deutlich bewiesen, dass ich mehr als nur Freundschaft für Ben empfinden muss. Endgültig. Ich hatte gar keine Kontrolle darüber, es passierte einfach. Verschärft wurde die Situation anschließend bei unserer Verabschiedung. Er reichte mir seine Hand, umarmte mich fester als jemals zuvor und schenkte mir ein Marzipanei mit einem herzhaften Klaps auf den Rücken. Anfang August!! Ich hätte heulen können. Er kauft die immer zur Osterzeit in riesigen Mengen, sodass sie gerade bis zum nächsten Osterfest ausreichen.
    „Als Dank für deine Hilfe. Du bist was ganz Besonderes“, hat er mir mit auf den Weg gegeben. Was Besonderes also! Mensch, zuerst diese innige Umarmung, dann dieser Satz. Sag ihn noch einmal. Kann man sich besser fühlen? Ein tolles Kompliment. Während unserer Umarmung hätte ich ihn am liebsten geküsst. Aber mein Kopf – und eine erneute Erektion - verhinderten das gerade noch rechtzeitig. Nicht auszudenken, was geschehen wäre, wenn ich das tatsächlich vor allen gebracht hätte.  
    Ich möchte ihn weiterhin sehen und spüren. Ihn verführen. Völlig durcheinander versuche ich einen Ausweg aus diesem Spiel zu finden. Einerseits will ich ihn vergessen, andrerseits ist das total unmöglich. Man kann Liebe nicht unterdrücken. Ich lag die halbe Nacht wach und habe mir Vorwürfe gemacht. Wieso muss ich so für einen Mann fühlen? Dann habe ich mir ausgemalt an welchem Ort, bei welcher Gelegenheit und auf welche Art und Weise ich Ben verführen möchte. Am liebsten in seiner alten Wohnung, bei mir zu Hause im Bett oder in der Karibik in ‘nem Pool oder im Meer. Ich würde ihm jeden Wunsch von den Augen ablesen und wir würden nur noch nackt durch die Gegend laufen und immer wieder tollen Sex haben. Das hat mir geholfen, meine selbst zermürbenden Gedanken zu lösen. Oh Mann, in meinem Kopf ist es endgültig zur Normalität geworden, an Ben zu denken. In meinem Gehirn spukt es buchstäblich von ihm. Ich stelle mir vor ihn auszuziehen…
    Jetzt kenne ich all seine Körperteile genau. Außer vielleicht seinen knackigen Hintern in natura, den man unter den Anzügen höchstens erahnen kann. Unter seinen Jogginghosen ist er dafür umso besser zu erkennen. Dabei sieht man immer seine Poritze, wenn er geht. Ben ist einen halben Kopf größer als ich, hat schwarzes Haar und trägt meist einen Ein- bis Drei-Tage-Bart. Der ist soo sexy. Oberaffentittengeil. Ich würde mir auch gerne so einen stehen lassen. Nur das würde eine ganze Weile dauern bis mir einer zu meiner Zufriedenheit wächst. Wenn schon, dann richtig. Und da sind seine magischen, grau-grünen Augen und seine süßen, kleinen Ohren. Soweit ich mich erinnern kann, hat er ein paar Härchen auf der Brust. Das habe ich einmal im Freibad gesehen. An den Beinen auch. Da hat er sogar sehr viel. Einfach geil. Außerdem gefällt mir an ihm, dass er nicht dick ist. Sogar eher schmächtig, mit Six-Pack-Ansätzen und muskulösen Schultern. Ach du meine Güte! Ich werde alleine beim Gedanken daran schon total kribbelig. Und nicht nur das. Genau das ist mein Hauptproblem. Eigentlich dachte ich ... Ach, was heißt denken! Ich habe mich darauf verlassen, dass sich alles wieder normalisieren wird, sobald er weg ist. Aber ich befürchte, dass meine Fantasien sich ewig in mir zusammen spinnen und nicht mehr vorhaben werden, jemals wieder damit aufzuhören. Es ist manchmal unerträglich und mir peinlich zugleich. Wenn mich in
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