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Mark Bredemeyer

Mark Bredemeyer

Titel: Mark Bredemeyer
Autoren: Runenzeit 1- Im Feuer der Chauken (German Edition)
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todbringendes Moor und keiner der riesigen, dunklen, uralten Buchenurwälder.
    Doch die Götter der Stämme hatten versprochen, Hilfe zu schicken – nicht einen der ihren, nein, ebenfalls einen Weltenwanderer, unvorstellbar weit gereist, mit der Weisheit und Klugheit des Einäugigen selbst gewappnet. Er würde diese Welt vor der großen, endgültigen Dämmerung schützen oder den Untergang zumindest aufhalten.
    Ein uralter Zauber war dafür nötig!
    In längst vergangenen Zeiten, als der alte Himmelsgott seinen Schwertarm einbüßte und der neue einäugige Gott, dessen Name »Wut« bedeutete, mit seiner unendlichen Schläue und Klugheit die Führung der Götter übernommen hatte, da war dieser Zauber geboren worden. Denn auch damals hatte große Gefahr gedroht von kriegerischen Völkerscharen aus dem Osten und die Götter schickten Hilfe. Zwei machtvolle Kämpfer, von Blut und Fleisch her Vater und Sohn, waren in jener Zeit durch das Tor in diese Welt gekommen, von weither und mit unbekannten Zauberkräften ausgestattet. Weltenwanderer!
    Die Gefahr war abgewendet und die uralte Prophezeiung vom »Nadarwinna«, dem Schlangenkämpfer , geboren worden. Seitdem waren viele Menschenalter verstrichen, bis die Runen wieder zu raunen anfingen und den Hagedisen ihren weisen Rat zuflüsterten: diesen alten Zauber zu beschwören und das Tor erneut zu öffnen. Denn die neue Gefahr war dabei, die Welt der Stämme zu umklammern, und ihre endgültige Vernichtung drohte.
    Diese schreckliche Gefahr wurde »Weltenschlange« genannt – denn sie war so gewaltig, dass sie die ganze bekannte Welt umschloss! Ihr Leib, eine riesige Streitmacht aus endlosen Kolonnen von Eisenmenschen, wand sich durch die Gebiete der Stämme und verschlang alles Lebendige auf ihrem ziellosen Weg. Die Weltenschlange hinterließ verbrannte Erde und zerstörtes Land. Sie fraß das Vieh und die Ernten. Nur der Ausersehene der Prophezeiung, der Weltenwanderer und göttliche Schlangenkämpfer Nadarwinna, konnte sie noch aufhalten!
    Das Tor zwischen den Welten musste abermals geöffnet werden, um ihn in diese Welt zu lassen. Nach der Prophezeiung würden erneut zwei Weltenwanderer kommen, Vater und Sohn, doch nur einer von ihnen konnte die Welten vor dem Untergang bewahren, würde der Nadarwinna sein. Sie würden sich erst in ihrer Zwietracht stark machen, am gegenseitigen Kampfe wachsen, die Kraft für die Abwehr der übermächtigen Gefahr gewinnen. So hatten es alle neun Hagedisen geträumt, so hatten es die Runen flüsternd bestätigt!
    Und die blinde, greisenhafte Blithgund von den Chauken hatte in ihren verstörenden Visionen noch mehr gesehen: ein Haus, beunruhigend fremdartig gebaut, das grimmige Gesicht eines Mannes, das verschwommene Gesicht eines anderen, ein altes Geheimnis. Genau dort musste eine von ihnen hin! Das sagten die Götter durch die Losstäbe, die sie warfen und aus deren Lage sie die Antworten auf ihre Fragen gelesen hatten.
    Den Ort zu finden, würde leicht sein, denn es würde genau hier sein – auf dem Thurisfingar, direkt über der Himmelsscheibe im Boden. Aber den richtigen Zeitpunkt zu treffen, das war eines göttlichen Zaubers würdig; diesen zu bestimmen, hatte die Kräfte der gesamten Gruppe seit Beginn der Zeremonie gekostet. Ihre Vision von dem fremdartigen Haus in einer anderen Welt, einer anderen Zeit war der Schlüssel. Immerhin wussten sie nun endlich genau, wohin sie eine der ihren schicken mussten: weit in die Zukunft, in jenes Haus auf dem Thurisfingar.
    Dort angekommen, würde sie eine Falle stellen, die Weltenwanderer herlocken, denn einer von ihnen war der Nadarwinna, aber beide mussten kommen. Eine weitere Himmelsscheibe würde sie mit auf die Reise nehmen, unendlich kostbar und voller Zauberkraft. Beim richtigen Stand der Gestirne mussten die heiligen Hölzer erneut entzündet und die neun Runen der Kraft, der Veränderung, der Klugheit und des Kampfes mit einem Teil von sich selbst über der Himmelsscheibe geopfert werden. Dann würden die beiden mächtigen Kriegerzauberer, die Weltenwanderer, kommen und ihr Schicksal erfüllen. Der Einäugige selbst hatte es so in den Runen verkündet und so würde es geschehen! Einzig und allein auf diesem Wege konnte die alles verschlingende Weltenschlange, die marschierenden Armeen des Südens, die Tod und Verderben brachten und den Untergang der alten Stämme des Nordens bedeuteten, aufgehalten werden! Seit vielen Monden sprachen die Götter in den wilden, rastlosen Träumen
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