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Mark Brandis - Verrat auf der Venus (Weltraumpartisanen) (German Edition)

Mark Brandis - Verrat auf der Venus (Weltraumpartisanen) (German Edition)

Titel: Mark Brandis - Verrat auf der Venus (Weltraumpartisanen) (German Edition)
Autoren: Mark Brandis
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Unterbrechung der alltäglichen Monotonie. Vom Lautsprechermast herab rieselte Schlagermusik. Im aufgerissenen Eingeweide des Schwertransporters hantierten träge und lustlos ein paar Monteure. Der Stationsmeister tauchte auf und kam eilfertig näher, in der Hand den unvermeidlichen Block.
    Die zwölf Scharfschützen, die sicherheitshalber postiert worden waren, hatten sich so vorzüglich getarnt, daß selbst ich sie nicht zu entdecken vermochte. Aber sie waren da – bereit einzugreifen, sollte es die Situation erforderlich machen. Bereits in der ersten Minute stellte es sich heraus, daß sie überflüssig waren.
    Die Alpha -Leute hatten tatsächlich nichts anderes im Sinn, als in Ruhe eine kleine Reparatur an ihrem Navigationssystem auszuführen, um im Anschluß daran gleich wieder zu starten. Ich konnte sehen und hören, wie der Stationsmeister mit dem Offizier plauderte und scherzte.
    Eine halbe Stunde verging. Der Defekt schien behoben zu sein, der Offizier drückte dem Stationsmeister die Hand und schickte sich an, wieder an Bord zu gehen.
    In diesem Augenblick geschah es.
    Niemand weiß, wo sich der Brandstifter so lange hatte verborgen halten können. Plötzlich war er da und rannte auf das Alpha -Schiff zu. Es fiel erst auf, als er, nur noch wenige Schritte vom Einstieg entfernt, sich den Schutzanzug vom Leibe riß und seine schwarze Uniform enthüllte.
    Es war eine verhängnisvolle Verkettung von Ereignissen. Die Monteure ließen das Werkzeug fallen und kamen quer über die Plattform herbeigerannt, um dem Brandstifter den Weg abzuschneiden, und indem sie das taten, behinderten sie die Scharfschützen.
    Der Brandstifter erreichte die Einstiegsleiter, und der Offizier blieb verwundert auf den Stufen stehen.
    Der Brandstifter schrie: »Lassen Sie sich nicht täuschen, Sir. Das sind alles verdammte Rebellen!«
    Als er die Hand nach der Leiter ausstreckte, hatten ihn die Scharfschützen endlich aufs Korn genommen. Seine Hand wurde plötzlich kraftlos, und seine Knie gaben nach. Der Offizier entschwand im Einstieg. Die Schleuse fuhr zu, und im gleichen Augenblick zündete mit einem lauten Knall das Triebwerk.
    Es war eine totale Panne, ein unvorhersehbarer Zwischenfall, der unweigerlich die Katastrophe auslösen mußte.
    »Sir, wollen Sie denn nichts unternehmen?« Captain Monniers Stimme klang gepreßt.
    »Wir gehen an Bord!«
    Noch während das Kurierschiff abhob, rannte ich zu unserem Schiff. Hinter mir hallten die Schritte meiner Besatzung.
    Es war der brutalste, rücksichtsloseste Start, den Delta VII je hatte durchführen müssen. Kaum daß sich die Schleuse geschlossen hatte, zündete Captain Monnier das Triebwerk, und das Schiff brach aus seiner Tarnung hervor wie ein Panther aus seiner Deckung. Gerüste und Verkleidungsteile flogen zur Seite.
    »Commander an alle: Klar Schiff zum Gefecht!«
    Tausend Zentner schienen auf mich zu drücken. Meine Stimme wollte versagen.
    »Commander an Pilot: Verfolgung aufnehmen!«
    »Verfolgung aufnehmen: Aye, aye, Sir.«
    »Commander an Navigator: Gehen Sie auf die militärische Frequenz und stören Sie alle Durchsagen des Alpha-Schiffes! Von mir aus leiern Sie das Einmaleins rauf und runter.«
    »Aye, aye, Sir.«
    Lieutenant Stroganows Sessel schwang herum. Es war, wie ich befürchtet hatte. Das Kurierschiff rief seine vorgesetzte Dienststelle: Der militärische Code war unverkennbar.
    »Artikel 1, Absatz 2: Die Raumfahrt außerhalb des Schwerefeldes der Planeten ist frei und unterliegt keinerlei Beschränkungen und Kontrollen -« Lieutenant Stroganows Stimme hatte sich eingemischt. Aus dem Gedächtnis heraus zitierte er die ersten Paragraphen der Allgemeinen Raumfahrtordnung.
    Drüben auf dem Kurierschiff, diesem hellen Punkt vor der samtenen Schwärze, protestierte eine verzweifelte Stimme. Die Einzelheiten ihres Protestes blieben unverständlich. Die Frequenz war ein einziges heilloses Durcheinander.
    Zwei Minuten später war es soweit. Die Entfernung zwischen den beiden Schiffen hatte sich auf Gefechtsweite verringert, und das Alpha -Schiff bäumte sich plötzlich steil auf und stellte sich zum Kampf.
    Ein in die Enge getriebener Terrier ließ sich mit einer Bulldogge ein. Wider Willen mußte ich den Mut der Alpha -Besatzung bewundern – selbst wenn ihr Mut aller Wahrscheinlichkeit nach der der Verzweiflung war.
    Die Laser-Kanonen eröffneten das Feuer, und vor der Schwärze des Raumes griffen die tödlichen Lichtfinger nach uns. Das Feuer lag auf Anhieb
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