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Mark Brandis - Verrat auf der Venus (Weltraumpartisanen) (German Edition)

Mark Brandis - Verrat auf der Venus (Weltraumpartisanen) (German Edition)

Titel: Mark Brandis - Verrat auf der Venus (Weltraumpartisanen) (German Edition)
Autoren: Mark Brandis
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hunderteinundvierzig Tage benötigte, handelte es sich dabei um eine ganz normale Verproviantierung. Übrigens ist einiges von dem Proviant, den wir damals an Bord nahmen, zusammen mit einigen anderen Erinnerungsstücken an Delta VII heute noch im Museum für Raumfahrt auf dem Mars zu sehen.
    Den Verhältnissen entsprechend, bereiteten wir uns auf einen längeren Aufenthalt im Raum vor.
    Dazu gehörte auch, daß wir die Waffensysteme überholten und mit neuer Energie versahen und die Absicherung des Bordcomputers überprüften.
    Es zeigte sich, daß die Ursache ihres Versagens in einem Treffer zu finden war, den Delta VII im Verlauf des lunaren Gefechts hatte einstecken müssen. Teile der Elektronik waren beschädigt worden – ausgerechnet jene, die die Absicherung absicherten. Nach vierstündiger konzentrierter Arbeit konnte Lieutenant Ibaka mir den Schaden als behoben melden.
    Lieutenant Stroganow versah derweilen den Bordcomputer mit den neuesten Daten über registrierte Meteoritenschwärme.
    Wie ich dastand und die Arbeiten überwachte, fühlte ich mich dem Schiff – dieser sinnvollen, komplizierten Konstruktion – auf sonderbare, fast unerklärliche Art verbunden. Alles technische Wissen der damaligen Zeit, alle Ingenieurkunst, alles menschliche Können waren darin vereinigt. Es war eine in Edelmetall und Kunststoff gefaßte mathematische Formel.
    Gegen Abend – diese Angabe erfolgt wie alle anderen in Metropolis-Zeit – erfuhr ich durch Iris, daß die Transplantation erfolgreich verlaufen war.

Kapitel 23
    Ich wartete, bis der Arzt den Raum verlassen hatte. Erst als sich hinter ihm die Tür geschlossen hatte, richtete ich an den Mann mit dem bandagierten Kopf die entscheidende Frage. Außer mir waren zu diesem Zeitpunkt anwesend: Captain Monnier, Lieutenant Stroganow, Lieutenant Ibaka und Iris.
    Ein Magnetband zeichnete Fragen und Antworten auf.
    »Wer sind Sie?«
    »Manuel Rodriguez.«
    »Haben Sie einen militärischen Rang?«
    »Ich bin Brigadegeneral.«
    »Wie ist Ihr gegenwärtiger Zustand?«
    »Es geht mir gut.«
    »Können Sie sich an mich erinnern?«
    »Ich habe Sie schon einmal gesehen.«
    »Wann und wo?«
    »Ich erinnere mich nicht.«
    »Ich bin Commander Brandis. Sie sahen mich an Bord von Delta VII. Erinnern Sie sich an die Vorfälle in Camp Luna V ?«
    »Ja.«
    »Mit wem haben Sie sich dort getroffen?«
    »Mit Major Bogdan Bjelowski.«
    »Der Major ist tot. Ist Ihnen das bekannt?«
    »Nein ... nein, davon weiß ich nichts. Wir suchten Zuflucht in den Gewölben, als das Bombardement begann. Irgend etwas muß dort passiert sein.«
    »Sie wurden verwundet.«
    »Schwer?«
    »Tödlich.«
    »Ich verstehe.«
    Rodriguez war völlig bei Bewußtsein. Seine Antworten waren laut, klar und verständlich. Bewundernswert war seine Haltung. Im Klang seiner ihm selbst sicher ungewohnten Stimme lag nicht ein Hauch von Selbstbemitleidung.
    »Was war der Grund Ihres Treffens mit Major Bjelowski, General?«
    »Ich hatte wichtige Informationen für ihn.«
    »Wenn diese Informationen die Invasion der Venus betreffen, so sind sie durch die Ereignisse überholt. Die Invasion hat stattgefunden. Sie erwähnten Kobalt . Was ist darunter zu verstehen?«
    » Kobalt ist nur der Deckname.«
    »Für wen?«
    »Colonel Larriand. Ich wollte Major Bjelowski mitteilen, daß Larriand mit dem General zusammenarbeitet.«
    Die Zusammenhänge des Verrats begannen deutlich zu werden. Die ganze Zeit über hatte Colonel Larriand die Fäden in der Hand gehabt. Der Versuch, mich zu entführen, der Angriff auf Camp Luna V , der plötzliche Machtwechsel auf der Venus: die Zahnräder paßten exakt ineinander.
    Nur ein paar Tage früher, und Brigadegeneral Rodriguez‘ Enthüllung hätte den Gang der Geschichte in andere Bahnen gelenkt. Colonel Larriand wäre verhaftet, der Verrat vereitelt worden.
    »Was haben Sie gegen den General?«
    »Ich verabscheue sein System.«
    »Aber Sie tragen seine Uniform. Warum?«
    »Diese Uniform trug ich bereits vor seiner Machtübernahme. Ich blieb auf meinem Posten, weil ich darum gebeten wurde.«
    »Von wem gebeten?«
    »Von Männern des Widerstandes. Sie waren der Meinung, daß ich ihnen in meiner Position von Nutzen sein könnte. Das hat sich auch bestätigt.«
    Es war ein Augenblick knisternder Spannung. Niemand im Raum bewegte sich.
    »Es gibt also einen organisierten Widerstand?«
    »Ja.«
    »Wer leitet ihn?«
    »Ich bin nicht befugt, darüber Auskunft zu geben.«
    »General, Ihre Antwort kann für das
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